Gefragt sind radikal neue Konzepte. Deshalb startet Audi in den USA 2018 ein Pilotprojekt, um vorhandene Parkhäuser effizienter zu nutzen: Die von Verkehrsproblemen geplagte Stadt Somerville im Ballungsraum Boston probt das pilotierte Parken. Vor dem Parkgebäude steigt der Fahrer aus, das Auto fährt dann automatisch zu freien Flächen. Die Fahrzeuge können enger parken, weil niemand mehr ein- und aussteigen muss.
Aufzüge, Treppen und Laufwege sind überflüssig. Der Platzgewinn ist enorm: „In einem Parkhaus, das neu für pilotiertes Parken geplant wird, könnten sogar mehr als 80 Prozent der Fläche gegenüber herkömmlichen Konzepten entfallen“, sagt Miklós Kiss, Leiter Vorentwicklung Fahrassistenzsysteme bei Audi. Selbst im Parkhaus in Somerville, das konventionelle und selbstparkende Autos gemischt nutzen werden, sparen die Betreiber mehr als ein Viertel der Fläche ein.
Selbstfahrende Autos warten am Stadtrand
Ein echter Befreiungsschlag wäre es, wenn parkende Autos weitgehend aus den Innenstädten verschwänden. Was keine Utopie mehr ist, wenn ab 2020 erste Fahrzeuge vollautomatisch fahren. Dann steigt etwa eine Familie vor dem Kaufhaus aus. Ihr Wagen rollt selbstständig zu einem Parkslot am Rande der Stadt. Auf Knopfdruck kehrt er nach dem Einkaufen zurück.
Bis es so weit ist, gibt es bereits eine manuelle Lösung. Das Start-up Luxe aus San Francisco schickt in US-Großstädten Mitarbeiter los, die das Auto des Kunden übernehmen und zu einem preiswerten Parkplatz fahren – und wieder zurückbringen. Was komfortabel ist und günstiger, als das Fahrzeug in einem teuren City-Parkhaus abzustellen.