Rente Der Beitrag soll schneller steigen

Die Regierung zeigt sich gegenüber Rentnern spendabel. Nicht nur für die Rente mit 63 steigen die Kosten. Der Präsident der Rentenversicherung plädiert jetzt für eine schnellere Erhöhung des Rentenbeitrags für Berufstätige

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Was ein Jobverlust aus Menschen macht
Ein Mann betritt einen Raum hinter einer Tür, auf der steht "Zugang Agentur für Arbeit" Quelle: dpa
Eine Frau fasst sich an den Kopf Quelle: dpa
Krebs Quelle: dpa
Psychische Belastung bei Verlust des Arbeitsplatzes Quelle: dpa
Ein Mann im Anzug dreht dem Betrachter vor einem schwarzen Hintergrund den Rücken zu Quelle: dpa Picture-Alliance
Eine Frau steht in einem Treppenhaus in Hannover. Quelle: dpa
Jugendlicher liegt am 09.12.2014 in München (Bayern) gemütlich auf dem Fußboden und betrachtet die Video-Plattform "Youtube" auf seinem iPad Quelle: dpa

Angesichts der für die kommenden Jahre erwarteten wachsenden Defizite bei der Rentenversicherung hat sich deren Präsident Axel Reimann dafür ausgesprochen, die bislang erst für 2019 erwartete Wiederanhebung des Rentenbeitrags um mindestens ein Jahr vorzuziehen. „Es geht mir um die finanzielle Mindestausstattung der Rentenversicherung. Die Untergrenze von 0,2 Monatsausgaben für die Nachhaltigkeitsrücklage hat sich in der Vergangenheit als zu niedrig erwiesen“, begründet Reimann seinen Vorstoß im Gespräch mit dem Handelsblatt .

Er plädiert daher dafür, diese Grenze auf mindestens 0,4 Monatsausgaben zu erhöhen und so für eine auskömmliche Mindestausstattung der Rentenversicherung zu sorgen. „Dann wäre freilich der Rentenbeitrag nach unseren jetzigen Rechnungen schon 2018 anzuheben,“ fügte Reimann hinzu.

Kernpunkte der Riester-Förderung

Der Präsident der Rentenversicherung wies darauf hin, dass der Rentenversicherung nach einer langen Zeit guter Nachrichten auch wegen der aktuellen Rentenbeschlüsse magere Zeiten bevorstehen. „Nach der Senkung des Rentenbeitrags auf 18,7 Prozent im Januar und wegen der Kosten des Rentenpakets, aber auch wegen der demografischen Entwicklung greifen wir zur Finanzierung unserer laufenden Ausgaben auf unsere Rücklagen zurück. Nach unseren Schätzungen werden die Reserven 2019 die gesetzliche Untergrenze von 0,2 Monatsausgaben unterschreiten, so dass der Beitragssatz dann in jedem Fall wieder erhöht werden muss.“ Bis dahin werde die Rentenversicherung nur Defizite auswiesen.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sieht derweil nach eigenen Worten „keinen Run auf die Rente mit 63". Bis Ende Dezember habe es 206.000 Anträge gegeben, sagte Nahles in der vergangenen Woche. Nach Schätzungen hätten aber bis zu 240.000 Menschen im Jahr 2014 einen Anspruch geltend machen können. „Es gehen also bei weitem nicht alle in die Rente nach 45 Arbeitsjahren, die das theoretisch tun könnten“, sagte Nahles. Die Arbeitsministerin sprach sich zudem für eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge aus. „Gerade in kleineren und mittelgroßen Unternehmen muss diese Säule der Alterssicherung selbstverständlicher werden“, sagte Nahles. Ein Gesetz der großen Koalition erlaubt es langjährig Beschäftigten, bereits mit 63 Jahren in Rente gehen, ohne Abschläge in Kauf nehmen zu müssen. Voraussetzung ist allerdings, dass 45 Beitragsjahre nachgewiesen werden.

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