Kreditvergabe in der EU Firmen und Haushalte leihen sich häufiger Geld

Die expansive Geldpolitik der EZB und die hohe Geldmenge machen sich auch in der Wirtschaft bemerkbar. Im Oktober liehen sich Unternehmen und Privathaushalte bei Banken deutlich häufiger Geld als noch ein Jahr zuvor.

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Besonders Unternehmen erhalten von europäischen Banken deutlich häufiger Kredite als noch vor einem Jahr – 2,1 Prozent mehr Darlehen wurden vergeben. Auch Privathaushalte leihen sich wieder häufiger Geld. Die hohe Geldmenge, die durch die EZB in Umlauf gebracht wird, macht sich immer deutlicher bemerkbar. Quelle: dpa

Frankfurt Die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt langsam auch bei den Firmen im Währungsraum an. Im Oktober vergaben Banken im Euro-Gebiet 2,1 Prozent mehr Darlehen an Unternehmen als vor Jahresfrist, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte.

Das ist der höchste Anstieg seit Mitte 2011. Im September hatte das Plus bei 2,0 Prozent gelegen. Die Privathaushalte erhielten von den Geldhäusern im Oktober 1,8 Prozent mehr Kredite als ein Jahr zuvor. Die für die Euro-Zone wichtige Geldmenge M3 nahm um 4,4 Prozent zu. Experten hatten mit 5,0 Prozent gerechnet.

Die Euro-Wächter halten die Leitzinsen auf einem Rekordtief und fluten seit März 2015 das Bankensystem über den Kauf von Wertpapieren - vor allem Staatsanleihen - mit Geld. Das gesamte Programm ist auf insgesamt 1,74 Billionen Euro angelegt und soll noch bis mindestens Ende März 2017 laufen.

Mit den Transaktionen will die EZB unter anderem Geldhäuser dazu bewegen, mehr Kredite an Firmen und Haushalte auszureichen. Das soll die Konjunktur ankurbeln, was wiederum die aus EZB-Sicht immer noch viel zu niedrige Inflation nach oben hieven soll. Es wird erwartet, dass die Währungshüter auf ihrer Zinssitzung am 8. Dezember beschließen werden, die Käufe auch nach März 2017 fortzusetzen.

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