Daimler-Elektroauto in China Wie Daimler den Denza überarbeitet hat

Seit 2014 bietet Daimler in China ein reines Elektroauto an. Der Denza bliebt aber hinter den Erwartungen zurück. Das neue Modell soll jetzt mehr Kunden überzeugen – mit einem neuen Akku, der mehr Reichweite verspricht.

Der neue Denza 400 soll Daimler im wichtigen chinesischen Wachstumsmarkt etablieren. Reichen eine erhöhte Reichweite und großzügige staatliche Förderung aus, um auch die Käufer zu überzeugen? Quelle: Daimler
Wie sein Vorgänger Denza, der 2014 erschien, wurde der Denza 400 als reines Elektromobil konzipiert. Konventionelle Antriebe werden nicht angeboten. Die chinesische Regierung strebt einen Flottenverbrauch von fünf Litern an: Für Daimler eine Reduzierung um ein Drittel. Kennzeichenlotterien für Neuzulassungen und Einfahrverbote in besonders belastete Regionen machen Verbrennungsmotoren zunehmend unattraktiv – Elektromobile sind davon ausgenommen. Quelle: Daimler
Westliche Autobauer dürfen in China nicht alleine tätig sein, sie müssen eine Partnerschaft mit lokalen Unternehmen eingehen. Wegen des gewaltigen Markts und den günstigen Produktionsbedingungen gehen die Autobauer aber darauf ein – auch wenn ein Technologietransfer droht. Daimlers Joint-Venture-Partner BYD (Build Your Dreams) ist der führende Hersteller von Akkus und fertigt bereits jetzt Elektrobusse in Kalifornien. Für Daimler besteht das Risiko, dass der Entwicklungsvorsprung etwa bei Fahrwerksteilen und Karosseriebau verloren geht. Daimler-Chef Zetsche erhofft sich, aus der Kooperation politisches Kapital schlagen zu können. Quelle: Daimler
Eine gewisse Ähnlichkeit zur Mercedes B-Klasse ist nicht von der Hand zu weisen. Für den europäischen Markt gibt es statt dem Denza die B-Klasse Electric Drive. Laut Daimler sind diese nur optisch verwandt. Die Entwicklung in China ist auch eine Bedingung der chinesischen Regierung, die sich von ihrem Ruf als verlängerte Werkbank für Billigteile lösen möchte. Nach Abzug staatlicher Kaufprämien kostet der Denza 400 etwa 235.000 Renminbi (RMB) – 26.000 Euro. Dabei dürfte der Preis knapp kalkuliert sein, wichtiger ist die Erschließung des riesigen Marktes, ein Ausbau der Fertigungskooperation und die Entwicklung konkurrenzfähiger Elektrofahrzeuge.   Quelle: Daimler
Optisch hat sich nicht viel entwickelt. Der Denza von 2014 fand vergangenes Jahr nur rund 3.000 Käufer. Die Probleme der E-Autos sind in China dieselben wie in Europa: Reichweite und Kosten. Mit der Steigerung auf 400km hofft Daimler jetzt auf steigende Verkaufszahlen. Quelle: Daimler
Während für den E-Golf, die B-Klasse Electric Drive oder den Tesla die Akkus auf der Lithium-Ionen-Technologie basieren, nutzt der Denza 400 Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien. Mit geringerer Ladedichte sind diese schwerer und größer, aber auch erheblich günstiger. Sie müssen auch nicht gekühlt werden: Viel Akku für wenig Geld. Bei einer durchschnittlichen Strecke von 50 bis 80 km am Tag müsste der Denza 400 nur einmal die Woche geladen werden. Aufgrund der noch nicht flächendeckenden Schnelladeinfrastruktur ein großer Vorteil. Quelle: Daimler
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