Zürich/Mailand Die Schweizer Notenbank (SNB) kann nach Einschätzung von Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg nicht auf Negativzinsen verzichten. „Ich bin davon überzeugt, dass die Negativzinsen notwendig sind, denn ohne sie wäre der Franken viel stärker“, sagte Zurbrügg der Zeitung „Corriere del Ticino“ (Freitagausgabe) zufolge auf einer Veranstaltung in Lugano. Die SNB sei besorgt wegen der negativen Auswirkungen auf die Altersvorsorge. Ihr Ziel sei jedoch, die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Negativzinsen von minus 0,75 Prozent sind in der Schweiz in die Kritik geraten: Ökonomen und Akteure aus der Finanzwirtschaft hatten deren Wirkung infrage gestellt. Nach Ansicht der SNB sind sie jedoch neben Interventionen am Devisenmarkt ein zentrales Mittel, um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens zu verhindern. Die nächste vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung der SNB findet am 15. September statt.