Niedrige Inflation Bundesbank wirbt für höhere Löhne

Die Wirtschaft brummt, doch die Inflation ist niedrig: Jens Ulbrich, Chefvolkswirtschaft der Bundesbank, sieht Spielraum für Lohnerhöhungen. Ein namhafter Experte springt ihm bei.

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Skyline von Frankfurt: Die Bundesbank befürwortet höhere Löhne.

Hamburg Angesichts der niedrigen Inflation wirbt die Bundesbank für höhere Tarifabschlüsse. Über Jahre hätten die Tarifparteien „sehr verantwortungsbewusst Lohnzurückhaltung“ geübt, sagte Bundesbank-Chefvolkswirt Jens Ulbrich dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die Lohnentwicklung in Deutschland sei „vor dem Hintergrund der guten konjunkturellen Lage, der niedrigen Arbeitslosigkeit und der günstigen Perspektiven durchaus moderat“. Höhere Lohnabschlüsse könnten verhindern, dass die tatsächliche Inflationsrate noch weiter unter das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von knapp zwei Prozent sinkt.

Noch deutlicher sprach sich der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, für spürbare Tarifanhebungen aus. „Wenn man eine längerfristige Perspektive einnimmt, kann die Lohnentwicklung auch für ein, zwei Jahre über den Verteilungsspielraum hinausgehen“, sagte Fratzscher. In den vergangenen 15 Jahren seien die Reallöhne von mehr als der Hälfte der deutschen Arbeitnehmer gefallen.

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