Solide Bilanz Postbank will sich im Guten trennen

Die Deutsche Bank will die Postbank wieder loswerden. Auf beiden Seiten laufen die Vorbereitungen für die Trennung. Das Bonner Institut will sich mit soliden Geschäftszahlen empfehlen. Doch ein Sondereffekt stört.

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Sieben Jahre nach ihrem Einstieg bei der Postbank hatte die Deutsche Bank im April die Weichen für die Trennung von dem Bonner Institut gestellt. Quelle: dpa

Bonn/Frankfurt Die Postbank sieht sich dank weiterer Fortschritte im Tagesgeschäft auf gutem Weg in eine Zukunft ohne Deutsche Bank. „In Summe sind die ersten neun Monate zufriedenstellend. Das dritte Quartal war gut“, bilanzierte Postbank-Chef Frank Strauß zur Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am Donnerstag.

Dass sowohl der Vorsteuergewinn mit 403 (Vorjahreszeitraum: 620) Millionen Euro als auch der Überschuss mit 383 (432) Millionen Euro Ende September unter Vorjahr lagen, erklärte das Bonner Institut mit einem Sondereffekt. 2014 sorgte der Verkauf von Servicegesellschaften an die Deutsche Bank für einen Sondergewinn. Bereinigt um diesen Effekt stieg das Vorsteuerergebnis in den ersten neun Monaten auf 453 (398) Millionen Euro, der Überschuss auf 383 (285) Millionen Euro.

Stark unterwegs ist die Postbank mit ihren etwa 14 Millionen Kunden nach Angaben des Vorstands vor allem im Ratenkreditgeschäft mit Privatkunden und bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Auch bei der privaten Baufinanzierung gebe es in Zeiten extrem niedriger Zinsen kräftige Zuwächse. Das half der Postbank, zum Beispiel geringere Provisionen für Postdienstleistungen auszugleichen.

„Wir werden weiter daran arbeiten, dass unser Kreditgeschäft hochgeht“, sagte Strauß. Dank zwölf Milliarden Euro flüssiger Gelder auf Halde sei dies möglich, ohne die Bilanz aufzublähen. Vorantreiben will Strauß zudem die Digitalisierung und Automatisierung der Angebote. „Wir werden kontinuierlich Kapazitäten anpassen, wo wir sie anpassen müssen, aber nicht in großen Schritten.“ Aktuell beschäftigt die Postbank 15 000 Vollzeitkräfte, inklusive der Serviceeinheiten sind es etwa 19 000.

Sieben Jahre nach ihrem Einstieg bei der Postbank hatte die Deutsche Bank im April die Weichen für die Trennung von dem Bonner Institut gestellt. Die Postbank-Hauptversammlung machte Ende August den Weg für eine Zwangsabfindung der verbliebenen Minderheitsaktionäre frei („Squeeze out“). Die Vorbereitungen für eine Rückkehr der Postbank an die Börse im kommenden Jahr laufen.

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