Pwc-Umfrage Finanzinvestoren müssen mehr für ihre Rendite tun

Immer weniger vielversprechende Beteiligungen kommen auf den Markt. Übernahmen werden deshalb kostspieliger. Für ihre gewohnten Renditen müssen Investoren stärker in das operative Geschäft eingreifen.

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Mehr als drei Viertel der Beteiligungsmanager glaubt, dass Eingriffe in das operative Geschäft immer wichtiger für die erwarteten Wertsteigerungen werden. Quelle: dapd

Frankfurt Finanzinvestoren müssen sich angesichts steigender Preise für Unternehmen mehr Mühe mit ihren Beteiligungen machen, um die gewohnten Renditen einzufahren. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC glauben mehr als drei Viertel der Beteiligungsmanager, dass Eingriffe in das operative Geschäft immer wichtiger für die erwarteten Wertsteigerungen werden.

In der Vergangenheit hätten sie 70 Prozent der Renditen allein dadurch erwirtschaftet, dass sie dem Unternehmen die Schulden für seine Übernahme aufluden und es am Ende teurer verkauften, hieß es in der Studie. Das sei heute anders – auch weil die Übernahmen immer kostspieliger würden. Für die Studie hat PwC 100 Beteiligungsmanager befragt.

Die Notwendigkeit eines operativen Umbaus führe auch dazu, dass die Finanzinvestoren ihre Beteiligungen länger hielten. 2008 vergingen zwischen Kauf und Weiterverkauf im Schnitt nur vier Jahre, heute seien es fast sechs, heißt es in der Studie.

„Je mehr die Fonds für Übernahmen zahlen, desto größer wird ihr Aufwand, wenn sie eine ordentliche Wertsteigerung sicherstellen wollen“, sagt Steve Roberts, der bei PwC den Bereich Private Equity leitet. „Vor zwei Jahren war es noch die Ausnahme, dass eine Private-Equity-Gesellschaft mehr als das Zehnfache des operativen Jahresgewinns für ein Unternehmen zahlte, inzwischen ist es immer häufiger die Regel.“

Das führe auch dazu, dass die Unternehmen in der Hand von Finanzinvestoren wieder so stark verschuldet sind wie im Boom-Jahr 2007: mit dem 5,7-fachen des operativen Gewinns. Die hohen Preise liegen daran, dass die Finanzinvestoren zuletzt viel Geld eingesammelt haben, das investiert werden muss, zugleich aber wenige vielversprechende Beteiligungen auf den Markt kommen. Die Beteiligungsfonds versprechen ihren Anlegern immer noch Renditen von 20 Prozent im Jahr.

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