Inno der Woche Das Sicherheits-Ei für Babys

Lange ist an der Sicherheit von Kindersitzen nichts geändert worden. Jetzt umhüllt ein neuer Sicherheitssitz Kinder bei einem Unfall oder Feuer mit einem Airbag.

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Sicherheit für die Kleinen im Auto: Der Kindersitz Carkoon soll Babys vor Flammen und herumfliegenden Gegenständen schützen. Quelle: PR

Moderne Autos werden immer sicherer – sie haben acht und mehr Airbags, Gurtstraffer und eine Vielzahl von Assistenzsysteme. Doch Kindersitze sind nicht im selben Maße sicherer geworden – das meint zumindest das britische Unternehmen Cool Technologies aus Brighton. Bremst der Fahrer den Wagen abrupt ab, fliegen Gegenstände wie Trinkflaschen mit der ursprünglichen Geschwindigkeit des Wagens durch den Innenraum.

Das ist gefährlich, weiß der Cool-Technologies-Erfinder Jullian Preston-Powers, denn schon bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde kann die Trinkflasche zum tödlichen Geschoss werden.

Deshalb haben das Ingenieur-Team um Preston-Powers einen Kindersitz namens Carkoon ausgetüftelt, der Babys und Kinder bis zu einem Alter von vier Jahren vor Flammen und im Falle eines Unfalles vor herumfliegenden Gegenständen schützt: Ein Airbag aus Kevlar - ein extrem fester Kunststoff, der auch für schusssichere Westen verwendet wird - hüllt das Kind bei einem Unfall in einen sicheren Kokon.

Im Bruchteil einer Sekunde registrieren Sensoren einen Unfall, der Airbag bläst sich auf und schützt das Kind. Bei Tests prallten selbst Ziegelsteine von der harten Hülle ab, unter der das Kind zwanzig Minuten lang mit Luft versorgt ist. Mit dem Druck auf einen Knopf an der Basis des Sitzes öffnet sich der Airbag wieder und der Sitz lässt sich aus dem Auto entfernen.

Der Airbag-Schutz soll nur geringfügig teurer sein als konventionelle Kindersitze: Für den günstigsten "Carkoon" müssen Eltern rund 499 Pfund (etwa 606 Euro) zahlen, ein weiteres Modell sendet zudem ein Signal an die Notdienst-Zentrale. Für die Behörden müssen die Erfinder des Babysitzes nachweisen, dass der Airbag weder eine Gefahr für das Kind darstellt noch bei der Rettung zum Hindernis wird. Ist das geklärt, kann der Carkoon im nächsten Jahr auf den Markt kommen.

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