Mobilität Fliegen ist viel einfacher

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Demokratisierung für 299 000 Euro?

Er will das jetzt vielen anderen zugänglich machen – und zwar in einer aufgemotzten Version: Der Flieger von Pal-V klappt nach der Landung einfach den Propeller zusammen und rollt wie ein gewöhnliches Auto auf der Straße weiter, bis hinein in die heimische Garage. „Sie könnten künftig wählen“, sagt Hess, „ob Sie durch den Stau fahren oder über ihn hinwegfliegen.“ Für Start und Landung brauchen die Privatpiloten ein paar Dutzend Meter Platz und müssen darum künftig einen der 700 Flugplätze in Deutschland ansteuern.

Immerhin dürfte Pal-V eines der ersten Unternehmen sein, das tatsächlich ein fliegendes Auto auf den Markt bringt. 2018 sollen die ersten Schlüssel übergeben werden. Es gebe schon eine Reihe von Vorbestellungen. Vor allem Geschäftsreisende und Piloten interessieren sich für das Fluggerät.

Das ist die Alphabet-Holding
Logo Google Quelle: dpa
Ballon in der Stratosphäre, Googles "Project Loon" Quelle: AP
Rauchmelder der Firma Nest Quelle: dpa
CalicoDie Gesundheitsfirma Calico - kurz für California Life Company - soll vor allem das Altern erforschen - um es eventuell bremsen zu können. Das Unternehmen wurde 2013 von Google gegründet. Leitung: Arthur Levinson Quelle: dpa
Google Rechenzentrum Quelle: AP
SidewalkDer Spezialist Sidewalk ist auf die Infrastruktur moderner Städte fokussierte. Es soll unter anderem darum gehen, den Verkehr effizienter zu machen, Energieverbrauch und Lebenshaltungskosten zu senken oder die Stadtverwaltung zu verbessern. Leitung: Dan Doctoroff Quelle: Fotolia
Logo Google ventures Quelle: dpa

Für das Vergnügen müssen die Kunden ordentlich in die Tasche greifen: Ab 299 000 Euro ist der Flieger demnächst zu haben. Hinzu kommen Kosten für Wartung, den Sprit, etwa 15 Liter pro 100 Kilometer Flug, und ein paar Euro Landegebühren auf Flugplätzen.

Mit der aus dem Valley schon ausgerufenen „Demokratisierung der Luftfahrt“ hat das noch nichts zu tun. Und wenn Flugshuttles massenhaft den Verkehr entlasten sollen, müssen noch radikalere Konzepte her: Der Pilot sollte aus dem Cockpit verschwinden.

„In der Luft autonom zu fliegen ist viel einfacher, als mit einem selbstfahrenden Auto zu fahren. Die Maschine kann weiter sehen und dreidimensional ausweichen“, sagt etwa Frank Thelen, Vorstandschef der Risikokapitalfirma e42, der in das Flugtaxi-Start-up Lilium investiert hat. „Es gibt technologische Sprünge, die Industrien komplett verändern“, sagt der Investor. „Und das erleben wir jetzt beim Transport.“

So will etwa das Start-up e-Volo aus Bruchsal bei Karlsruhe nächstes Jahr eine Drohne für Passagiere präsentieren: Der Volocopter, ein Flieger mit 18 Propellern, kann zwei Menschen in die Lüfte heben und bis zu einer halben Stunde lang fliegen, komplett batteriebetrieben. „Nächstes Jahr“, sagt Co-Gründer Alexander Zosel, „wollen wir den Shuttle-Betrieb starten.“

In diesen Situationen möchten die Deutschen autonom fahren

Wenn eine Großstadt irgendwo auf der Welt mitspielt, dann will e-Volo Passagiere quer über Straßen und Hochhäuser hinweg transportieren – eine Art Buslinie in der Luft. Der Volocopter könnte auch schon computergesteuert fliegen, sagt Zosel. Gezeigt hat das bisher freilich noch niemand.

Airbus und ein Auto namens Pop.Up

Die Gründer haben nicht das Marketingbudget von Google, aber sie meinen es ernst: Eine Finanzierungsrunde ist im Gange, das Team soll bis Ende des Jahres von 20 auf mehr als 50 Mitarbeiter wachsen. Schon bald, sagt Zosel aller praktischen Probleme zum Trotz, könnten Flugtaxis zum normalen Bild in Innenstädten werden.

Autonom fliegende Autos, Shuttle-Betriebe – der Fahrtenvermittler Uber will bald sogar Taxifahrten durch die Lüfte billiger anbieten als auf der Straße. Doch noch sind nicht einmal für rollende Autos die Voraussetzungen geschaffen, dass sie sich fahrerlos fortbewegen. Wie soll das dann bei fliegenden Autos funktionieren?

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