Berlin Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einem kleinen Dämpfer für das Wachstum in der Euro-Zone durch das Brexit-Votum der Briten. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im laufenden Quartal um 0,4 Prozent und im Schlussvierteljahr um 0,3 Prozent zulegen, prognostizieren Ifo aus München, Insee aus Paris und Istat aus Rom. „Im letzten Quartal hätten wir ohne das Referendum etwa 0,4 Prozent erwartet“, sagte Ifo-Experte Atanas Hristov am Dienstag. „Das Referendum hat die Unsicherheit deutlich erhöht. Der kurzfristige negative Einfluss dürfte aber begrenzt sein, während der mittelfristige Effekt sehr stark von neuen Vereinbarungen zwischen Großbritannien und der EU abhängt.“
Für 2016 rechnen die drei Institute insgesamt mit einem Wachstum von 1,6 Prozent. Der private Konsum bleibt demnach wichtigster Konjunkturtreiber, vor allem wegen der geringen Inflation und der allmählich sinkenden Arbeitslosigkeit. Die Investitionen der Unternehmen dürften durch die niedrigen Zinsen an Schwung gewinnen.