Elektroautos gelten gemeinhin als umweltfreundlich. Falsch, sagt das in Freiburg ansässige Ökoinstitut. Das Institut warnt davor, dass die Elektromobilität das Klima sogar mehr belastet. Viel mehr Emissionen ließen sich mit effizienteren Verbrennungsmotoren einsparen.
Optimierung der Umweltentlastungspotenziale von Elektrofahrzeugen, kurz : Optum, heißt die Studie, die das Ökoinstitut im Auftrag des Umweltministeriums durchgeführt hat. Das Institut geht davon aus, dass der Anteil an Fahrzeugen mit alternativem Antrieb im Jahr 2030 bei etwa 14 Prozent liegen wird. "Bei den neu zugelassenen Fahrzeugen kann der Anteil sogar rund 30 Prozent betragen. Den Großteil machen dabei nach unseren Berechnungen die Plugin-Hybriden aus", erklärt Florian Hacker, Wissenschaftler am Ökoinstitut.
Nicht per se klimafreundlich
Die Tatsache, dass die Elektroautos selbst emissionsfrei seien, bedeute jedoch nicht, dass sie automatisch das Klima weniger belasteten. "Die Klimabilanz von Elektrofahrzeugen ist nur dann ausgewogen, wenn zusätzliche Kapazitäten erneuerbarer Energien in den Strommarkt gebracht werden", schreiben die Freiburger. Klimaschutz gebe es "nur mit zusätzlichen erneuerbaren Energien."
Bis 2030 wird der Strombedarf durch die Elektroautos um etwa elf Terawattstunden ansteigen. Das entspricht etwa zwei Prozent des gegenwärtigen Stromverbrauchs in Deutschland. Kommt der nicht aus regenerativen Quellen wie Wind-, Sonnen- oder Wasserkraftwerken, werden die Autos mit Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken geladen - und der Vorteil der Autos ohne Kohlendioxidemissionen sei dahin.