Hyperloop und Maglev Die Schnellzüge der Zukunft

Seite 4/4

Technische und infrastrukturelle Hürden

Der Güter-Hyperloop ist mehr als ein Liebhaberprojekt, das zeigt der prominent besetzte Aufsichtsrat des Start-ups. In ihm sitzen erfolgreiche Geschäftsmänner wie Peter Diamandis, Chef der X Prize Foundation, die Innovationen fördert; Obamas Ex-Wahlmanager Jim Messina und David Sacks, der sein Software-Start-up Yammer vor einigen Jahren für mehr als eine Milliarde Dollar an Microsoft verkaufte.

Bis der Hyperloop aber tatsächlich Städte in Flugzeuggeschwindigkeit verbindet, sind noch einige Hürden zu nehmen. Nicht nur technische, auch infrastrukturelle: Denn die Züge müssten bis in die Innenstädte der Metropolen fahren, um wirklich eine Zeitersparnis zu bringen.

Wenn das nicht gelingt, so nützt auch der schnellste Zug nichts. Das zeigt jedenfalls die weltweit erste kommerzielle Strecke mit der deutschen Transrapid-Technik im chinesischen Shanghai. Mit bis zu 430 Kilometern pro Stunde legt der Zug derzeit die rund 30 Kilometer vom Flughafen Pudong zur U-Bahn-Station Longyang Lu am Stadtrand zurück.

Streit um Kosten des Transrapid

Aber von dort brauchen Passagiere noch mindestens eine halbe Stunde ins Stadtzentrum. Ortskundige nutzen den Zug daher kaum. Auch der Regierung in Peking scheint die Technik bisher schlicht zu teuer zu sein. Daher sollen herkömmliche Hochgeschwindigkeitszüge die Chinesen von A nach B bringen.

Auch in Deutschland interessiert sich kaum noch jemand für die Maglev-Technik. Nur der ThyssenKrupp-Konzern, der den Transrapid einst gemeinsam mit Siemens entwickelt hat, wagt sich noch in die Öffentlichkeit. Die Essener bauen einen Fahrstuhl mit Linearmotoren, der daher ohne Seile auskommt (Wirtschaftswoche 49/2014).

Auf der rund 32 Kilometer langen Teststrecke im emsländischen Lathen fährt der Transrapid selbst schon lange nicht mehr. Die Betriebsgenehmigung für die Magnetschwebebahn, das einstige Vorzeigeprojekt deutscher Ingenieurkunst, erlosch bereits 2011. Jetzt streiten sich der Bund und die bayrische Betreibergesellschaft IABG, wer die Kosten für den Rückbau übernimmt. Vielleicht können die Hyperloop-Pioniere ein paar Bauteile gebrauchen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%