Tief im Konjunkturtal Brasilien kommt nicht aus der Rezession heraus

Bereits das sechste Quartal in Folge schrumpft Brasiliens Wirtschaft. Die größte Volkswirtschaft Südamerikas steckt seit zwei Jahren in einem tiefen Konjunkturtal – und seit längerem zudem in einer politischen Krise.

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Das Land steckt seit zwei Jahren in einem tiefen Konjunkturtal und seit längerem in einer politischen Krise. Quelle: dpa

Brasilia Die brasilianische Wirtschaft steckt weiter in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von April bis Juni um 0,6 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt IBGE am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatte nur mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet.

Die größte Volkswirtschaft Südamerikas schrumpfte das sechste Quartal in Folge, bereits zu Jahresbeginn ging es um 0,4 Prozent bergab. Für einen Lichtblick sorgten die Investitionen, die um 0,4 Prozent zulegten und damit zum ersten Mal seit 2013. Fachleute gehen dennoch davon aus, dass das BIP dieses Jahr mehr als drei Prozent einbüßt.

Das Land steckt seit zwei Jahren in einem tiefen Konjunkturtal und seit längerem in einer politischen Krise. Die suspendierte Präsidentin Dilma Rousseff dürfte noch am Mittwoch ihres Amtes enthoben werden. Im Senat stand die entscheidende Abstimmung an. Rousseff wird vorgeworfen, Haushaltsregeln verletzt zu haben, um ihre Wiederwahl zu sichern. Sie bestreitet das.

Das Amtsenthebungsverfahren zieht sich bereits neun Monate hin. Seit Rousseffs Suspendierung Mitte Mai regiert Vize-Präsident Michel Temer. Der 75-Jährige würde ihre verbliebene Amtszeit bis 2018 übernehmen. Temer hat ein Sparprogramm angekündigt im Kampf gegen die Rezession.

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