Insgesamt eher schwach schneiden bei der Familienfreundlichkeit auch viele Städte aus dem Norden der Republik ab. Mit Oldenburg, Kiel, Osnabrück, Hamburg und Bremen stammen gleich fünf der schwächsten elf Städte aus dieser Region. Viele dieser Städte haben ihre Schwächen vor allem im Lebensumfeld für Familien: Der Anteil naturnaher Flächen ist hier besonders gering, auch die Anzahl der Straftaten verhältnismäßig gering. All das schlägt sich dann in einer deutlich unterdurchschnittlichen Geburtenrate nieder. Positive Ausnahmen bilden in diesen Wertungen die beiden Städte Wolfsburg (Platz 11) und Salzgitter (Platz 12), die vor allem da glänzen, wo ihre Nachbarn besonders schwach abschneiden: Sie gehören zu den Städten mit den bundesweit niedrigsten Verbrechensraten.
Achtbar schlagen sich auch die beiden Ranking-Champions aus Bayern: München und Ingolstadt belegen in Sachen Familienfreundlichkeit die Plätze 12 und 14. Eine bessere Bewertung scheitert vor allem am geringen Anteil naturnaher Flächen in der Stadt (Plätze 65 und 52). In München ist zudem die Fertilität extrem gering (Platz 52), in Ingolstadt kommt der Kita-Ausbau nur unterdurchschnittlich voran (Platz 48).
Im Vergleich der deutschen Metropolen ergibt sich in Fragen der Familienfreundlichkeit ein leicht differenziertes Bild. Am besten schneiden die auch wirtschaftlich starken Städte München (Platz 13) und Stuttgart (Platz 15) ab, mit einigem Abstand folgt Frankfurt (Platz 25). Eher schwach schneiden die beiden Millionenstädte Köln (49) und Berlin (56) ab, die jedoch auch in wirtschaftlichen Fragen nie ganz oben rangieren. Überraschend ist daher das ebenfalls schwache Abschneiden von Düsseldorf (Platz 46) und vor allem Hamburg (Platz 65), beides wirtschaftlich sehr leistungsstarke Städte. In beiden Städten ist die Kriminalität jedoch unterdurchschnittlich hoch, auch die Geburtenrate ist zu gering. Hamburg gehört zudem bei der Zahl der Schulabbrecher und der Anzahl der Ausbildungsplätze zu den Schlusslichtern.