Der Autokauf im Internet erfreut sich großer Beliebtheit. Vor allem Sparfüchsen bieten Online-Portale Vorteile, denn hier lassen sich laut einem Test des ADAC knapp 16 Prozent Rabatt rausholen. Die Preisnachlässe sind im Internet oft höher als beim Händler vor Ort, im Schnitt beträgt der Unterschied fünf Prozentpunkte.
Untersucht hat der Automobilclub anhand von fünf Pkw-Modellen neben den Preisen auch die Nutzerfreundlichkeit und den Service von zwölf Portalen, und verglich die Angebote mit denen von Vertragshändlern in zehn deutschen Großstädten. Dabei fiel auf, dass nicht nur im Vergleich zwischen Online-Anbietern und Vor-Ort-Händlern ein Preisgefälle herrscht - auch innerhalb der Internetangebote stießen die Tester auf erhebliche Preisschwankungen. So gab es etwa für den Nissan Qashqai Rabatte zwischen 8,4 und 31,3 Prozent, eine Spannweite von 22,9 Prozentpunkten. Beim Opel Corsa ermittelten die Tester Unterschiede von rund 18, beim VW Golf von 13 Prozentpunkten.
Am besten schnitt der Anbieter autohaus24.de ab, er bekam als einziger das Gesamturteil "sehr gut". Hier ist nicht nur der übersichtliche Vergleich verschiedener Modelle und Konfigurationen möglich, auch die Einzelpreise der Sonderausstattung werden ausgewiesen. Innerhalb von drei Stunden gab es eine Mail mit einem Angebot - bei den Testverlierern hingegen dauerte es oft mehr als einen ganzen Tag. Auch eine kostenlose Hotline (aus dem Festnetz) mit kompetenten und hilfsbereiten Mitarbeitern wird lobend erwähnt.
Das Testurteil "gut" erhielten neun weitere Internetportale: meinauto.de, carworld-24.de, autodiscountnord.de, carneoo.de, netcar.de, rabatt-auto.de, ecars.de, und intercar-24.de. Meinauto.de und carneoo.de erhielten von allen Portalen die besten Noten für Transparenz.
Zu den Verlierern zählen apl24.de ("ausreichend"), autoaid.de ("mangelhaft") und airportcars24.de ("sehr mangelhaft"). Bei airportcars24.de schwächelt vor allem die Nutzerfreundlichkeit. So bemängelt der ADAC etwa, dass es auf der Startseite keine Schnellauswahl von Marke und Modell gibt. Auch fehlt die Möglichkeit, verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen, es werden keine Lieferzeiten angegeben und die Darstellung von Kosten und Leistungen im Angebot ist unübersichtlich. Zudem wurden die Hotline-Mitarbeiter als "nicht kompetent" bewertet, und die AGB des Unternehmens seien unvollständig.
Besonders ärgerlich für Kunden: manche der Portale locken zwar mit scheinbar hohen Rabatten, nachdem aber das Fahrzeug konfiguriert wurde, schrumpften diese kräftig zusammen. Vorsicht auch vor versteckten Kosten: oft entstehen noch zusätzliche Kosten für Lieferung oder Abholung des Neuwagens. Ein weiterer Punkt für die Händler vor Ort: Hier lassen sich im Verkaufsgespräch Preise verhandeln. Sie seien oft zu Nachverhandlungen oder kostenlosen Zugaben wie Verbandskästen oder Fußmatten bereit, wenn man sie mit den günstigeren Online-Preisen konfrontiere, so der ADAC.