Trotz Minizinsen Geldvermögen der Deutschen wächst

Das Zinstief macht Sparern in Deutschland zu schaffen. Dennoch steigt das Geldvermögen der Privathaushalte auf einen Rekordwert. Vor allem Aktien und Fonds zahlen sich aus.

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Wie die Deutschen ihr Geld anlegen
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Die Menschen in Deutschland besitzen trotz des Zinstiefs so viel Geldvermögen wie nie zuvor. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stieg das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen an Versicherungen Ende vergangenen Jahres auf den Rekordwert von 5586 Milliarden Euro. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten. Auch wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie nicht hervor.

Das deutliche Plus von 98 Milliarden Euro beziehungsweise 1,8 Prozent erklärte die Notenbank am Donnerstag vor allem mit gestiegenen Börsenkursen. Allein gut 53 Milliarden Euro resultierten danach aus Bewertungsgewinnen, insbesondere bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds. „Auch im Jahresverlauf trugen die Bewertungsänderungen bei Aktien und Investmentfondsanteilen insgesamt positiv zum Anstieg des Geldvermögens bei“, erklärte die Notenbank.

Dank des robusten Arbeitsmarktes und steigender Reallöhne konnten viele Menschen auch mehr auf die hohe Kante legen. Unter dem Strich flossen rund 45 Milliarden Euro in Bargeld und Sichteinlagen, zu denen Girokonten und Tagesgeldkonten zählen. Es war den Angaben zufolge der zweithöchste Wert seit dem Jahr 1999. Nahezu unverändert blieben Spareinlagen, obwohl sie in der Zinsflaute kaum noch etwas abwerfen.

von Malte Fischer, Christof Schürmann, Oliver Stock

In Versicherungen und Pensionseinrichtungen, die ähnlich wie Bankeinlagen als risikoarm gelten, investierten die Bundesbürger im vierten Quartal knapp 20 Milliarden Euro. Der Zuwachs entsprach etwa dem Vorjahreswert. Insgesamt stecken 2113 Milliarden Euro in Versicherungen und Altersvorsorgesystemen.

An den Kapitalmärkten hielten sich die eher als börsenscheu geltenden Deutschen verglichen mit den Vorquartalen dagegen zurück. Unter dem Strich trennten sie sich in den letzten drei Monaten 2016 von Aktien und sonstigen Anteilsscheinen im Wert von fast 1 Milliarde Euro. Das traf vor allem inländische Unternehmen.

In Investmentfonds steckten die Privathaushalte hingegen gut 5 Milliarden Euro. Beliebt waren vor allem Aktienfonds und gemischte Wertpapierfonds.



Zugleich nutzten die Bundesbürger die niedrigen Zinsen, um sich günstig Kredite zu verschaffen - vor allem für den Wohnungsbau. Die gesamten Verbindlichkeiten der privaten Haushalte stiegen um 0,5 Prozent auf 1671 Milliarden Euro. Unter dem Strich erhöhte sich das Nettogeldvermögen damit um 2,3 Prozent auf 3915 Milliarden Euro.

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