Scout24, Lieferheld und Hapag-Lloyd Goldman Sachs erwartet noch bis zu zehn Börsengänge

Im ersten Halbjahr haben acht Börsenneulinge 3,1 Milliarden Euro eingesammelt. Geht es nach Goldman Sachs, wird das Emissionsvolumen im Herbst noch einmal getoppt. Vielversprechende Kandidaten gibt es zu zuhauf.

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Zu den wichtigsten Börsenkandidaten für die beiden „Fenster“ im September/Oktober und November/Dezember zählen auch junge Internet-Firmen wie der Lieferdienst Delivery Hero („Lieferheld“). Quelle: dpa

Frankfurt Bis zu zehn größere Unternehmen könnten noch im Herbst nach Einschätzung von Goldman Sachs an die Frankfurter Börse drängen. „Ich kann mir schon vorstellen, dass es fünf bis zehn Börsengänge gibt im zweiten Halbjahr, sagte Christoph Stanger, der das Europa-Geschäft der US-Investmentbank mit Neuemissionen und Kapitalerhöhungen leitet, am Dienstag bei einem Pressegespräch in Frankfurt. „Die Pipeline ist qualitativ hochwertig.“

Stanger erwartet größere Emissionen als im ersten Halbjahr, in dem acht Börsenneulinge 3,1 Milliarden Euro eingesammelt hatten. Das Emissionsvolumen werde nach dem Sommer voraussichtlich deutlich höher ausfallen als in der ersten Jahreshälfte. „Da hatten wir noch ein recht dünnes Geschäft in Deutschland“, räumte der Österreicher ein.

Zu den wichtigsten Börsenkandidaten für die beiden „Fenster“ im September/Oktober und November/Dezember, in denen sich Börsengänge platzieren lassen, zählen die Bayer -Kunststoffsparte Covestro, die Zugsparte der kanadischen Bombardier und die Reederei Hapag-Lloyd. Aber auch junge Internet-Firmen wie der Lieferdienst Delivery Hero („Lieferheld“) und der Möbelhändler Westwing aus dem Imperium von Rocket Internet sowie der Rubrikanzeigen-Dienst Scout24 gelten als aussichtsreiche Anwärter.

Die Kandidaten seien zumeist gut vorbereitet, sagte Stanger, ohne Namen zu nennen. Sie suchten schon vor dem offiziellen Startschuss für den Börsengang den Kontakt zu Investoren. "Das ist mittlerweile die Regel, nicht die Ausnahme."

Das größte Risiko für Aktienemissionen seien die möglichen Folgen des Crashs am chinesischen Aktienmarkt. Investoren von dort spielten zwar bei deutschen Börsengängen keine Rolle. Aber wenn der Abwärtstrend an den Märkten sich auf die Konjunktur in China auswirke, "das wäre global markrelevant", sagte Stanger. "Das ist ein Risikokomplex, den man nicht unterschätzen darf." Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass der Index der Börse in Shanghai immer noch über dem Stand zu Jahresbeginn liege.

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