Vergleich von Goldcard & Co. Die besten Kreditkarten für die Reisezeit

Kreditkarten sind nicht nur schnöde Zahlungsmittel sondern begehrte Statussymbole. Ein Ranking zeigt, welche ihr Geld wert sind und auch noch nützliche Versicherungen für Reisende bieten.

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Gold, Platinum, Statussymbol: Das Ranking der besten Kreditkarten. Quelle: dpa Picture-Alliance

Spätestens seit dem kalkuliert-schlüpfrigen aber wohl gerade deshalb so populären Werbespot mit der Seglerin, die frisch dem Meer entstiegen ihre Kreditkarte aus dem Badeanzug fischt, wissen wir: Die schlanken Freunde aus Plastik sind keine nüchternen Zahlungsmittel, sondern vielmehr Statussymbole, mit denen ihre Nutzer zeigen können, wer sie sind. Am besten bonitätsstark, polyglott und kosmopolitisch. So wollen wir alle gern sein. Und wer eine namhafte Kreditkarte an den Tresen schmiegt, signalisiert damit zumindest den Anspruch, zum Jetset der betuchten und vielsprachigen Weltbürger zu gehören.

Dabei gibt es genug kostenlose Kreditkarten. Doch die Gebühren sind tendenziell höher, wenn mit der Karte Zusatzdienste wie Reiseversicherungen verbunden sind oder die Karte einen prestigeträchtigen Namen trägt – etwa den der Lufthansa, der Deutschen Bahn oder des ADAC. Der Nutzer demonstriert mit solchen Marken seine Mobilität und einschlägige Erfahrungen als Reisender – ein neben den von der Karte verbrieften greifbaren Dienstleistungen nicht zu unterschätzender Faktor. Die Marketingabteilungen der Banken und der kooperierenden Unternehmen haben das natürlich längst erkannt und positionieren ihre Angebote entsprechend.

Neun Top-Kreditkarten herausgefiltert

Potenzielle Kreditkartennutzer müssen sich daher entscheiden, wie viel ihnen ein guter Name wert ist und welche Zusatzdienste für sie Sinn machen. Dabei helfen kann eine aktuelle Untersuchung von 23 Kreditkartenangeboten ohne Girokonto, durchgeführt von der FMH-Finanzberatung. Davon wurden neun Angebote mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis herausgefiltert. Passend zur beginnenden Sommerreisezeit schaut das Ranking detailliert auf die Konditionen für Auslandseinsätze und die dem jeweiligen Kartenangebot inbegriffenen Reiseversicherungen.

Die 9 besten Kreditkartenangebote ohne Girokonto

So enthält die Mastercard Travel bei der Deutschen Bank eine Rücktransportversicherung für den Fall eines Unfalls im Ausland oder einer auf der Reise ausgebrochenen Krankheit. Die Karte kostet allerdings 94 Euro im Jahr. Wer sich für ein konkretes Kartenangebot vor allem aufgrund der damit einhergehenden Versicherungsleistungen entscheidet, sollte sich genau über die Bedingungen informieren. Oft wird der Versicherungsschutz nur wirksam, wenn die Reise vollständig oder zumindest teilweise mit der betreffenden Kreditkarte bezahlt wurde.


Höhere Monatsgebühr, niedrige Transaktionskosten?

Auch die Versicherungssummen sollte man sich vor dem Abschluss eines Angebots anschauen. So sichert die ADAC mobilKarte Silber für Mitglieder des Automobilclubs pro Reise nur maximal 1500 Euro ab. In der ADAC-Goldkarte dagegen ist eine Reisesumme von 10.000 Euro gegen Reiseabbrüche oder Rücktritte versichert. Die Jahresgebühr des Goldangebots kostet dann aber auch 99 Euro – 50 Euro mehr als bei der Silberkarte.

Sicherer verreisen mit Kreditkarten

Nun könnte man als Kunde glauben, mit einer höheren Monatsgebühr gingen automatisch niedrigere Transaktionskosten beim Geldabheben per Kreditkarte einher. Doch das wäre ein Irrtum. Die Premium Kreditkarte der Targobank zum Beispiel kostet 97 Euro im Jahr, trotzdem fallen je Abhebevorgang mindestens 5,95 Euro Gebühr an, bei Einsätzen außerhalb der Eurozone kommen sogar noch 1,85 Prozent Währungsentgelt oben drauf. Bei den untersuchten ADAC-Karten mit 44 bis 99 Euro Grundgebühr beträgt das Mindestentgelt beim Geldabheben sogar satte 7,50.

Dagegen verlangt die Advanzia Bank keine Entgelte fürs Geldabheben an Automaten, obwohl sie ihre MasterCard Gold gebührenfrei anbietet. Bei der Advanzia muss der Kunde sein Kreditkartenkonto aber ständig im Auge behalten. Denn die Bank zieht fällige Beträge nicht per Lastschrift ein. Diese müssen stattdessen vom Kunden überwiesen werden.

Wie die Deutschen ihr Geld anlegen
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Wer sich für die Lufthansa Miles & More Kreditkarte der DKB entscheidet, zahlt 70 Euro jährlich, die wahrscheinlich auch in den guten Namen der Lufthansa fließen. Denn so mancher Nutzer dürfte darauf spekulieren, mit der Lufthansakarte im Portemonnaie als weitgereister Vielflieger wahrgenommen zu werden – ein begehrtes Attribut, das etwa bei Urlaubsbekanntschaften die Phantasie beflügeln könnte. Neben dem Flair von der großen, weiten Welt bietet die DKB ihren Kartenkunden hier aber noch einen handfesten Vorteil: Einen Fluggutschein der Lufthansa über 50 Euro.

Wer trotz sorgfältiger Recherche eine Kreditkarte abgeschlossen haben sollte, die nicht zu ihm passt, muss keine Nachteile in Kauf nehmen. „Kreditkarten sind kurzfristig zum Monatsende kündbar“, sagt Max Herbst von der FMH Finanzberatung. Die anteilige Jahresgebühr werde dann wieder gutgeschrieben.

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