Konjunkturausblick Ökonomen entdecken beim Bleigießen positive Signale für 2009

Aus einem Stück Blei in Form eines L wird eine Konjunkturkurve, die langsam aber stetig nach oben steigt und aus einem kleinen metallen Hohlkörper ein Boot, das auch weiterhin oben auf den Wellen schwimmt – vier Ökonomen haben für die WirtschaftsWoche beim Bleigießen positive Signale für die Konjunktur 2009 gesucht – und gefunden.

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Bleigießen - und was Banker Quelle: dpa

Stefan Schilbe, Chefvolkswirt der Bank HSBC Trinkaus, geht davon aus, dass Deutschland im kommenden Jahr noch gut aufgestellt ist, trotz eines Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 Prozent. Aus einer L-förmigen Bleifigur, die Schilbe für die WirtschaftsWoche gegossen hat, liest der Ökonom jedoch heraus, das bereits Ende 2009 erste Signale des Aufschwungs zu sehen sein werden. Nur aus einer Gruppe von Bleitropfen, die ihn dank der spitzen Nase an Tapire erinnern, mag Schilbe nichts erkennen.

Verhalten optimistisch blickt auch Matthias Jörss, Leiter Equity Strategy bei der Bank Sal. Oppenheim, auf das erste Halbjahr 2009, weil die Senkung von Steuern und des Leitzins der Notenbanken ihre Wirkung zeigen  und einige Aktienkurse davon profitieren werden.

Deswegen erkennt Jörss auch in einer hohlen Figur stellvertretend für Konjunktur und Unternehmen ein Boot, das zwar mit niedrigen Seitenwänden Gefahr läuft, von den Wellen geflutet zu werden, aber dank des intakten Rumpfes oben auf den Wellen schwimmt. In einem weiteren Stück Blei sieht Jörss reife Trauben, die auch 2009 zu ernten sein werden.

T-förmiges Bleigebilde als Anker und Korkenzieher der Wirtschaft

Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank sieht in der Senkung der Steuern und Leitzinsen ebenfalls gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, sich von der Krise zu erholen und rechnet Ende 2009 mit ersten positiven Anzeichen für einen leichten Aufschwung.

Er interpretiert deswegen auch sein T-förmiges Bleigebilde sowohl als stabilisierenden Anker, den die Wirtschaft braucht als auch als Korkenzieher, der gebraucht wird, um die Flaschenhälse in der Konjunktur zu öffnen.

Thorsten Polleit schließlich, Chefvolkswirt von Barclays Capital, sieht in der derzeitigen Finanzkrise eine Korrektur der Exzesse der vergangenen Jahrzehnte und sieht in seinen Figuren sowohl Dornen als auch eine Heuschrecke, die das Zeichen für sieben schlechte Monate sein kann.

Hoffnungsvoller sieht er seine dritte Figur, in der er eine Mutter, die ihr Kind beschützt sieht. Polleit liest das als Aufforderung, daran zu denken, dass es wichtige und unverzichtbare Dinge gibt, die über den rein materiellen Wohlstand hinausgehen.

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