Währungspolitik Wie sich China aus der Dollar-Falle befreien will

Um sich aus der Abhängigkeit vom US-Dollar zu befreien, treibt Peking die Internationalisierung des Yuan voran.

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Vorbereitungen zum Quelle: AP

Die globale Finanzkrise macht Peking eine unangenehme Wahrheit bewusst: China sitzt in der Dollar-Falle. Etwa ein Drittel seiner Devisenreserven von mehr als zwei Billionen Dollar hat China in amerikanischen Staatsanleihen angelegt. Jetzt geht in Peking die Furcht um, Washington werde zur Finanzierung seiner gigantischen Konjunkturpakete die Notenpresse anwerfen. Geht der Dollar dann auf Talfahrt, würde auch Pekings Devisenschatz an Wert verlieren.

Um sich aus der US-Abhängigkeit zu befreien, kaufen die Chinesen inzwischen weniger amerikanische Staatsanleihen. Im großen Stil Dollar-Anlagen abstoßen können sie aber nicht. Denn dann würde die US-Währung ebenfalls an Wert verlieren. Um der Dollar-Falle zu entkommen, bringt Peking zwei Alternativen ins Gespräch.

Xiaochuan: Zahl der Sonderziehungsrechte erhöhen

Zum einen eine neue Weltreservewährung. Diese Rolle sollen laut Notenbankchef Zhou Xiaochuan die Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF übernehmen, eine Kunstwährung auf Basis eines Währungskorbs aus Dollar, Yen, Pfund und Euro. Weil die SZR als Reservewährung nie größere Verbreitung fanden, fordert Zhou, die Zahl der SZR deutlich zu erhöhen und den Yuan in den Währungskorb aufzunehmen.

Dass die SZR den Dollar als Reservewährung ablösen könnten, ist jedoch wenig wahrscheinlich. Es würde Jahre dauern, dafür einen liquiden Geldmarkt zu entwickeln. Zwar hat der IWF, um seine Reserven anzuheben, im Juli Anleihen in SZR begeben. Die Bonds können aber nur von Zentralbanken gehandelt werden. Private Investoren bleiben außen vor.

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