Schwedische Notenbank Minuszinsen bis mindestens 2018

Die schwedische Zentralbank will ihren Leitzins mindestens noch anderthalb Jahr bei minus 0,5 Prozent belassen. Es könnte sogar noch weiter ins Negative gehen, sagen Analysten.

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Im Land des Minuszins. Quelle: dpa

Stockholm Die schwedische Notenbank hat sich zurückgehalten, mit weiteren Lockerungen der Geldpolitik die Wirtschaft anzukurbeln. Doch die Zentralbank steht bereit, Anleihenkäufe im kommenden Jahr fortzusetzen. Sie wird auch die Zinsen noch lange niedrig halten, um die Inflation in Richtung des Zielwerts zu bringen. Die Schwedische Krone fiel nach der Bekanntmachung am Donnerstag auf den niedrigsten Wert seit 2010. Der Euro legt um fast 1,4 Prozent auf 9,85 Kronen zu.

Die Riksbank hält ihren Leitzins bei minus 0,5 Prozent, wie sie in Stockholm mitteilte. Dieser Schritt war von der großen Mehrheit der Analysten erwartet worden. Gleichzeitig kündigte Notenbank-Chef Stefan Ingves aber an, dass der Zins im frühesten Falle im Jahr 2018 angehoben wird und sogar die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Senkung zugenommen habe. Die Möglichkeit, dass bereits im Dezember die Zinsen weiter gesenkt werden, sei gestiegen, urteilte Mats Hyden, Analyst der Nordea Bank.

Die schwedische Notenbank hat in der Vergangenheit stark gezögert, die Geldpolitik weiter zu lockern. Ein Anleihekaufprogramm wird bis Ende des Jahres bereits mehr als 40 Prozent der Staatsanleihen in die Bücher der Riksbank befördert haben. Die zurückhaltenden Äußerungen der Europäischen Zentralbank zu weiteren Anleihekäufen hatten den Druck auf die schwedische Geldpolitik reduziert, jetzt schon mehr zu unternehmen.

Die Riksbank reduzierte ihre Inflationsprognose für das kommende Jahr von 1,8 auf 1,4 Prozent. Die Zielmarke in Schweden sind zwei Prozent. Für 2018 prognostizieren die Notenbanker, den Wert leicht zu übertreffen (2,2 Prozent).

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