Mercedes GLK im Gebrauchtwagen-Check Sternstunde für Stuttgart

Ein Typ mit Kanten und Ecken ist der Mercedes GLK - jedoch nur optisch. Geht es um Qualität, zeigt sich der Geländewagen souverän. Auch als Gebrauchter.

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Mit einer Länge von 4,53 Metern ist das in Bremen gebaute SUV nicht zu groß für die Stadt und noch kompatibel mit kleineren Parklücken oder engen Parkhäusern. Quelle: Mercedes

Optisch an der G-Klasse orientiert, technisch auf der C-Klasse aufgebaut: Der Mercedes GLK kam 2008 als erstes Kompakt-SUV der Marke mit dem Stern auf den Markt und ist mittlerweile in einer großen Auswahl an Motoren und Ausstattungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden. Doch erweist er sich auch im Alter als zuverlässiger Begleiter?

Karosserie: Bequemer Einstieg, hohe Sitzposition, solides und schickes Design, komfortable Polsterung – sowas kommt bei vielen Autofahrern gut an. Mit einer Länge von 4,53 Metern ist das in Bremen gebaute SUV nicht zu groß für die Stadt und noch kompatibel mit kleineren Parklücken oder engen Parkhäusern. Fünf Erwachsene haben Platz und genug Luft über dem Kopf. Im Heck können 450 Liter verstaut werden. Wer den Baumarktbesuch für größere Einkäufe nutzt, klappt die Rückbank um und hat 1.550 Liter Laderaum. Außerdem ist unter dem ebenen Kofferraumboden ist noch ein zusätzliches Staufach.

Die Verarbeitungsqualität und die verwendeten Materialien im GLK sind gut. Seit der Modellpflege im Jahr 2012 ist das SUV deutlich rundlicher. Die Scheinwerfer erhielten abgerundete Ecken, der Kühlergrill wurde vergrößert, während die seitlichen Lufteinlässe des Stoßfängers ebenfalls eine weniger eckige Form erhielten.

Antrieb: Wie auch bei seiner technischen Basis, der C-Klasse, ist die Auswahl an Motoren beim GLK groß. Bei den Benzinern reicht das Leistungsband zwischen 135 kW/184 PS bis 225 kW/306 PS und bei den Dieseln zwischen 105 kW/143 und 195 kW/265 PS. Eine sportlichere AMG-Version gibt es allerdings nicht im Programm.

Als 200 und 220 CDI hat er serienmäßig Hinterradantrieb, bei den übrigen Varianten zählt der Allrad zur Serie, für den 220 CDI gibt es die Kraft über vier Räder als Option. Wer also ausschließlich in der Stadt unterwegs ist und sich mit 143 PS begnügen kann, ist mit dem 200er gut bedient. Generell passen die Diesel, egal ob Vierzylinder oder Sechszylinder, besser zum Charakter des Autos als die Benziner. Für die Kraftübertragung stehen eine manuelle Sechsgangbox oder eine Automatik zur Wahl.

Ausstattung und Sicherheit: Als noch junger Gebrauchter ist er natürlich nicht sehr auffällig. Beim EuroNCAP-Crashtest erzielte er 2010 fünf von fünf Sternen. Neben unter anderem Antriebsschlupfregelung, ABS, ESP, einem elektronischen Traktionssystem und crashaktiven Kopfstützen besitzt der GLK serienmäßig neun Airbags, darunter ein Knieairbag. Bei der Ausstattung können Kunden aus den Vollen schöpfen: Zu den einzelnen Optionen bietet Mercedes auch Pakete wie das Offroad-Styling-Paket, Chrom-Paket, Innovationspaket oder das Sport-Paket an.

Das bis 2012 optional erhältliche Innovationspaket beinhaltet LED-Tagfahrleuchten, ein adaptives Scheinwerfersystem, der sich den Wetter-, Licht- und Fahrleistungen automatisch anpasst. Abbiege und Kurvenlicht sind Bestandteils des Paketes, genauso wie die elektronisch heranklappbaren Außensiegel und ein Regensensor.

Qualität: Der GLK zeigt beim TÜV-Report schwäbische Tugenden: Die Verarbeitung ist solide und die eingesetzten Materialien gut. Die Lichtanlage arbeitet zuverlässig. Den Premiumanspruch kann Mercedes in seinem SUV halten. Er zeigt keine chronischen Schwächen, alle Werte in den Disziplinen Fahrwerk, Achsen, Gelenke und Lenkung sind unterm Schnitt und geben selten Grund für Rügen im Prüfbericht. Im Vergleich zu seinen gleichaltrigen Mitbewerbern schneidet der GLK gut ab. Einziger Wehrmutstropfen: Bei Fünfjährigen tropft öfter etwas Öl aus Motor und Getriebe.

Fazit: Wer ein robustes, zuverlässiges und haltbares SUV mit klassischen Mercedes-Vorzügen will, ist beim GLK richtig. Dieser überzeugt durch Fahrkomfort, geringe Innenraumgeräusche sowie einer soliden Verarbeitung. Für ein gut erhaltenes Modell sollten jedoch mindestens 16.000 Euro angelegt werden.

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