Reisekonzern trotzt dem Terror Thomas Cook schreibt wieder schwarze Zahlen

Krisen und Terror machen der Reise- und Tourismusbranche zu schaffen. Thomas Cook kehrt trotz der Belastungen in die Gewinnzone zurück. Auch für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich der Konzern optimistisch.

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Trotz Anschlagssorgen ist Thomas Cook optimistisch. Quelle: AFP

London Trotz der weltweit verschärften Sicherheitslage laufen die Geschäfte beim britischen Reiseveranstalter Thomas Cook rund. Die Lust auf Auslandsurlaube sei ungebrochen, die Nachfrage habe sogar angezogen, teilte der Tui-Rivale am Mittwoch mit. Die Buchungen britischer Urlauber lägen um acht Prozent über dem Vorjahresniveau, im Hauptmarkt Nordeuropa gebe es ein Plus von einem Prozent.

Zwar würden nach den jüngsten Anschlägen Länder wie Tunesien und Ägypten in der Wintersaison gemieden. Stattdessen reisten die Urlauber aber vermehrt nach Nordamerika, Mexiko sowie auf die Kapverdischen Inseln und die Kanaren. Die Kunden berücksichtigten die größeren Sicherheit bei Reisezielen, die Anbieter wie Thomas Cook offerieren könnten, sagte Konzernchef Peter Fankhauser.

In dem im September abgelaufenen Geschäftsjahr machten dem Unternehmen allerdings Stornierung bei Reisen nach Ägypten und Tunesien zu schaffen. Hintergrund ist der mutmaßliche Bombenanschlag auf einen russischen Passagierjet über der ägyptischen Sinai-Halbinsel im Oktober und der Anschlag auf Urlauber in Tunesien im Juni. Der operative Gewinn fiel um vier Prozent auf umgerechnet 440,8 Millionen Euro, allerdings weniger stark als von Experten befürchtet.

Unter dem Strich kehrt das Unternehmen mit einem Gewinn von rund 27 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen zurück, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 162 Millionen Euro angefallen war. Dazu hätten Einsparungen und eine rege Nachfrage nach den eigenen höherwertigen Hotels beigetragen. Zuletzt hatte Thomas Cook 2010 einen Überschuss erzielt.

Das Unternehmen sieht sich damit auf Kurs, den operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2015/16 wie geplant um 13 Prozent zu steigern. Dies dämpfte unter Anlegern die Furcht, dass Europäer nach den Anschlägen von Paris, aus Furcht auf Auslandsurlaube verzichten könnten. Die Aktie legte mehr als acht Prozent zu. Sie hatte seit dem Absturz des russischen Ferienfliegers 20 Prozent verloren.

Der Umsatz 2014/15 ging dennoch auf elf von zwölf Milliarden Euro zurück. Hier schlugen sich vor allem Währungseffekte nieder. Bereinigt legte der Umsatz leicht um 1,1 Prozent zu.

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