US-Notenbankchefin Yellen macht Zinserhöhung von Konjunktur abhängig

Die Arbeitslosigkeit ist nicht mehr das einzige Kriterium für die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank – wichtiger sei die Konjunktur, bekräftigte Fed-Chefin Yellen. Und die Wirtschaft gewinnt in den USA weiter an Fahrt.

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Notenbank-Chefin Janet Yellen: Bei der Arbeitslosenquote herrscht in der Fed die Meinung vor, dass sie von derzeit 6,7 Prozent auf einen Wert zwischen 5,2 und 5,6 Prozent sinken müsste. Quelle: AFP

New York Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat nach Aussage ihrer Vorsitzenden Janet Yellen keinen festen Terminplan für ihre Zinspolitik. Der richtige Zeitpunkt für eine Anhebung der Leitzinsen hänge von den Konjunkturdaten ab, bekräftigte die 67-Jährige am Mittwoch bei einem Auftritt in New York.

„Je größer der Abstand der Beschäftigung oder der Inflation von ihren jeweiligen Zielen und je langsamer der erwartete Fortschritt in Richtung dieser Ziele, desto länger bleibt die derzeitige Zielbandbreite für den Leitzins wahrscheinlich bestehen.“ Der Zins bewegt sich seit Ende 2008 auf dem historischen Tief von null bis 0,25 Prozent.

Das Inflationsziel der Fed liegt bei 2,0 Prozent. Zuletzt betrug der Auftrieb der Verbraucherpreise in den USA aufs Jahr gerechnet 1,5 Prozent. Bei der Arbeitslosenquote herrscht in der Fed die Meinung vor, dass sie von derzeit 6,7 Prozent auf einen Wert zwischen 5,2 und 5,6 Prozent sinken müsste.

Allerdings nennen die Zentralbanker seit der letzten Zinssitzung für die Beschäftigung kein festes Ziel mehr. Die Entscheidung über den Leitzins „basiert nicht auf einem einzigen Indikator“, sondern auf mehreren verschiedenen Werte, sagte Yellen erneut.

Die US-Konjunktur hat nach Angaben der Notenbank in den vergangenen Wochen an Fahrt gewonnen. In den meisten Landesteilen habe die wirtschaftliche Aktivität zuletzt zugelegt, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Beige Book, dem Konjunkturbericht der zwölf Distriktbanken der Fed.

Grund sei vor allem eine Besserung des Wetters. Sieben Regionen hätten berichtetet, dass die Auswirkung des Winterwetters weniger stark gewesen sei als noch zu Beginn des Jahres.

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