Öffentlich gestützte Bad Banks EZB-Vize sucht Lösung für faule Kredite

Europas Geldhäuser leiden unter faulen Krediten. Deswegen will EZB-Vizechef Vitor Constancio öffentlich gestützte, europäische „Bad Banks“ schaffen. Das sind reine Abwicklungsbanken. Deutschland sah das bisher skeptisch.

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EZB-Vize Vitor Constancio will öffentlich gestützte, reine Abwicklungsbanken schaffen. Quelle: Reuters

Frankfurt EZB-Vizechef Vitor Constancio hat sich für die Schaffung von öffentlich gestützten "Bad Banks" ausgesprochen, um den Berg an faulen Krediten abzubauen. Die Errichtung einer wahren europäischen "Bad Bank" würde im gegenwärtigen Umfeld auf Hindernisse stoßen, sagte Constancio am Freitag auf einer Veranstaltung in Brüssel. Ein Schritt nach vorne könne es daher sein, wenn man eine europäische Blaupause für die Nutzung von Bad Banks auf Länderebene vorgeben würde. Europas Geldhäuser, vor allem in Südeuropa, leiden unter faulen Krediten von mehr als einer Billion Euro.

„Diese europäische Blaupause sollte klar stellen, was möglich ist, wenn mit den bestehenden Regelungen flexibel umgegangen wird“, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsident Mario Draghi. Das würde Länder dazu ermutigen, alle notwendigen Schritte in einem klar umrissenen Zeitrahmen einzuleiten. Die EU-Bankenregulierungsbehörde EBA hatte unlängst vorgeschlagen, eine gemeinsame EU-Anlagenverwaltung für ausfallgefährdete Darlehen zu schaffen. Deutschland stand zuletzt Regierungskreisen einer solchen Idee skeptisch gegenüber.

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