DAT-Report 2013 Die spannendsten Fakten rund um den Autokauf

Der DAT-Report der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT) gilt als Standardwerk der Branche. Jahr für Jahr gibt er Auskünfte über die automobile Befindlichkeit in Deutschland liefert. Die spannendsten Ergebnisse.

Pärchen schaut sich Gebrauchtwagen an Quelle: dpa
Auto fährt an Fahrradfahrern vorbei Quelle: dpa
Gebrauchtwagen mit Schriftzug Quelle: dpa
Autohecks in Reihe Quelle: dpa
Autokauf und das Internet97 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer besuchen Online-Marktplätze oder sogenannte Gebrauchtwagen-Börsen. Diese Plattformen sind auch 2012 die wichtigste Informationsquelle für diese Gruppe der Autokäufer. Neuwagenkäufer nutzen das Internet zu 60 Prozent, um sich zu informieren. Seit diese Portale existieren, hat sich der Kaufprozess für die Käufer ins Internet verlagert. Genutzt werden diese Plattformen etwas häufiger von Frauen als von Männern. Bezogen auf das Alter haben neben den jungen Autokäufern auch Vertreter der Generation 50+ diese Art des Neuwagenkaufs entdeckt. Interessant ist ferner: Käufer mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro oder mehr sind die dort am stärksten vertretene Gruppe. Erstmals wurde im Rahmen des DAT-Reports auch die Nutzung von sozialen Netzwerken beim Autokauf abgefragt. Hier ergab sich, dass diese für den Fahrzeugkauf für junge Käufer durchaus eine Rolle spielen: Käufer bis zu einem Alter von 29 Jahren haben bis zu zehn Mal vor dem Kauf solche Internetseiten kontaktiert. Eine ähnliche Tendenz gilt für Personen, die zum ersten Mal ein Fahrzeug erwerben (sogenannte Erstkäufer). Diese informieren sich häufiger als Zusatzkäufer (kaufen ein weiteres Fahrzeug) und Ersatzkäufer (ersetzen ihr bisheriges Fahrzeug durch ein neues). Stark gewachsen ist zudem die Bedeutung von Online-Testberichten auf Internet-Portalen, wie sie von Automobilzeitschriften angeboten werden: Von 2011 auf 2012 stieg die Anzahl der Kontakte vor dem Kauf von 18 auf 31.   Quelle: dpa
Ältere Autofahrer setzen auf geringen Spritverbrauch und CO2-AusstoßDas Jahr 2012 war für Autofahrer ein teures Jahr. Auf die Frage „Ich bin bereit, mehr Geld fürs Auto auszugeben, wenn es dafür weniger verbraucht“, antworteten 70,1 Prozent mit „Trifft zu“, für 28,3 Prozent trifft dies nicht zu, 1,6 Prozent machten keine Angabe. Ältere Käufer stimmten der Aussage mehr zu als jüngere (Generation 50+: 71,2 % vs. bis 22 Jahre: 65,1 %). Ein durchschnittlicher Gebrauchtwagen verbrauchte 2012 wie im Vorjahr 7,1 Liter, ein Neuwagen 6,4 Liter Kraftstoff. Die Aussage „Ich bin bereit, mehr Geld für ein Auto auszugeben, wenn es weniger CO2 ausstößt“, bestätigten 51,6 %, für 46,7 % trifft das nicht zu. Erstkäufer, die generell etwas preisbewusster kaufen, lehnten zu 55,6 % diese Aussage ab. Ältere Käufer sind CO2 -bewusster als Jüngere (Generation 50+: 56,4 % vs. Käufer bis 22 Jahre 43,9 %). Quelle: dpa-dpaweb
Erstkäufer sind sparsamWer sich in Deutschland zum ersten Mal einen Neuwagen kauft, ist im Schnitt 28 Jahre alt, weiblich, hat Abitur oder Realschulabschluss, 7,5 Jahre Fahrpraxis und ein Nettohaushaltseinkommen von 2.844 Euro. Der Durchschnittspreis für einen Neuwagen beträgt 26.780 Euro, Erstkäufer haben im Jahr 2012 15.290 Euro für einen Neuwagen ausgegeben. 57,4 Prozent der Erstkäufer haben das Fahrzeug ganz oder teilweise finanziert. Zehn Prozent aller NW-Käufer sind Erstkäufer (2011: elf Prozent). Die Erstkäufer von Gebrauchtwagen sind im Schnitt 27 Jahre alt, ebenfalls eher weiblich und haben Abitur oder einen Realschulabschluss. Sie verfügen über 6,5 Jahre Fahrpraxis und ein Nettohaushaltseinkommen von 2.302 Euro. Der Durchschnittspreis für einen Gebrauchtwagen beträgt 9.150 Euro, die Erstkäufer haben 2012 im Schnitt 5.720 Euro ausgegeben. Beim Markenhandel kostet ein Gebrauchtwagen durchschnittlich 12.730 Euro. 56 Prozent aller Erstkäufer von Gebrauchtwagen kauften auf dem Privatmarkt, 23 Prozent beim Markenhändler und 21 Prozent beim freien Händler. 21 Prozent aller Gebrauchtwagen-Käufer sind Erstkäufer (2011: 23 Prozent). Quelle: gms
Deutlich höherer Anteil an Finanzierungen2012 wurden deutlich mehr Fahrzeuge finanziert als in den vergangenen Jahren. Die Finanzierungsquote lag mit 70,4 Prozent im Neuwagenbereich sehr hoch. Besonders die Vorbesitzkäufer griffen mit 74,1 Prozent zu Finanzdienstleistungen, Erstkäufer zu 57,4 Prozent, Zusatzkäufer zu 51,3 Prozent. Bei einem Durchschnittspreis der Neuwagen von 26.780 Euro wurden 46 Prozent der Kaufsumme finanziert. Gebrauchtwagenkäufer griffen ebenfalls häufiger zu Finanzierungsmodellen als in den vergangenen Jahren. Mit 34,5 Prozent Finanzierungsquote liegt diese jedoch deutlich unter den Neuwagenkäufern. Am häufigsten griffen die Vorbesitzkäufer zur Gebrauchtwagenfinanzierung (41,6 Prozent), gefolgt von den Zusatzkäufern (19 Prozent) und den Erstkäufern (18,3 Prozent). Durchschnittlich wurden 28,3 Prozent der Kaufsumme finanziert. Ein Gebrauchtwagen kostete 2012 durchschnittlich 9.150 Euro. Quelle: dpa
Die freien Werkstätten gewinnen hinzuAuffällig ist, dass die freien Werkstätten im Jahr 2012 bei zahlreichen Reparatur- und Wartungsarbeiten hinzugewinnen konnten. Ihr Anteil stieg bei den Reparaturen von Neuwagen von 26 auf 40 Prozent, während die Markenwerkstätten bei diesen Kunden von 64 auf 55 Prozent zurückfielen. Ehemalige Gebrauchtwagenkäufer fanden dagegen mit 38 % etwas häufiger als noch im Vorjahr (36 Prozent) den Weg in die Markenwerkstatt, während die freien Werkstätten bei dieser Kundengruppe deutlicher verloren (2012: 46 Prozent; 2011: 52 Prozent). Für Wartungsarbeiten gingen ebenfalls weniger Neuwagenkäufer in eine Markenwerkstatt (2012: 72 Prozent; 2011: 77 Prozent), Gebrauchtwagenkäufer dagegen häufiger (2012: 51 Prozent; 2011: 46 Prozent). Quelle: dpa/dpaweb
Sonderthema Old- und YoungtimerRund 5 Prozent der für den DAT-Report befragten Fahrzeughalter gaben an, einen Old- oder Youngtimer zu besitzen. Hochgerechnet auf den gesamten Pkw-Bestand in Deutschland ergibt dies 2,17 Millionen klassische Fahrzeuge. Für die Wartung und Reparatur haben die Youngtimerbesitzer im Jahr 2012 rund 205 Euro, die Oldtimerbesitzer 1.437 Euro ausgegeben. Addiert man dazu die Kosten wie Versicherung, Steuer und Unterstellkosten belaufen sich die Gesamtkosten für Youngtimerbesitzer auf 788 Euro, für Oldtimerbesitzer auf 2.133 Euro pro Jahr. Gefahren werden die Youngtimer im Schnitt rund 6.070 Kilometer, die Oldtimer rund 2.800 Kilometer im Jahr. Nach Informationen des ZDK kümmern sich in Deutschland rund 450 „Fachbetriebe für historische Fahrzeuge“ um die speziellen Belange der Besitzer klassischer Fahrzeuge. Quelle: dpa
Autofahren macht nach wie vor großen SpaßDie Freude am Autofahren ist weiterhin ungebrochen. Die Aussage „Mir macht Autofahren Spaß!“ bestätigten 86,3 Prozent. Jüngere Autofahrer stimmten der Aussage deutlich eher zu als ältere Autofahrer (bis 22 Jahre: 89,5 Prozent versus Generation 50+: 83,3 Prozent). Quelle: gms
Die wirtschaftliche Bedeutung der Branche ist großBei 3,083 Millionen Neuzulassungen und einem Durchschnittspreis von 26.780 Euro ergibt sich für den Neuwagenhandel im Jahr 2012 ein Umsatzvolumen von 82,56 Milliarden Euro. Für die 6,88 Millionen. Besitzumschreibungen mit einem Durchschnittspreis von 9.150 Euro errechnete sich der Umsatz auf 62,98 Milliarden Euro. Im Bereich der Werkstätten wurde für die Berechnung ein Pkw-Bestand von etwa 49,41 Millionen Pkw als Basis genommen. Pro Pkw fielen 0,65 Verschleißschäden zu je 215 Euro an, pro Pkw 0,90 Wartungsarbeiten zu 252 Euro und pro Pkw 0,09 Unfallreparaturen. Die Schadenshöhe lag bei 16,5 Milliarden Euro. In Summe ergibt dies für den Werkstattbereich einen Umsatz von 39,57 Milliarden Euro, für den Neu-, Gebrauchtwagen- und Werkstattumsatz zusammen 185,11 Mrd. Euro. Quelle: gms
Der Handel kann Marktanteile hinzugewinnenGekauft wurden die Gebrauchtwagen wieder etwas häufiger beim Handel: Der Markenhandel konnte 2012 seinen Marktanteil von 35 Prozent halten, der freie Handel hat von 21 Prozent auf 24 Prozent zugelegt. Klarer Verlierer war der Privatmarkt, der von 44 auf 41 Prozent gefallen ist. Interessant ist die Beobachtung bei den Gebrauchtwagen mit einem Alter von drei bis sechs Jahren: Bei diesen hat der Privatmarkt von 54 auf 37 Prozent deutlich an Bedeutung verloren, während der Markenhandel von 27 auf 35 Prozent und der freie Handel von 19 auf 28 Prozent enorm dazugewinnen konnten. Quelle: gms
Kauf von Privat bleibt ein RisikoAuf dem Privatmarkt betrug der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis 6.600 Euro, die Fahrzeuge waren im Schnitt 7,9 Jahre alt und 99.410 km gelaufen. Diese Fahrzeuge sorgten bei den Haltern für hohe Folgekosten: Mit 388 Euro in den ersten 6 Monaten liegen diese weit höher als bei den Fahrzeugen, die bei einem Markenhändler gekauft wurden (299 Euro in den ersten sechs Monaten). Das Risiko beim Kauf von Privat ist die fehlende Gewährleistung und die Tatsache, dass kaum Fahrzeuge mit Garantie verkauft werden: Laut DAT-Report wurden 93,6 % aller Fahrzeuge auf dem Privatmarkt ohne Garantie verkauft. Beim Markenhandel ist die Gewährleistung gesetzlich geregelt. 83,5 Prozent aller Gebrauchtwagen wurden zudem mit Garantie verkauft. Quelle: gms
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