Staatsanleihen EZB dürfte Bond-Leihen vorerst nicht ausdehnen

Die Europäische Zentralbank dürfte den Kauf von Staatsanleihen vorerst nicht weiter ausdehnen. Insidern zufolge seien dafür die politischen, rechtlichen und technischen Hürden zu hoch.

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Experten rechnen Ende März wieder mit knappen Staatsanleihen auf dem Markt, so dass mehr Geld in das Kreditgeschäft fließt und die Konjunktur ankurbelt. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte Insidern zufolge ihre Ausleihe von Staatsanleihen vorerst nicht weiter ausdehnen. Die politischen, rechtlichen und technischen Hürden dafür seien zu hoch, sagten mehrere mit den Planungen vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Deshalb sei die Chance sehr gering, dass die EZB ihre Leihgeschäfte demnächst hochfahren werde. Diese wollte sich dazu nicht äußern. Die Frankfurter Währungshüter geben an diesem Donnerstag ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt.

Experten fürchten Ende März wieder Engpässe am Markt für Staatsanleihen, wenn Banken ihre Bücher für das erste Quartal schließen und deshalb wenig Interesse an Leihgeschäften untereinander haben dürften. Die EZB hat bislang Staatsanleihen im Wert von mehr als 1,4 Billionen Euro gekauft, um damit für Inflation zu sorgen. Das sorgt für Engpässe am Markt. Banken benötigen Staatsanleihen beispielsweise als Pfand für Clearinghäuser, wo sie Finanzgeschäfte mit anderen Parteien abwickeln.

Bereits Ende 2016 hatte es Knappheiten gegeben – vor allem bei den wegen ihrer hohen Bonität gefragten deutschen und französischen Staatsanleihen. Dadurch schossen die Preise für Leihgeschäfte in Rekordhöhe. Um Engpässen entgegenzusteuern, akzeptiert die EZB unter Auflagen auch Barmittel als Sicherheiten. Sie hat zudem angekündigt, ab April ihre monatlichen Anleihenkäufe um ein Viertel auf 60 Milliarden Euro pro Monat zurückzufahren.

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