Weblog "Gründerraum" Yammer: Wie Twitter auch die Kommunikation in Unternehmen revolutionieren wird

Der Mikro-Blog-Dienst Twitter gehört im Leben vieler Web-Nomaden zum Alltag. In Unternehmen hat sich das Mikrobloggen dagegen noch nicht durchgesetzt - dabei könnte es die Zahl sinnloser Emails deutlich senken. Ein neues Internetportal könnte jetzt den Durchbruch bringen.

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Mikroblogs sind Internet-Portale, auf denen Mitglieder Kurznachrichten veröffentlichen können, um anderen mitzuteilen was sie gerade tun. Die Mitteilungen, die nicht länger als ein paar hundert Zeichen sein dürfen, werden in einer Art Blog gesammelt. 

Doch diese Mitteilungen kann jeder verfolgen, wie etwa meine Updates unter twitter.com/smatthes. Das ist nett, eine Spielerei, die ich nicht mehr missen möchte und manche sagen, es sei auch noch gut für die Reputation im Netz. Das mag alles sein. Aber für Kommunikation in  Unternehmen ist dieses öffentliche Geplauder kaum praktikabel, weil man in einem offenen Netzwerk keine Firmeninterna diskutieren kann. 

Dabei könnte ein solcher Dienst in vielen Fällen die Email ablösen. Kurze Absprachen im Team, Fragen an eine Reihe von Kollegen ("Wer kommt mit zum Kicker", "Wer hat eine Idee für...?") könnten darüber abgewickelt werden. Das würde die Zahl der Emails deutlich reduzieren.

Ein neues Mikroblog-Portal, das die Sicherheitsprobleme löst, kommt von den Gründern des Stammbaum-Startups Geni und heißt Yammer. Vor ein paar Wochen gewann das Tool den TechCrunch50-Wettbewerb - ich bin allerdings erst jetzt dazu gekommen, es auszuprobieren und bin, ehrlich gesagt, ziemlich begeistert.

Yammer bietet erstmals ein geschlossenes Netzwerk für Mini-Nachrichten und ist meiner Meinung nach eine gute Weiterentwicklung von Twitter für den Geschäftsalltag. Es funktioniert einwandfrei, ist einfach aufgebaut und bietet eine ganze Reihe gut durchdachter Funktionen. Die Beiträge der Kollegen kann man per RSS-Feed verfolgen oder über ein kleines Desktop-, Blackberry- oder iPhone-Programm.

Vielleicht der wichtigste Vorteil des Mikro-Geblogges: Jeder kann alle Beiträge jederzeit durchsuchen. So kann man sich informieren, ob Kollegen schon einmal über Probleme eines bestimmten Druckers geschrieben haben oder ob die Qualifikation der Freelancer schon einmal Thema waren. Schichtleiter könnten solche Mikroblogs für die Übergabe nutzen, Teams, die über das Land verstreut arbeiten, für Brainstormings.

Ich glaube, dass wir hier erst ganz am Anfang einer neuen Ära der Kommunikation stehen, bei der die Email in Teilen abgelöst wird. Nicht nur IBM und Cisco, auch Autozulieferer setzen inzwischen auf solche Web-2.0-Techniken, wie der Netzökonom schreibt

Wer Twitter zuerst einmal privat ausprobieren will: Mein Kollege Jochen Mai von der Karrierebibel hat hier die 50 wichtigsten Tools für das private Twittern zusammengetragen

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