Funktionen im Auto Unsere Autos sind zu schwer zu bedienen

Autohersteller preisen ihre Fahrzeuge als bedienerfreundlich an. Doch ein umfangreicher Test der Beratung GfK Sirvaluse und der WirtschaftsWoche zeigt: Das Gegenteil ist oft der Fall. Mitunter sind Radio, Navi und Klima so schwer zu bedienen, dass sie den Fahrer gefährlich ablenken. Wo es hakt – und welche Modelle Vorbild sind.

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Diese Autos überfordern ihre Fahrer
Mercedes A 200Preis: Ab 27.786 Euro Comand Online System und Drive Kit 5270 Euro AufpreisPositiv: Große Funktionsvielfalt, Twitter- und Facebook-Zugang möglichNegativ: Display-Integration wirkt nicht durchdacht, kein Touchscreen, unglückliche Bezeichnung der Funktionen führt zu Fehlern, verschachtelte Menüstruktur, Bedienung über drei Ebenen, Öffnen der Apps ohne Handbuch kaum möglich, Texteingabe über unpraktische ABC-Zeile, wenig nützliche SpracheingabeFazit: Viel Geld für ein unfertiges SystemNote: 3,39 Quelle: Daimler
BMW 730dPreis: Ab 74.000 Euro 3.360 Euro Aufpreis für Navigationssystem Professional, Bang und Olufsen Sound System 4.950 Euro, Apps 150 Euro, Smartphone-Schnittstelle 100 Euro. Positiv: Großer Bildschirm, sehr viele Funktionen, Aps verfügbarNegativ: Unkomfortable, wenig intuitive Menüführung per Controller, viele Fehleingaben möglich, etliche Icons und Beziehungen sind nicht selbsterklärendFazit: Sehr teure Systeme, die die Nutzer verwirren, Blick ins Handbuch nötigNote: 2,85
Mazda 6 KombiPreis: 32.090 Euro Sportsline-Ausstattung mit Bose Soundsystem serienmäßig, Navi 500 Euro AufpreisPositiv: Berührungsempfindlicher Bildschirm mit Direktzugriffstasten und DrehradNegativ: Hauptmenü fehlt, zu kleiner und zu tief sitzender Bildschirm, geringe Auflösung, simultane Nutzung des Drehrades und des Bildschirms nötig, kryptische Bezeichnungen wie AF, TA; REGFazit: Günstiges Navi, Soundsystem nur in teurer Ausstattungslinie, mäßiger BedienkomfortNote: 2,81 Quelle: dapd
Audi A8Preis: Ab 70.000 Euro MMI Navigation mit MMI touch 2900 Euro, Bang und Olufsen Sound System 6500 Euro, Bluetooth-Telefon 700 Euro AufpreisPositiv: Große Funktionsvielfalt, guter Bildschirm, auf MMI touch lässt sich per Finger schreibenNegativ: Kein Touchscreen, häufige Umorientierung voom Bildschirm auf Bedientasten und zurück nötig, keine Testperson versteht auf Anhieb die MMI-touch-Funktion, wenig nützliche SpracheingabeFazit: Sehr teure Systeme, die wenig intuitiv sindNote: 2,5 Quelle: AP
Ford C-MaxPreis: Ab 21.400 Euro Sony Navigationssystem und Ford Sync Kommunikationssystem 965 Euro AufpreisPositiv: Viele Funktionen, mäßiger PreisNegativ: Zu kleiner Bildschirm, zu viele Knöpfe, Controller zu weit vom Fahrersitz entfernt, vier schlecht sichtbare Funktionstasten, unverständliche Beschriftung der Schaltflächen auf dem Bildschirm, umständliche Handykopplung, umständliche Audio-Quellenauswahl über AUX-TasteFazit: Wenig selbsterklärendes Infotainment. Gut gemeint, aber schlecht gemachtNote: 2,1 Quelle: Reuters
Porsche 911 Cabrio 4SPreis: Ab 112.313 Euro Porsche Communication Management, Burmester Soundsystem 10.526 Euro AufpreisPositiv: Einleuchtende Bedienung, viele FunktionenNegativ: Zu viele Knöpfe, Tasten und Schalter auf engstem Raum erfordern viel Aufmerksamkeit und lenken ab, Drehknopf und Zurück-Knopf liegen etwas versteckt auf Beifahrerseite, Meldungen am unteren Bildschirmrand werden übersehen, wenig nützliche SpracheingabeFazit: Vielfältiges, aber eines der teuersten Systeme im TestNote: 2 Quelle: WWW.INGOBARENSCHEE.DE
Opel AdamPreis: Ab 11.500 Euro Intellilink-System und Halterung 538 Euro AufpreisPositiv: Steuerung über Touchscreen, einleuchtende, übersichtliche Menüstruktur, Zurück-Knopf am BildschirmrandNegativ: Nutzung der separaten Apps auf dem gekoppelten Smartphone etwa für die Navigation nicht selbsterklärend, zu wenig Kontrollmöglichkeit über Lautstärke und automatisches MusikabspielenFazit: Pfiffiges System zum moderaten PreisNote: 1,87 Quelle: dapd

Sie versteht ihn nicht. Laut und deutlich diktiert ihr Konstantin Schniedenharn die Hausnummer. Doch die Sprachsteuerung des Navigationsgeräts im Mercedes A-Klasse kapiert es einfach nicht. Stattdessen erscheint auf dem Bildschirm eine Liste, die ihm vorschlägt, dass er für die Hausnummer „drei“ eine „zwei“ in das Mikrofon sprechen soll und für die „sieben“ eine „sechs“. „Das ist ein Witz, oder?“, sagt der 26-Jährige lakonisch. Ist es nicht. Das System versteht ihn einfach nicht.

Wenn Autohersteller neue Modelle vorstellen, preisen sie gern, wie intuitiv sich ihre Fahrzeuge bedienen lassen. Doch viele Kunden, die ein neues Auto auf dem Hof stehen haben, müssen sich erst durch telefonbuchdicke Anleitungen quälen und sind hinterher oft auch nicht schlauer. Wie bedienerfreundlich sind die neuen Modelle also wirklich?

Die WirtschaftsWoche wollte es genau wissen und hat mit der Hamburger Unternehmensberatung GfK Sirvaluse das bislang umfangreichste Ranking über die Bedienerfreundlichkeit von Automodellen unterschiedlichster Klassen aufgestellt. Wichtigstes Ergebnis: Komplizierte Handhabe, schlechte Benutzerführung und schwer verständliche Menüs sind keine Frage des Geldes. Sowohl Mittelklassemodelle wie der Mazda 6 ab 24 000 Euro oder der 7er-BMW für mehr als 100 000 Euro haben eklatante Schwächen: Fahrer verirren sich in verschachtelten Menüs, verzweifeln an Sprachsteuerungen, wundern sich über zu weit entfernte Bedienelemente und rätseln über kryptische Bezeichnungen und Abkürzungen.

Grafik welcher Hersteller die meisten am besten zu bedienenden Funktionen hat

Selbst die Infotainmentsysteme ganz neuer Fahrzeuge wie in der Mercedes A-Klasse (siehe Seite 91) oder im Ford C-Max wirken auf Testpersonen wie „gut gemeint, aber nicht mit dem eigentlichen Anwender zu Ende entwickelt“, sagt GfK-Sirvaluse-Testleiter Patrick Kusel. Keine Frage: Die Ansprüche an Sicherheit und Komfort sind in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen: Assistenzsysteme, Klimaanlagen, Sitzheizungen, elektrische Schiebedächer, Telefone und aufwendige Navigations- und Infotainmentsysteme mit Internet-Zugang machen das Fahrzeug zu einem rollenden Wohnzimmer und Büro in einem.

Technisch haben die Hersteller immer neue Grenzen durchbrochen. Doch dabei haben viele irgendwann ihre Kunden vergessen. Nur wenige Hersteller erinnern sich offenbar daran, dass es auch anders geht: Lediglich die Modelle auf den ersten drei Plätzen unseres Tests zeigen, dass das Radio moderner Autos nicht zwangsläufig so kompliziert sein muss wie die Bordelektronik eines Großraumjets. Die Systeme müssen nicht einmal teuer sein: Mit dem neuen Kompaktwagen VW Golf 7 (Platz 1), dem Geländewagen Range Rover Sport (Platz 2), dem Billigauto Dacia Sandero (dritter Platz) und dem neuen Kleinwagen Opel Adam (vierter Platz) sind vier völlig unterschiedliche Fahrzeugkonzepte und Infotainmentsysteme aus verschiedenen Preisklassen vorn.

Preiswert und gut

Worauf sich Autofans 2013 freuen dürfen
Porsche Cayman und Cayman SDer Flitzer ist laut Porsche flacher, leichter, schneller, effizienter und stärker als seine Vorgänger. Je nach Modell und Ausstattung ist der neue Cayman bis zu 30 Kilogramm leichter und verbraucht bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff auf 100 Kilometer als der jeweilige Vorgänger - trotz höherer Motor- und Fahrleistungen. Die neue Generation des zweisitzigen Mittelmotor-Sportwagens debütiert in den zwei klassischen Porsche-Varianten Cayman und Cayman S. Der Cayman wird von einem 2,7-Liter-Motor mit 275 PS angetrieben, beschleunigt in optimaler Ausstattung in 5,4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und verbraucht mit Porsche-Doppelkupplungsgetriebe rund 7,7 Liter auf 100 Kilometer. Der 3,4-Liter- Motor des Cayman S leistet 325 PS und schafft den 0-100 km/h-Spurt in 4,7 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 283 Stundenkilometern, der Verbrauch liegt je nach Getriebe zwischen 8,0 und 8,8 Litern auf 100 Kilometer. Quelle: Porsche
Opel CascadaOpel will mehr Eleganz und Glamour in die Mittelklasse bringen und mit dem Cascada dem Audi A5, dem Mercedes E-Klasse Cabrio und dem BMW 3er Konkurrenz machen. Der 4,70 Meter lange und 1,84 Meter breite Freiluft-Flitzer - die selben Maße hat das E-Klasse Cabrio - ist auf der Astra-Plattform konzipiert. Der Viersitzer ist mit einem klassischen Stoffverdeck ausgerüstet. Binnen 17 Sekunden wird der 1,4-Liter-Turbo-Benziner mit wahlweise 120 oder 140 PS zum Oben-Ohne-Modell. Per Knopfdruck oder serienmäßiger Fernbedienung verschwindet das Verdeck bei bis zu einem Tempo von 50 km/h im Kofferraum. Der fasst ohne Verdeck 350 Liter, mit sind es nur noch 280 Liter. Opel will den Open-Air-Schlitten zu einem "sehr attraktiven Preis" anbieten, Details wurden noch nicht bekannt.
Mercedes E-KlasseMercedes-Benz hat alle Baureihen der E-Klasse so umfangreich überarbeitet wie nie zuvor - jetzt trumpft die neue E-Klasse mit optimierten Motoren, Assistenzsystem und frischem Design auf. Komplett neu gestaltet ist die Front mit neuen Scheinwerfern, die alle Funktionselemente von einem einzigen Scheinwerferglas überdecken. Das alten "Vier-Augen-Gesicht" bleibt nur noch angedeutet. Die E-Klasse ist erstmals - wie bereits die kleine Schwester C-Klasse - in zwei Ausführungen zu haben - Elegance und Avantgarde. Erstere hat den klassischen, dreidimensionalen Limousinengrill in 3‑Lamellenoptik mit Stern auf der Motorhaube, letzteres trägt dagegen den Sportwagenkühler mit Zentralstern und so "ein sportlich betontes Gesicht" erhalten. Die neue E-Klasse hat zahlreiche neue elektronische Helfer an Bord. So etwa Radarsensoren, die Kollisionen vorzeitig erkennen sollen, Systeme, die Müdigkeit beim Fahrer feststellen können, Bremsassistenten, Spurhalte- und Einparkassistenten und noch ein halbes Dutzend mehr. Quelle: Mercedes
Corvette C7 Pünktlich zum 60. Geburtstag der Marke präsentiert Chevrolet auf der Detroit Motor Show Ende Januar seine Corvette 7. Die Amerikaner machen ein großes Geheimnis aus dem neuen Muscle-Car, das zum Jahresende in Produktion gehen soll. Einige technische Daten sind bereits bekannt. So soll die C7 erstmals Spritspartechniken wie ein Start-Stopp-System und eine Direkteinspritzung an Bord haben. Im Vergleich zu den Vorgängern C2 und C3 ist sie deutlich leichter und am Heck schmaler. Den Kraftprotz treibt eine 6,2-Liter-V8-Maschine mit 455 PS Leistung an. Die 100 km/h erreicht die C7 binnen vier Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Quelle: Presse
Jaguar F-Type Der Zweisitzer ist zwischen Porsche Cayman/Boster und Porsche 911 positioniert. Die Karosserie des 4,47 Meter langen, 1,92 Meter breiten und 1,30 Meter hohen Sportwagens besteht komplett aus Aluminium. Das macht den F-Type in der Basisversion gerade einmal 1.600 Kilogramm schwer. Neben dem per Kompressor beatmeten 5.0 Liter V8 mit 364 kW (495 PS) stehen zwei ebenfalls aufgeladene 3.0 Liter V6 mit 250 kW (340 PS) und 279 kW (380 PS) zur Wahl.  Das neben dem Jaguar Intelligent Stop/Start-System serienmäßige Achtstufen-Quickshift-Automatikgetriebe erlaubt eine manuelle Bedienung über einen zentralen Wählhebel oder über Lenkrad-Schaltwippen. Ein "aktives" Auspuffsystem mit Klappensteuerung für die S-Modelle liefert authentischen Rennsportsound, das adaptive und stufenlos regelnde Dämpfersystem Adaptive Dynamics sorgt für souveränes Handling unter allen Bedingungen. Die Preise reichen von 73.400 Euro für den Einstiegs-V6 bis zu 99.900 Euro für den Jaguar F-TYPE V8 S. Quelle: Jaguar Land Rover
Mercedes SLS AMG GT und Black SeriesViele PS und Rennsport-Technik der Spitzenklasse bringt der SLS AMG Black Series aus dem Hause Mercedes Benz mit. Von 0 auf 100 beschleunigt der Sportwagen in 3,6 Sekunden. Der Flügeltürer schaltet mittels eines nun tiefer montierten Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes noch schneller. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 315 km/h. Der extra-sportliche Flitzer der Mercedes-Tuning-Tochter AMG bringt es mit dem Serientriebwerk mit 6,2-Liter-V8 und 420 kW/ 571 PS auf beachtliche 464 kW/631 PS. Möglich ist das durch ein verändertes Motormanagement, neue Ansaugluftführung, geänderten Ventiltrieb und einer erhöhten Drehzahl. Der Flügeltürer mit einem Leergewicht von 1475 kg soll im Juni beim Händler stehen. Quelle: dapd
VW e-UpDer Elektroflitzer von Volkswagen tritt zur Jahresmitte gegen bereits etablierte Akku-Flitzer wie den Mitsubishi i-Miev, den Nissan Leaf oder den Smart ed an. Der Fünftürer soll außerdem einer batteriebetriebenen Variante des Golf VII den Boden bereiten. Eine Akkuladung reicht laut VW unter optimalen Bedingungen für rund 150 Kilometer. Dafür sorgt ein Lithium-Ionen-Akku mit 19 kWh. Der Motor bringt immerhin  60 kW/82 PS und vor allem 210 Newtonmeter Drehmoment. Bis Tempo 100 braucht er allerdings fast 14 Sekunden. Mit Rücksicht auf die Reichweite hat VW das Spitzentempo auf 130 km/h limitiert. Was der Kleine kosten soll, ist offiziell noch nicht bekannt. Verschiedene Quellen berichten von 22.000 bis 24.000 Euro. Quelle: dpa

Die geringsten Schwierigkeiten haben unsere Testpersonen mit dem VW Golf. Sein Infotainmentsystem namens Discover Pro lässt sich am einfachsten steuern: Es verfügt über einen berührungsempfindlichen und taschenbuchgroßen Acht-Zoll- Bildschirm. Wichtige Funktionen erreichen die Golf-Fahrer per Direkttasten, und mit Wisch-Gesten können sie komfortabel durch die Menüs navigieren. Dabei wirkt der Bildschirm aufgeräumt und übersichtlich. Praktisch: Führt der Fahrer seinen Finger in Richtung Display, springt eine Menüleiste mit weiteren Funktionen auf. So bleibt der Monitor während der Fahrt von unnötigen und ablenkenden Details befreit.

Einfachheit ist auch das markanteste Merkmal der Bordelektronik im Billigwagen Dacia Sandero. Das Gerät des Zulieferers Tomtom ist das preiswerteste im Test. Es beschränkt sich auf das Wesentliche und kommt daher mit nur drei Knöpfen aus: Und alle Basisfunktionen sind über die wenigen Schaltflächen auf dem Touchscreen schnell zu finden. Davon können die anderen – selbst die Premiumhersteller – viel lernen. Denn neben individuellen Stärken und Schwächen im Mittelfeld haben sie Mängel vor allem in drei Bereichen.

Zu viele Möglichkeiten

Ganze zehn Knöpfe genügten 1971 dem Fahrer eines Porsche 911, um Licht, Heizung, Lüftung und das Becker-Radio zu bedienen. Sein Nachfolger, der 911 Carrera 4S Cabrio aus dem Test kommt heute, gut 40 Jahre später, auf mehr als 50 Knöpfe, Schalter und Regler. Überall: Am Armaturenbrett, am Lenkrad, auf der Mittelkonsole und am Dach über dem Kopf des Fahrers kämpfen sie um die Aufmerksamkeit des Fahrers.

Ob im Sportwagen oder im Familienvan Ford C-Max: „Der Krieg der Knöpfe auf dem Armaturenbrett überfordert uns“, sagt Wolfgang Waxenberger, GfK-Sirvaluse-Direktor. Letztlich ändert daran auch der Versuch nicht viel, mit Dreh-Drückreglern das Knöpfe-Chaos zu beseitigen. Denn die offenbaren im Test ihre Tücken: Beispielsweise verstecken sich häufig benutzte Funktionen wie das Koppeln eines Bluetooth-Handys in der dritten oder vierten Menüebene. Wer sich vertut und im falschen Menü landet, findet oft nur mühsam zurück, schlicht, weil der Zurück-Knopf fehlt – oder schwer zu finden ist.

Das ist für viele Fahrer so umständlich, dass sie früh aufgeben – und das Telefon im Zweifelsfall doch ans Ohr halten, obwohl das verboten ist. „Noch mehr Funktionen über Knöpfe und Dreh-Drückregler einzugeben, ist nicht mehr sinnvoll“, sagt Waxenberger. Neue Strategien müssen her.

Miese Sprachsteuerung

Die seltensten Autos auf deutschen Straßen
Nichts Neues an der Spitze der deutschen Zulassungsstatistik für Neuwagen im November. Wie seit Dekaden räumten VW Golf/Jetta den Spitzenplatz ab. 21.024 neue Exemplare der beiden Baureihen brachte Volkswagen im elften Monat des Jahres auf die Straße. Am Ende der Statistik rangieren drei Exoten, die gar nur eine Neuzulassung verbuchen konnten. Die zehn letzten Plätze der Statistik bringen es zusammen auf gerade 22 Neufahrzeuge. Hier die Kurzportraits der zehn Zulassungszwerge ... Quelle: Presse
Einen einzigen CTS verkaufte die General-Motors-Division Cadillac im November 2012. Die Baureihe der oberen Mittelklasse stemmt sich in der nunmehr zweiten Generation seit 2002 gegen renommierte Wettbewerber wie Audi A6, BMW Fünfer-Reihe, über die E-Klasse von Mercedes bis zum Lexus GS. Freilich nur auf heimischem Boden. Cadillac bietet den CTS als Limousine, Kombi und Coupé an. Die Motoren spannen einen Leistungsbogen von 155 kW/211 PS bis 415 kW/564 PS. Insgesamt verführte der kantige Amerikaner im laufenden Jahr 45 deutsche Kunden, ihn zu kaufen. Quelle: Presse
Erstaunlicherweise findet Zulassungskrösus Volkswagen auch am Ende der Liste mit einem Modell Eingang in die Zulassungsstatistik. Ein einziger VW Fox fand im November noch den Weg zur Zulassungsstelle. Der zwischen 2005 und 2011 aus Brasilien importierte Vorgänger des VW Up, der seit April europaweit zu haben ist, schickt nun die allerletzten Exemplare von der Resterampe. Immerhin waren es in diesem Jahr noch 147 kleine Füchse von Volkswagen. Quelle: Presse
Auf zwei Zulassungen brachte es im zurückliegenden Monat auch der Lamborghini Gallardo. Der "kleine" Lambo faszinierte im gesamten Jahr bislang 60 Kunden mit seinem Zehnzylinder-Mittelmotor, der 412 kW/560 PS entwickelt und den Supersportler aus dem norditalienischen Sant Agatha Bolognese bis auf 325 km/h beschleunigt. Quelle: Presse
Zu den Zulassungs-Solitären des November 2012 zählt auch der Morgan 4/4. Die Käuferzurückhaltung ist hier eher auf die Jahreszeit zurückzuführen, denn immerhin entschieden sich in diesem Jahr bereits 91 Käufer für den archaischen Roadster aus England. "4/4" steht für: "vier Räder, vier Zylinder". So baut Morgan den Zweisitzer ohne wesentliche Veränderungen seit 1936. Den technischen Erfordernissen angepasst, wird er allerdings mit einem modernen Vierzylinder-Motor von Ford ausgerüstet. Der mobilisiert aus 1,8 Litern Hubraum 93 kW/127 PS und treibt die Hinterräder des traditionell federungsfreien Komfortverweigerers mit einem Rahmen aus Eschenholz an. Quelle: Presse
Vom legendären Sportwagen Corvette, brachte Chevrolet im November 2012 gerade zwei Exemplare unters deutsche Volk. Damit summiert sich die Zahl der diesjährigen Kunden auf 59 Roadster und Coupés. Trotz bester Testergebnisse in Fachzeitschriften, die dem Zweisitzer mit 6,2-Liter-V8 mit 325 kW/442 PS vorzügliche sportliche Eigenschaften attestieren, bleibt die "Vette" hierzulande ein Exot. Außerdem hat Chevrolet die Vorstellung des Nachfolgemodells bereits für Januar 2013 bei der Detroit Motorshow angekündigt. Quelle: Presse
Mit ebenfalls zwei Neuzulassungen schraubte der Lotus Elise seine deutsche Absatzbilanz für 2012 auf 39 Exemplare. Der puristische Roadster tritt unter anderem mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder an, der 100 kW/136 PS leistet. Im Anbetracht von nur rund 750 Kilo Leergewicht reicht das für sportliche Fahrleistungen. Das leistungsstärkere Modell Elise S bringt es auf 164 kW/220 PS. Quelle: Presse

Das Problem könnte die Sprachsteuerung lösen – wenn sie nicht so katastrophal schlecht funktionieren würde. Über alle Wagenklassen hinweg zeigen die Systeme eklatante Schwächen. Teilweise nerven sie die Fahrer – wie in der Mercedes A-Klasse etwa – mit aberwitzigen Vorschlägen. Oder die Systeme verstehen einfachste Befehle nicht, selbst dann, wenn die Fahrer ihre Eingaben ohne Motoren- oder Windgeräusche machen.

Auch Sprachsteuerungen, bei denen eine Liste der möglichen Befehle im Bildschirm auftauchen, sind nicht hilfreich. Sie fordern vom Fahrer gleich zwei Aufgaben auf einmal: den richtigen Befehl auf dem Bild zu identifizieren und ihn dann korrekt in die Nähe des Mikrofons zu sprechen. „Ich habe Sie nicht verstanden“, war die häufigste Antwort. Das nervt und lenkt ab.

Wenig durchdachte Ergonomie

Der Test offenbart zugleich, dass in etlichen Autos nur wenig wirklich intuitiv funktioniert. Der Bildschirm in der Mercedes A-Klasse etwa ist so groß und sitzt so prominent und griffgünstig auf dem Armaturenbrett, dass alle Tester erwarteten, er sei berührungsempfindlich. Ist er aber nicht. Stattdessen lässt sich das Command Online genannte System nur recht umständlich über einen Controller im Mitteltunnel und über Direkttasten dirigieren.

Krieg der Knöpfe

Daneben führen missverständliche Bezeichnungen zu Fehlern. Bei der A-Klasse assoziieren Testpersonen den „C“-Knopf neben dem zentralen Drehknopf mit dem Löschbefehl; in Wirklichkeit aber führt er nicht zurück, sondern schließt die Anwendung, die gerade läuft. Völlig unverständlich: Die Funktion „iPod out“ wirft nicht den iPod aus, sondern startet ihn. Je teurer die Modelle, desto verwirrender wird die Bordelektronik. Die Top-Modelle von Audi, BMW und Porsche leiden unter einer erdrückenden Vielfalt an Funktionen, die sich nur selten von selbst erklären.

Der Audi A8 verfügt etwa über ein zusätzliches berührungsempfindliches Bedienfeld neben dem Drehknopf auf der Mittelkonsole. Mit ihm können Buchstaben und Zahlen, etwa für die Eingabe des Navigationsziels, mit dem Finger geschrieben werden. Das Problem: Keiner der Tester hat das auf Anhieb kapiert. Im 7er-BMW bemängelten die Tester dagegen, dass weder die Bezeichnung der Knöpfe noch die Icons selbsterklärend seien. Auch der Ford C-Max verwirrt seine Nutzer: Alle Testpersonen kritisieren das Schießschartendesign des viel zu kleinen Fünf-Zoll-Bildschirms. Schlimmer noch: Das Drehrad unterhalb des Bildschirms, mit dem die Fahrer durch die Menüs schalten, ist so platziert, dass sie kaum drankommen.

Online und über alle Kanäle erreichbar -und das im Auto-

Das sind die besten deutschen Autos
ADAC-Präsident Peter Meyer Quelle: AP
Ferdinand Piech Quelle: dpa
Kategorie: "Innovation und Umwelt" - Platz dreiAuf den dritten Platz in der Kategorie "Innovation und Umwelt" wählten die Leser von ADAC Motorwelt und Besucher von adac.de die Perfect Seat Collection der Paravan GmbH. Der Autoumrüster, der Serienmodelle behindertengerecht umbaut, hat ein neues Schwenk- und Drehsitzsysteme entwickelt, mit dem körperlich beeinträchtigte Menschen leichter in ihr Auto ein- und auch wieder aussteigen können. Der Clou: Das System kann von jeder Autowerkstatt in gängige Pkw-Modelle eingebaut werden. Quelle: Presse
Kategorie: "Innovation und Umwelt", Platz zweiDen zweiten Platz bekam Daimler für seinen Bremsassistenten BAS PLUS mit Kreuzungsassistent. Die Innovation: BAS Plus überwacht mithilfe zweier Radarsysteme das Fahrzeugumfeld (bis zu drei Spuren) sowie die vorausfahrenden Fahrzeuge. Der Assistent verstärkt die Bremskraft, wenn das vorausfahrende Fahrzeug bremst. Liegen keine Messwerte vor weil kein Fahrzeug vorausfährt, funktioniert das System wie ein gewöhnlicher Bremsassistent. Quelle: dpa
Kategorie: "Innovation und Umwelt" - Platz einsDen Titel in der Kategorie "Innovation und Umwelt" gewann Volkswagen für den Dreizylinder-Erdgasmotor im Modell eco up! Der erdgasbetriebene eco up! war mit 79 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer bereits 2012 Spitzenreiter auf der Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Quelle: Presse
The Toyota Yaris Hybrid Quelle: dapd
A logo of Toyota Motor Corp on its Prius vehicle Quelle: REUTERS

Als der 42-jährige Tester Thomas Grube das sieht, fragt er: „Wer denkt sich denn so was aus? Riesen mit überlangen Armen?“ Das Drehrad liegt so weit von dem Fahrer entfernt, dass er sich nach vorne lehnen muss, um es erreichen zu können. Urteil: „Unübersichtlich bis katastrophal.“ Dabei findet der Test aus Sicherheitsgründen mit stehenden Autos statt. Was aber, wenn der Fahrer auf der Straße unterwegs ist? SMS schreiben, Mails lesen, Navi programmieren, Musik auf dem Smartphone suchen: In neuen Fahrzeugen ist alles möglich. Im Auto offline zu sein akzeptieren vor allem jüngere Fahrer nicht mehr.

Doch die Nebenbeschäftigung während der Fahrt hat gefährliche Folgen. Wie viele Unfälle miese Bordelektronik genau verursacht, hat zwar bislang niemand untersucht. Aber: „In rund einem Drittel aller Unfälle in Deutschland ist der Fahrer abgelenkt“, sagt Christoph Lauterwasser, Leiter des Allianz Zentrums für Technik. Nach jüngsten Zahlen der US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHSTA) verursachten Fahrer, die durch elektronische Geräte abgelenkt waren, 2010 in den USA rund 47 000 Autounfälle. Eine Studie des Virginia Tech Transportation Institute befeuert die Debatte noch. Danach steigt die Unfallgefahr durch SMS und E-Mails am Steuer um das 163-Fache.

Die besten Navi-Apps fürs Smartphone
Auto-Navi Quelle: dpa
iPhone Karten Quelle: Screenshot
Nokia Navigation Quelle: Nokia
Google Maps Quelle: Screenshot
Mobile Navigator Quelle: Screenshot
Navi-App Quelle: Screenshot

Das soll ein Ende haben. Die US-Behörde NHSTA will die Nutzung von Handys oder Navis während der Fahrt weitgehend einschränken. Nicht mehr als 30 Zeichen Text sollen auf den Armaturen-Displays während der Fahrt künftig erscheinen. Zudem sollen die Fahrer die gesamte Bordelektronik mit einer Hand und jede » » Funktion in maximal zwei Sekunden bedienen können. In unserem Test gelingt es Fahrern in der Zeit oft nicht einmal, den Radiosender einzustellen.

Das wären harte Vorgaben an die Industrie. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde will sogar Freisprechanlagen verbieten, obwohl die Nutzung von Handys ohne sie noch gefährlicher ist. Aber wie unser Test, kommt auch die Behörde zu dem Ergebnis, dass die Technik keineswegs Ablenkungen reduziert, sondern Fahrer eher verwirrt. Bei den Autoherstellern sorgen diese Vorstöße für Unruhe. Sie brauchen einfacher bedienbare Systeme.

Steuerung per Gesten

Zugleich aber müssen sie die Wünsche der Kunden erfüllen, die auf aktuelle Kommunikationstechnik im Auto nicht verzichten wollen.

Wer sich alle zwei Jahre ein neues Smartphone kauft, wird nicht hinnehmen, dass in seinem neuen Auto drei Jahre alte Technik steckt. Wie können Unternehmen das Problem lösen? GfK-Sirvaluse-Fachmann Waxenberger rät: „Die wichtigsten Funktionen wie Smartphone koppeln oder Navigationsziel eingeben müssen mit einer einzigen Taste funktionieren.“ Aber das reicht nicht. Für die Zukunft setzen Hersteller daher auf die Steuerung der Bordsysteme mit Gesten. Wie das funktionieren könnte, zeigt ein Prototyp des Autozulieferers Harman Becker: Ein Augenzwinkern stellt das Radio an.

Der Fahrer soll wieder im Mittelpunkt stehen

Die Lieblingsautos der Generation „Ü50“
Platz 10: Für den Kia Sportage haben sich 1,9 Prozent der über 50-jährigen Autokäufer im Internet entschieden. Dabei zahlten sie im Schnitt 23.529 Euro für den SUV, der in Rüsselsheim entwickelt wurde und in der Slowakei vom Band läuft. Damit sparten sie 5.651 Euro auf den Listenpreis. Übrigens: SUVs im Allgemeinen sind bei der Generation 50+ sehr beliebt. Sie kommen laut meinauto.de auf einen Marktanteil von 27,4 Prozent in dieser Altersklasse - mehr als jedes andere Fahrzeugsegment. In der Studie berücksichtigt wurden alle Vermittlungen von Neuwagen des Portals meinauto.de an Kunden mit Geburtsjahr 1962 und älter, gemessen im Zeitraum von Oktober 2011 bis Juni 2012. Quelle: PR
Platz 9: Unter den beliebtesten zehn Modellen der Generation 50+ befinden sich auch zwei Vans. Der erste auf Platz 9 ist der Ford C-Max mit einem Marktanteil von 2,2 Prozent . Statt einem Listenpreis von 28.265 Euro zahlten die Kunden im Schnitt 21.664 Euro, also 23,4 Prozent weniger. Insgesamt betrachtet sind Vans mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent das viertbeliebteste Fahrzeugsegment der Über-50-Jährigen. Quelle: PR
Platz 8: Mit einem Marktanteil von 2,6 Prozent reiht sich der Skoda Octavia vor dem C-Max ein. Die Kompakt-Limousine fand im Mittel für 22.110 Euro einen Käufer – 18,9 Prozent unter dem Listenpreis. Ab jetzt folgen nur noch Modelle des VW-Konzerns – mit einer Ausnahme. Quelle: PR
Platz 7: Der beliebteste Van ist der VW Touran. Für den Wolfsburger entschieden sich 2,9 Prozent aller Ü50-Kunden auf meinauto.de. Mit einem Kaufpreis von 28.203 Euro ist er eines der teureren Fahrzeuge in dieser Liste, trotz einem Preisnachlass von 5.810 Euro. Quelle: PR
Platz 6: Es folgt der zweite von vier SUVs in den Top Ten, der Skoda Yeti. Er kommt auf einen Marktanteil von 3,2 Prozent. Im Schnitt fand der Yeti für 22.524 Euro einen neuen Käufer. In den Autohäusern liegt der Listenpreis bei 27.763 Euro. Quelle: PR
Platz 5: Der Skoda Fabia ist das günstigste Modell in diesem Ranking. Di 13.498 Euro (Liste: 17.212 Euro) und bewährte Technik aus dem VW Polo sind sicher ein Grund, warum 3,4 Prozent der Über-50-Jährigen zugegriffen haben. Quelle: PR
Platz 4: Hier der letzte Nicht-VW: 4,6 Prozent der Kunden haben sich für einen Nissan Qashqai entschieden. Ein möglicher Grund: Auf den Qashqai gab es mit 6.310 Euro (23 Prozent) den höchsten Preisnachlass. Am Ende kostete er noch 21.113 Euro. Quelle: PR

Eine Neigung des Kopfes nach links erhöht die Lautstärke, eine Neigung nach rechts dimmt den Sound. Ein leichter Klaps der Finger aufs Lenkrad und das Radio springt zum nächsten Sender. Mit der universal gültigen Geste für das Abnehmen eines Telefonhörers leitet der Fahrer ein Telefonat ein. An dem Thema Gestensteuerung arbeiten die unterschiedlichsten Unternehmen: Audi, Mercedes, Toyota sind dran, aber auch Microsoft, das mit seiner Spielkonsolen-Steuerung Kinect zu den Pionieren in dem Feld Gestensteuerung gehört.

Der Softwarekonzern will seine Technik zu einem neuen Standard machen und arbeitet daher mit Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen zusammen. Die Steuerung via Gesten und Sprache – so sie funktioniert – zusammen mit wenigen Knöpfen und berührungsempfindlichem Bildschirm seien eine ideale Kombination, findet Fachmann Waxenberger. Noch hat die innovative Steuerung aber ihre Tücken: Denn nicht jede Geste bedeutet überall das Gleiche – und in südlichen Ländern gestikulieren Fahrer häufiger beim Fahren; nicht etwa, um den Sender zu wechseln, sondern um den Vordermann zu provozieren.

Das sind die besten SUV der Kompaktklasse
Land Rover FreelanderDer Klassiker unter den Geländewagen stammt von jeher aus dem Hause Land Rover. Doch außer dem großen "Defender" hat die Marke auch ein deutlich großstadttauglicheres Modell im Angebot. Den "Freelander" stellte Land Rover bereits 1997 vor, mittlerweile gibt es von dem Begründer des SUV-Trends zahlreiche Modelle und Ausführungen. Bis 2004 war der Freelander europaweit die meistverkaufte Geländelimousine. Auch in Deutschland hat das Sport Utility Vehicle seine Fans, wenn auch längst nicht so viele wie auf der Insel: 2012 wurden insgesamt 1.557 neue Land Rover Freelander zugelassen, das sind immerhin 2,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Quelle: Presse
Toyota RAV4 Quelle: REUTERS
BMW X3Vergleichsweise spät setzte BMW auf den Trend hin zu kompakteren Geländewagen. Die X3-Serie startete erst 2004. Der X3 basiert auf der 3er-Limousine mit Allradantrieb und kostet je nach Ausstattung zwischen 36.000 und 55.000 Euro. Nachdem die zunehmende Kompakt-SUV-Konkurrenz dem X3 noch vor wenigen Jahren Marktanteile strittig machte, kann sich BMW jetzt wieder über mehr Verkäufe freuen. Im vergangenen Jahr wurden 23 Prozent mehr X3 neu zugelassen als noch im Jahr 2011. Die insgesamt 25.680 Neuzulassungen machen 5,6 Prozent aller neuen Autos des vergangenen Jahres aus. Quelle: dapd
BMW X1 Der Autobauer BMW baut seit September 2009 auch noch den kleinen Bruder des X3. Der X1 rollt in Leipzig vom Band, 2012 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 27.000 Autos dieses Modells neu zugelassen. Mehr als die Hälfte davon, nämlich 55 Prozent, dienen als fahrbarer Untersatz für gewerbliche Halter. Die Zahl der Zulassungen ist allerdings im Vergleich zum Jahr 2011 um 19,3 Prozent zurückgegangen. Trotzdem spricht vieles für den kleinen Gelände-BMW: Der Premium-SUV kommt auf Wunsch nur mit Hinterradantrieb und somit günstiger daher. Außerdem verfügt der X1 über ein Bremsenergie-Rückgewinnungssystem sowie eine Start-Stopp-Automatik. Quelle: dpa
Audi Q5Im Vorjahr bescherten insbesondere die SUV-Modelle Q3, Q5 und Q7 der Audi AG ein zweistelligen Absatzplus. Der Q5 ist dabei der kleinste aus der Geländewagen-Familie. Und obwohl der sparsame Q5 schon in der Grundausstattung zwischen 37.900 und 48.750 Euro kostet, gab es im letzten Jahr mehr als 20.000 Neuzulassungen. 63 Prozent der Q5-Fahrer sind gewerbliche Halter. Quelle: obs
Mercedes-Benz GLKDer kantigste unter den Kompakt-Geländewagen ist mit Sicherheit der 2008 erstmals in Peking vorgestellte Mercedes GLK. Im Vergleich zur Konkurrenz brachte Mercedes seinen kleinen SUV relativ spät heraus. Trotzdem hat der eckige GLK seine Nische gefunden. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden 2012 insgesamt 18.776 Autos dieser Modellreihe neu zugelassen, das sind 33,5 Prozent mehr als noch im Jahr 2011. Quelle: REUTERS
VW TiguanDer Kompakt-SUV von Volkswagen ist dank seines Frontantriebs sparsamer als viele Konkurrenzmodelle und auch in der Anschaffung mit 24.000 bis 32.000 Euro je nach Motor vergleichsweise günstig. Der Tiguan ist seit dem Jahr 2008 der meistverkaufte Kompaktgeländewagen in Deutschland. Auch im Jahr 2012 erreichte er einen Anteil von zwölf Prozent an den Neuzulassungen. Insgesamt wurden 55.615 Tiguans verkauft. Quelle: dapd

Fehlbedienungen ausschließen

Ärgert sich der italienische Autofahrer also gestenreich und stellt dabei andauernd die Musik lauter, würde er das System kaum akzeptieren. Die große Herausforderung für die Ingenieure ist in den nächsten Jahren daher, solche Fehlbedienungen auszuschließen. Harman Becker lässt etwa eine Liste von Gesten erstellen, die weltweit kulturell akzeptiert werden. Passend zu dem Credo, den Fahrer wieder in den Mittelpunkt zu stellen, entwickeln Ingenieure in den Forschungslabors auch vorhandene Sicherheitstechnik weiter. Müdigkeitsassistenten zum Beispiel, die künftig jede kleine Ablenkung registrieren.

Bislang verfolgen die Sensoren der Autos Mercedes-Benz, Volkswagen oder Volvo bereits Fahrstil, Geschwindigkeit und Lenkverhalten des Fahrers. Lenkt er plötzlich ruckartiger, vermutet das System nachlassende Konzentration und schlägt erst eine Pause vor – und dann Alarm.

Künftig sollen diese Systeme das Geschehen im Innenraum noch genauer überwachen. Toyota, Audi und der Autozulieferer Continental entwickeln Kamerasoftware, die mehrere Hundert Charakteristika des Fahrergesichts analysiert und auswertet, darunter auch Ärger, Trauer und Stress. Klappt das, könnten Autos ihre Fahrer viel besser verstehen als heute.

Ziel all dieser technologischen Entwicklungen sollte es sein, Autos so einfach bedienbar zu machen wie ein iPhone. Möglichst mit einem einzigen Knopf. Doch bis dahin, das zeigt unser Test, ist es noch ein weiter Weg.

DER TEST: So gehen wir vor

Welche Autos sind ohne Vorkenntnisse zu bedienen? Die Wirtschafts-Woche und das Hamburger Unternehmen GfK Sirvaluse wollten das genau wissen. Dazu haben wir neun Testpersonen im Alter zwischen 26 und 53 Jahre rekrutiert. Sie sollten folgende Aufgaben bewältigen: 1. Einsteigen, Sitz einstellen, Licht einschalten. 2. Radio einschalten, Sender wechseln und speichern. 3. Ziel ins Navi eingeben, Zielführung starten und abbrechen. 4. Handy per Bluetooth verbinden, Kontakt anrufen, Musik vom Smartphone hören, Titel anzeigen. Als Spezialaufgabe je Auto mussten die Probanden etwa Videos über USB-Sticks abspielen oder Musik aus den hinteren Lautsprechern abspielen. Am Ende vergaben die Tester Noten: 1 (ohne Probleme), 2 (leichte Probleme), 3 (gerade noch selbstständig), 4 (nur mit Hilfe), 5 (nicht geschafft).

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