Länderbericht IWF erhöht Prognosen für Frankreich

Hohe Steuersätze, starrer Arbeitsmarkt, Produktivitätsprobleme: Frankreichs Wirtschaft kämpft mit vielen Strukturproblemen. Trotzdem hebt der IWF seine Prognose für das Wirtschaftswachstum des Landes leicht an.

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Trotz zahlreicher Risiken hebt der IWF seine Wirtschaftsprognose für Frankreich an. Quelle: Reuters

Washington, Berlin Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Frankreichs Wirtschaftsperspektiven trotz Struktur- und Produktivitätsproblemen optimistischer als noch vor einigen Monaten. „Der Aufschwung verfestigt sich“, teilte der Fonds am Dienstag in seinem aktuellen Länderbericht mit. Das Wirtschaftswachstum dürfte 2016 und 2017 jeweils 1,5 Prozent betragen. Noch im April war der IWF lediglich von 1,1 Prozent in diesem und 1,3 Prozent im nächsten Jahr ausgegangen. Es gebe Anzeichen, dass wieder mehr investiert werde.

Aus IWF-Sicht bleiben aber eine ganze Reihe kurz- und mittelfristiger Risiken. Nicht nur müsse das Land mit einer längeren Phase der Unsicherheit in Europa umgehen, die aus dem britischen Votum für einen EU-Austritt rührten. Es schwächelten auch die Exporte wegen einer geringeren Nachfrage in wichtigen Abnehmerländern.

Hinzu kommen für den IWF altbekannte Strukturprobleme: vergleichsweise hohe Steuersätze und ein starrer Arbeitsmarkt. Dies sind laut IWF die größten Hindernisse für mehr Wachstum. Ohne weitere Reformen werde die strukturelle Arbeitslosigkeit hoch bleiben. Im Land wird seit Monaten erbittert gegen Reformen gestreikt, die den Arbeitsmarkt flexibler machen sollen.

Das Staatsdefizit Frankreichs dürfte nach Einschätzung des Fonds auch in diesem Jahr mit 3,3 Prozent über der europäischen Obergrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung bleiben. Das dürfte sich dann nächstes Jahr ändern.

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