Rodenstock Brillenhersteller fasst die USA ins Auge

Rodenstock nimmt neuen Anlauf in den USA: Nachdem es der deutsche Traditionshersteller einst im Ausland versucht hatte, will der Konzern wieder Brillen in den USA verkaufen – und setzt dieses Mal auf Unterstützung.

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Das deutsche Traditionsunternehmen hat vor zwei Jahren mit Topmodel Claudia Schiffer zusammengearbeitet. Nun sollen wieder Brillen in den USA verkauft werden. Quelle: dpa

München Deutschlands größter Brillenhersteller Rodenstock will mit Hilfe eines Franchise-Partners auf dem US-Markt wieder Fuß fassen. Die USA seien einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Markt weltweit für die Branche, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in München.

Bereits im vergangenen Frühjahr hatte Rodenstock mit dem Franchise-Partner eine Lizenz-Fertigung vereinbart. Das Unternehmen bezieht Rohlinge, Maschinen und die Daten von Rodenstock und fertigt und vertreibt individualisierte Brillen für amerikanische Kunden unter der Marke Rodenstock.

Über das Thema berichtete auch die Zeitung „Die Welt“. Darin wurde auch Rodenstock-Chef Oliver Kastalio zitiert, der die Expansion in den US-Markt in der Kette eines „fokussierten internationalen Wachstums“ nach Engagements in China, Russland und Brasilien sieht.

Der US-Markt sei so groß und regional strukturiert, dass es auch bei den Wettbewerbern viele Werke gebe, sagte Kastalio der Zeitung. Auf die Frage, ob Rodenstock eines Tages auch wieder selbst im US-Markt tätig wird, sagte er: „Die Partnerschaft lässt uns alle Möglichkeiten offen.“ Rodenstock habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Rodenstock hatte sich einst bei der Expansion in den USA verhoben und war danach von einem Schuldenberg beinahe erdrückt worden. Noch immer sitzt das Unternehmen auf rund 390 Millionen Euro an Schulden, die aber nach früheren Unternehmensangaben frühzeitig im Jahr 2014 „solide refinanziert“ wurden.

Geschäftlich lief es zuletzt ordentlich für den Brillenhersteller: Das vergangene Geschäftsjahr sei mit einem Millionengewinn und einem Umsatzplus um fast vier Prozent auf 421 Millionen Euro abgeschlossen worden, sagte Kastalio der „Welt“. Erst vor kurzem hatte der Rodenstock-Mehrheitseigentümer Bridgepoint die Mehrheit an dem Unternehmen an den Investor Compass Partners abgegeben.

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