Wachsende Unsicherheiten Mario Draghi warnt vor Finanz-Risiken in Europa

Der Brexit sowie ein möglicher Kurswechsel der US-Finanzpolitik unter dem neuen Präsidenten geben EZB-Chef Mario Draghi Anlass zur Sorge: Er warnt vor wachsenden Unsicherheiten in Europa. Ein Land werde besonders leiden.

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Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, adressiert beim EU-Gipfel in Brüssel seine Sorgen an die EU-Staats- und Regierungschefs. Quelle: AP

Brüssel Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die EU-Staats- und Regierungschefs vor wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten gewarnt. Mittelfristig werde der Austritt Großbritanniens aus der EU sowohl dem Vereinigten Königreich als auch den verbleibenden 27 Staaten schaden, sagte Draghi nach Diplomatenangaben am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel. Großbritannien werde aber deutlich mehr darunter leiden.

Außerdem könnten die Schwächen der Eurozone bei weltweit steigenden Zinsen wieder deutlich zutage treten, sagte Draghi. Eine mögliche Neuausrichtung der US-Finanzpolitik unter Präsident Donald Trump berge zudem weitere Unsicherheiten.

Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt bereits ihre lang anhaltenden Niedrigzinsen angehoben, im kommenden Jahr wird mit weiteren Zinserhöhungen gerechnet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Leitzins zuletzt noch auf historischen Tiefständen gehalten, im kommenden Jahr könnten aber auch dort Änderungen anstehen. Das Schuldenniveau in einigen europäischen Ländern ist auch nach jahrelanger Finanzkrise hoch. Zuletzt stand vor allem Italien mit der zweithöchsten Schuldenquote in Europa im Fokus.

Seit März liegt der Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Banken bekommen bei der EZB also Geld zum Nulltarif. Das ist etwa für Italiens kriselnde Banken überlebenswichtig. Angesichts eines seit Jahren schwächelnden Wirtschaftswachstums - gepaart mit der hohen Verschuldung - könnte eine steigende Zinslast für das Land mittelfristig aber eine erhebliche Belastung werden.

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