Ukrainische Notenbank Belastung durch russische Intervention

Sollten noch weitere Teile der Ukraine an Russland fallen, hätte das gravierende Auswirkungen auf die ukrainische Volkswirtschaft, warnt die Notenbank. Große Teile der Industrie sind in der Ostukraine angesiedelt.

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Bis zu den Zähnen bewaffnet und hinter Stacheldraht verschanzt: Prorussische Separatisten bekommen ein Ultimatum gestellt. Quelle: Reuters

Washington Weitere russische Interventionen in der Ukraine würden nach Einschätzung des ukrainischen Notenbankchefs Stepan Kubiw schwerwiegende ökonomische Folgen für sein Land haben. Sollte es nach der Krimregion zu weiteren erzwungenen Abtretungen an Russland kommen, bedeute dies einen erheblichen Liquiditätsverlust für die gesamte ukrainische Volkswirtschaft, sagte Kubiw am Sonntag am Rande der Tagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank. Viele der größten Industriebetriebe und ein erheblicher Teil der landwirtschaftlichen Produktion sind in der Ostukraine angesiedelt, wo es seit Tagen sich verstärkende Sezessionsbestrebungen gibt.

Der „politisch-okkupatorische Charakter“ sei die Hauptbedrohung für die ukrainische Volkswirtschaft, sagte der Notenbankchef. Zugleich versicherte Kubiw, das Land verfüge über ausreichend Reserven, um all seinen internationalen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Die Regierung in Kiew hat den pro-russischen Separatisten ein Ultimatum bis Montagmorgen gestellt, die von ihnen besetzten Gebäude zu räumen und die Waffen abzugeben. Andernfalls droht sie mit einem gewaltsamen Vorgehen, das die Spannungen mit Russland erheblich verschärfen würde. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte die von der Führung in Kiew angeordnete Mobilisierung der Armee bereits als "kriminellen Befehl" bezeichnet. Auf Antrag Russlands berät der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen noch in der Nacht zu Montag in einer Krisensitzung die Lage.

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