Innovations-Studie Das sind die innovativsten Autos des Jahrzehnts

Das Center of Automotive Management aus Bergisch Gladbach hat die 100 besten Innovationen der Autobranche der vergangenen zehn Jahre gekürt. Die deutschen Hersteller schneiden gut ab – auf dem Podium stehen aber andere.

Platz 10: Leichtbau-Karosserie des BMW i3 (2013)BMW gebührt großer Respekt. Die Münchner haben für ihr Elektroauto – anders als die versammelte Konkurrenz – nicht einen E-Motor samt Batterien in ein konventionelles Auto gequetscht. Um den Gewichtsnachteil der schweren Batterien auszugleichen, hat sich BMW beim i3 für eine Leichtbau-Kohlefaser-Karosserie entschieden – die erste in Großserie produzierte CFK-Karosserie. Diese Entwicklung würdigt das Center of Automotive Management (CAM) der Hochschule Bergisch Gladbach in der aktuellen Studie "Die besten 100 Innovationen der globalen Autoindustrie in der letzten Dekade" mit einem Top-Ten-Platz. Andere Karosserie-Innovationen wie die preiswerte Bauweise des Dacia Duster oder das Schmalspur-Konzept des Renault Twizy haben es nicht in die Spitzenplätze gebracht. Quelle: BMW
Platz 9: Mercedes-Benz S300 Bluetec Hybrid (2014)Für CAM-Leiter Stefan Bratzel ist der S300 Bluetec Hybrid der "zurzeit effizienteste Vollhybrid der Oberklasse". Der durchschnittliche Verbrauch des Luxusgleiters von Mercedes liegt bei 4,4 Litern auf 100 Kilometer, die CO2-Emission bei 115 Gramm pro Kilometer. Werte, die sich für eine Fünf-Meter-Limousine sehen lassen können. Möglich ist das neben dem Antrieb unter anderem durch den Einsatz von Aluminium, hochfesten Stählen und Strukturschäumen. Quelle: Daimler
Platz 8: Porsche 918 Spyder (2013)Andere Supersportwagen wie der LaFerrari oder der McLaren P1 sind zwar etwas stärker, ihnen fehlt aber ein entscheidendes Detail: die Steckdose. Der Porsche 918 Spyder hat sie und ist so mit seinen 887 PS der stärkste Plug-in-Hybrid der Welt. Trotz der enormen Leistung, die aus der Kombination eines V8-Turbomotors und drei Elektromaschinen entsteht, liegt der Verbrauch in der Norm bei gerade einmal 3,0 Litern. Das macht den 918 Spyder zu einem innovativen Kraftpaket – der als technisches Vorbild für weitere Straßenautos von Porsche und dem gesamten VW-Konzern dienen wird. Quelle: Porsche
Platz 7: Garageneinparkassistent des BMW 7er (2015)Über ein ferngesteuertes, automatisches Einparksystem kann die in diesem Jahr vorgestellte Version des 7er BMW in jede noch so enge Garage einparken – selbst wenn die Lücke so schmal ist, dass der Fahrer nicht mehr aussteigen könnte. Der Fahrer steht neben seinem Auto und lässt den Wagen per Smart Key oder Smart Watch wie von Geisterhand einparken. Damit gehört der BMW-Assistent zu dem Technologiefeld der Fahrerassistenzsysteme, das beinahe die Hälfte der Top-100-Innovationen ausmacht. In den Top-Ten sind aber nur drei Assistenzsysteme vertreten, neben BMW zum Beispiel... Quelle: BMW
Platz 6: VW Emergency Assist (2014)... der Nothalte-Assistent von Volkswagen. Das neue Assistenzsystem, das bereits im aktuellen VW Passat eingebaut wird, erkennt Notsituationen wie zum Beispiel einen Herzinfarkt des Fahrers. Je nach Verkehrssituation kann der Emergency Assist das Auto zunächst in der Spur halten, Auffahrunfälle vermeiden und langsam anhalten. Der automatische Notruf ist natürlich inbegriffen. Quelle: Volkswagen
Platz 5: VW XL1 (2013)Jahrelang dümpelte der XL1 als Concept Car durch die VW-Entwicklungsabteilung. 2013 schaffte es der windschnittige Zweisitzer dann auch in eine Kleinserie – allerdings zum Stückpreis von über 100.000 Euro. Dafür ist der XL1 eines der sparsamsten Autos mit Straßenzulassung überhaupt. Der 0,8 Liter große Zweizylinder mit 48 PS und der 27 PS starke Elektromotor drücken den Normverbrauch unter einen Liter auf 100 Kilometer. Um den XL1 mit einer konstanten Geschwindigkeit von 100 km/h zu fahren, reichen gerade einmal 8,4 PS. In die Großserie wird es der XL1 aber nicht schaffen: Seine aerodynamische Karosserie ist im Alltag mehr als unpraktisch, die Produktion viel zu teuer. Quelle: Volkswagen
Platz 4: Distronic Plus mit Staufolgeassistent in der Mercedes S-Klasse (2013)Mercedes hat in der neuen S-Klasse im Jahr 2013 den weltweit ersten Staufolgeassistent vorgestellt. Seitdem haben viele andere Autobauer nachgezogen, die Ehre des Ersten gebührt aber dem Daimler-Konzern. Das System hält nicht nur wie die ursprüngliche Distronic von 2005 den Abstand zum vorausfahrenden Auto, sondern kann bei niedrigen Geschwindigkeiten im Stau auch automatisch die Spur halten. Im Stop-and-Go-Verkehr eine echte Erleichterung – und eine Vorstufe zum autonomen Fahren. Quelle: Daimler
Platz 3: Toyota Prius PHEV (2012)Die seit 2009 gebaute dritte Generation des Hybrid-Vorreiters Toyota Prius kommt auf Platz 15. Was vor sechs Jahren für mehrere Auszeichnungen gut war, ist inzwischen zu wenig. Aber Toyota hat im Jahr 2012 als Weiterentwicklung den Prius PHEV als erstes Plug-in-Serienauto der Welt gebracht. Wie im Bild gezeigt kann der PHEV (Plug-in Electric Vehicle) nicht nur während der Fahrt, sondern auch zu Hause an der Steckdose aufgeladen werden. Zwar hält sich die rein elektrische Reichweite in Grenzen, aber 2012 war diese Kombination innovativ. Quelle: Toyota
Platz 2: Tesla Model S (2012)Um das Elektroauto ist es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden, die Vernetzung und das autonome Fahren haben die E-Mobile aus den Schlagzeilen verdrängt. Wenn sich einer dennoch auf den Titelseiten wiederfindet, dann ist es das Model S von Telsa. Während es mäßig innovative, aber gut verkaufte Elektroautos wie der Nissan Leaf (36. Platz), der VW e-Up (27.) oder Renault Zoë (26.) nicht einmal in das vordere Viertel schaffen, gehört die erste als Elektroauto entwickelte Oberklasse-Limousine aus Kalifornien zu den am meisten gehypten Autos des Jahrzehnts. Da das Model S als eines der wenigen Elektroautos auch auf alltagstaugliche Reichweiten jenseits der 500 Kilometer kommt und der Wagen zusätzlich über zahlreiche innovative Systeme verfügt (etwa den riesigen Hochkant-Touchscreen), hat er sich den zweiten von 100 Plätzen redlich verdient. Quelle: Tesla
Platz 1: Toyota Mirai (2014)Ein Manko der Batterie-Technik kann aber auch Tesla nicht ausmerzen: die langen Ladezeiten. Toyota hat bislang auf ein rein batterieelektrisches Auto verzichtet. Neben den Hybriden im Prius setzen die Japaner auf die Brennstoffzelle. Mit dem Mirai hat Toyota auch das erste Brennstoffzellenauto in Serie auf den Markt gebracht. Sein Vorteil: Der Strom für die Elektromotoren wird nicht in Batterien gespeichert, sondern erst an Bord in der Brennstoffzelle aus Wasserstoff erzeugt. Das Nachtanken des Gases dauert nicht länger als bei einem Benziner, die Reichweite liegt ebenfalls bei 500 Kilometern. Mit dem Mirai ist Toyota das gelungen, was deutsche Konzerne wie Daimler bereits vor Jahren versprochen hatten: ein Brennstoffzellenauto in Serie. Quelle: Toyota
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