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Unzufriedenheit im Ruhrgebiet

Kultur hui, Verwaltung pfui. Dass nur wenige Kölner Unternehmen an einen Standortwechsel denken, liegt vor allem an der kulturellen Attraktivität des Standorts - mit der Verwaltung ist man unzufrieden. Quelle: dpa/dpaweb

Auffallend ist, dass viele Unternehmer aus dem Ruhrgebiet ihre Unzufriedenheit offenbar nicht mit allgemeinen Standortfaktoren, sondern  vor allem dem Zustand der öffentlichen Verwaltung verbinden. Sowohl beim Kostenbewusstsein der ohnehin schon klammen Kommunen als auch bei der Wirtschaftsfreundlichkeit und der Modernität der Abläufe in der Öffentlichen Verwaltung landen viele Ruhrgebietsstädte ganz hinten.  Letztere Kategorie erfasst Fragen zur Geschwindigkeit von Verwaltungsverfahren und  zur Serviceorientierung der Beamten.

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Vor allem Duisburg, Oberhausen, Hagen und Mülheim finden sich hier häufig auf den letzten Plätzen. Es wäre jedoch falsch, angesichts dieser Ballung die gesamte Region in die Kritik miteinzubeziehen.  So attestieren 60 Prozent aller Unternehmen der Stadtverwaltung von Hamm hohes Kostenbewusstsein (Platz 3), auch Gelsenkirchen landet in dieser Kategorie immerhin auf dem siebten Platz.  Hamm erzielt zudem  in den Kategorien Wirtschaftsfreundlichkeit (13) und Modernität (6) einen vorderen Platz. Bochum und Dortmund erzielen zwar in keiner der Kategorien hervorragende Ergebnisse, halten aber zumindest stets den Abstand zum unteren Drittel.

Imagepflege durch gutes Verwaltungsmanagement

Erstaunlich an den Ergebnissen ist, wie es einigen Kommunen gelingt über ein gutes Management ihrer Verwaltung ihr gesamtes Bild positiv zu gestalten.  Beispiele sind hier Braunschweig und Chemnitz, beides keine Städte die aufgrund touristischer Attraktivität oder kultureller Highlights auf eine besondere Anziehungskraft zurückgreifen können. Braunschweig belegt jedoch bei allen Fragen nach der öffentlichen Verwaltung einen der ersten drei Plätze, Chemnitz kommt zumindest in zwei der drei Kategorien unter die ersten fünf Städte. Sehr gute Platzierungen bei den Fragen nach der öffentlichen Verwaltung sorgen so dafür, dass deutlich weniger Unternehmen als in vergleichbaren Städten hier ihre Standortwahl infrage stellen.

Bei einigen Großstädten zeigt sich das umgekehrte Bild. In Berlin und  Köln stellt zwar nur eine moderate Zahl der Unternehmen  ihre Standortwahl grundsätzlich infrage, dies liegt jedoch allein an der generellen Attraktivität des Standorts in Bezug auf Kultur oder Image.  Denn mit der Verwaltung sind die Unternehmen mehr als unzufrieden: Sowohl Berlin als auch Köln landen bei Kostenbewusstsein und Modernität auf den hintersten Plätzen, auch bei der Wirtschaftsfreundlichkeit (Platz 34 und 38) sieht es nur unwesentlich besser aus.

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