E-Bikes, Roller und Motorräder Wird die Elektromobilität auf zwei Rädern ein Erfolg?

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Schon Pedelec oder noch E-Fahrrad?

Deshalb will Harley die Maschine frühestens 2020 auf den Markt bringen und hofft bis dahin auf Fortschritte in der Akkutechnik und weiter fallende Preise. Ähnlich sieht das auch Stephan Schaller, der bei BMW die Motorradsparte leitet. BMW könnte, so Schaller, schon morgen ein Motorrad hinstellen, das „sehr viel Spaß macht, dessen Batterie aber in zu kurzer Zeit leer wäre“.

Reduzieren sie aber weiter Gewicht oder Beschleunigung, fühlen sich Kunden direkt wie auf dem Elektrofahrrad – und können dann auch gleich selbiges kaufen. Die S-Pedelecs schaffen schließlich auch bis zu 45 Kilometer pro Stunde.

Worauf man beim Kauf eines E-Bikes achten sollte

Ein besonders elegantes Exemplar dieser Gattung ist der Stromer ST2 des Schweizer Herstellers MyStromer. Äußerlich ist es von einem normalen Rad nur schwer zu unterscheiden, da sich der Akku im Unterrohr versteckt. Da der Radler mitstrampelt, liegt die Reichweite bei bis zu 150 Kilometern.

Konkurenz fürs Fahrrad

Optimisten, wie der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, hoffen bereits, dass die Pedelecs die Mobilität in den verstopften, verlärmten und verschmutzten Städten revolutionieren könnten. Er hat bereits seit fünf Jahren einen Dienstwagen durch ein schnelles E-Bike ersetzt.

Aber auch dem Fahrrad droht neue Konkurrenz. „Gerade in dicht besiedelten Zentren werden Autos immer unpraktischer und zwingen die Leute, sich neben dem Fahrrad nach Alternativen umzuschauen“, sagt Anand Sanwal, Chef des US-Marktforschers CB Insights. „Das gibt persönlichen Transportern neuen Schwung.“

Die besten Elektrofahrräder im Überblick
Grace Urban Quelle: PR
Kalkhoff Impulse Endeavour Quelle: PR
Hercules Alassio Quelle: PR
Raleigh Stoker X5 Quelle: PR
Kalkhoff Impulse Ergo XXL Quelle: PR
Kalkhoff Sahel Compact Quelle: PR
KTM Macina Fatbike Quelle: PR

Auf diesen Trend hoffte bereits vor knapp anderthalb Jahrzehnten der US-Erfinder Dean Kamen, als er seinen Segway feierlich enthüllte. Doch der selbstbalancierende Elektroroller kam zu früh – und wurde zum Flop. Mit Preisen ab 8000 Dollar war er zu teuer für den Massenmarkt. Seit April ist der Pionier der persönlichen Transporter nun in chinesischer Hand. Erworben hat ihn der Wettbewerber Ninebot aus Peking. Die beiden Gründer und Robotikspezialisten Gao Lufeng und Wang Ye tüfteln schon seit drei Jahren daran, Stehroller handlicher, leichter und billiger zu machen.

Das ist gelungen. Ihr Ninebot ist mit 25 Kilogramm nur halb so schwer wie ein Segway. Da sich sein Lenker abnehmen lässt, passt er bequem in einen Autokofferraum. Der Ninebot erreicht das gleiche Spitzentempo von 20 Stundenkilometer wie sein Vorbild, kommt aber mit 30 Kilometern nicht ganz so weit. Dafür gibt es ihn schon ab 3400 Euro, die einrädrige Version namens Ninebot One sogar schon für rund 1000 Euro.

Ans Erbe von Segway will auch Chris Hoffman anknüpfen. Der Gründer von Ryno Motors aus Portland im US-Bundesstaat Oregon hat mit dem Ryno ein kurioses Einrad geschaffen. Das mit 72 Kilogramm recht schwere E-Mobil steuert der Fahrer durch Gewichtsverlagerung seines Körpers. Er erreicht ein Tempo von 16 Kilometern pro Stunde.

Brett mit Antrieb

Aufsehen erregt derzeit auch eine Art fliegendes Skateboard: der Walkcar des japanischen Designers Kuniako Saito von Cocoa Motors. Der Fahrer lenkt das Brett mit Elektromotor per Hüftschwung und erreicht Geschwindigkeiten von zehn Kilometern pro Stunde. Eine Akkuladung soll 7,5 Kilometer weit reichen.

Vor allem aber wiegt das Gefährt nur drei Kilogramm. Der Besitzer kann es so bequem unter dem Arm oder im Rucksack transportieren. Finanzieren will Saito sein Walkcar über die Crowdfunding-Seite Kickstarter zu einem Preis ab 750 Euro. Das wäre Elektromobilität für fast jedermann.

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