Weidmann „Politik hält Schlüssel zum Wachstum in den Händen”

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann mahnt dazu, nicht zu viel von der Geldpolitik im Euro-Raum zu erwarten. Gegen das niedrige Wachstum, an dem der Wirtschaftsraum leide, sei die Geldpolitik machtlos.

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Der Präsident der Bundesbank warnt vor zu viel Hoffnung auf die Geldpolitik: Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Notenbanken würden für die Politik in die Bresche springen. Quelle: dpa

Frankfurt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat dazu aufgerufen, die Geldpolitik im Euro-Raum nicht zu überfordern. „Den Schlüssel zu mehr Wachstum hält die Politik in den Händen, nicht die Notenbank”, sagte Weidmann am Freitag zur Eröffnung des neuen Geldmuseums der Bundesbank in Frankfurt. Die Wirtschaft im Währungsraum leide in erster Linie nicht unter einer Nachfrageschwäche, sondern unter einem niedrigen Wachstumstrend. „Die Geldpolitik ist dagegen weitgehend machtlos.” Mit der Geldpolitik strukturelle Probleme bekämpfen zu wollen hieße, die Fehler der 1970er Jahre zu wiederholen, mahnte der Bundesbank-Präsident.

Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise würden immer größere Erwartungen an die Geldpolitik gerichtet. „Mit Blick auf den Euro-Raum sehen manche sogar in der EZB den einzigen handlungsfähigen Akteur”, sagte Weidmann. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Notenbanken würden für die Politik in die Bresche springen oder die Geldpolitik würde sich an Wahlergebnissen ausrichten. „Denn dann würde womöglich die Unabhängigkeit der Notenbanken infrage gestellt, und das dann aus gutem Grund”, sagte Weidmann.

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