In der Entwicklung der Sensoren sieht Technikoptimist DuBravac die Chance, die Umgebung intelligent zu machen: Wenn beispielsweise der vernetzte Rauchmelder feststellt, dass die Bewohner das Haus verlassen, könnte er das Garagentor schließen und den Geschirrspüler starten. Zumindest theoretisch – es mangelt derzeit an praktikablen Lösungen, um Geräte verschiedener Hersteller zu vernetzen. Und mancher Hausbewohner mag sich vielleicht auch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Sensoren ihn permanent im Blick haben. Doch für Bedenken ist auf dem Treff der Technologiebranche wenig Platz.
Nutzbar werden die Sensoren durch Big Data – also Technologien zur Auswertung großer Datenmengen. Auch hier gibt es eine exponentielle Entwicklung: Die Spracherkennung etwa war vor einigen Jahren fast unbrauchbar, heute ist die Fehlerrate auf 5 Prozent gesunken. Autonome Autos wären ohne solche Lernsysteme gar undenkbar.
Von diesen Trends profitieren zahlreiche Kategorien, die in dieser Woche auf der CES zu besichtigen sein werden: Autos, die Hindernisse auf der Straße erkennen und den Fahrer warnen oder eigenständig abbremsen; Drohnen, die dem Nutzer folgen und Hindernissen ausweichen; Fitness-Armbänder und medizinische Geräte, die permanent den Herzschlag und zurückgelegte Distanzen messen; und Virtual-Reality-Brillen, die den Nutzer in eine andere Welt versetzen. Auch das Kinderzimmer soll digital werden, wie im Ausstellungsbereich Babytech zu besichtigen sein wird – mit smarten Schnullern und Überwachungsmatratzen fürs Bettchen.
Tech-Triumvirat verliert an Macht
Dieser Wandel soll sich in den nächsten Jahren in den Geschäftszahlen niederschlagen. Bislang dominieren Smartphones, Tablets und PCs. Doch dieses „Technologie-Triumvirat“ werde an Macht verlieren, erklärte Steve Koenig, Marktforscher bei der CTA. Es trägt zwar derzeit 58 Prozent zum globalen Umsatz der Branche bei, wie aus einer aktuellen Prognose des Marktforschers GfK hervorgeht. Doch die Wachstumsaussichten sind vergleichsweise mau.
Der Smartphone-Absatz wird den Marktforschern zufolge in diesem Jahr nur noch einstellig auf 1,4 Milliarden Geräte wachsen, der Durchschnittspreis sinkt um sieben Prozent auf 283 Dollar. „Dieser Preisverfall war extrem wichtig in Schwellenländern wie China oder auch dem Nahen Osten und Afrika“, sagte Koenig – Premiumgeräte für 700 oder 800 Dollar seien dort für die meisten nicht bezahlbar. Gleichzeitig wird aber der Preiskampf immer härter.
Der Umsatz der gesamten Branche wird nach Einschätzung der Experten um zwei Prozent auf 950 Milliarden Dollar sinken. Das ist allerdings zum Teil der Umrechnung geschuldet – der niedrige Kurs der US-Währung macht sich bemerkbar. Kräftiges Wachstum aber werden Smartphones und Tablets nicht bringen. Wearables und Drohnen schon eher – die Sensoren machen es möglich.