Vorverkauf des Ford Mustang In Deutschland muss es der V8 sein

Seit wenigen Wochen läuft der Vorverkauf des neuen Ford Mustang. Bei den ersten Anfragen zeigt sich: Der große V8 ist hierzulande weiter sehr beliebt – anders als im Rest Europas.

Seit dem 2. März läuft in Deutschland und in vielen europäischen Ländern offiziell der Verkauf des Ford Mustang. Gleich mit dem Start wurde der Mustang-Konfigurator regelrecht gestürmt: Inzwischen haben fast 500.000 Interessenten ihr Wunschfahrzeug auf den Internetseiten von Ford konfiguriert. Darüber hinaus verzeichneten die europäischen Internetseiten zum neuen Mustang zwischen Mitte Januar und Mitte Februar 1,1 Millionen Besucher. "Der Ansturm auf den Mustang Online-Konfigurator steht sinnbildlich für 50 Jahre Nachholbedarf in Europa", sagte Roelant de Waard, verantwortlich für Marketing, Sales & Service bei Ford Europa. Eine erste Auswertung zeigt: Über alle Märkte sind der Vierzylinder-EcoBoost-Motor und der bullige V8 ungefähr gleich stark gefragt. In Deutschland hingegen gibt es bei den Anfragen eine klare Präferenz. Quelle: dpa
Für die Deutschen muss es der 418 PS starke 5,0-Liter-V8 sein. In Deutschland (60 Prozent) und Großritannien (54 Prozent) ist der V8 gefragt – zwei Drittel aller Nutzer wählten in diesem Zusammenhang die Version mit Schaltgetriebe. In Frankreich (55 Prozent), Spanien (59 Prozent) und vor allem Italien (61 Prozent) liegt allerdings der 2,3-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 314 PS vorne. In ganz Europa erfreute sich die Kombination aus 2,3-Liter-EcoBoost-Motor und 6-Gang-Schaltgetriebe bei europäischen Interessenten der größten Beliebtheit (37 Prozent). Zu den beliebtesten Farben gehören "Ebony-Schwarz" und "Race-Rot". Quelle: obs
Mit seiner jüngsten Baureihe ist das legendäre "Pony Car" erstmals offiziell in Deutschland zu kaufen, bislang waren alle Mustangs auf deutschen Straßen private US-Importe. Wer jetzt einen Mustang bei seinem Händler kaufen will, muss dafür mindestens 35.000 Euro hinlegen. Für diesen Preis gibt es einen modernen Sportwagen mit ansprechender Optik, aber noch nicht das volle US-Flair: Die Einstiegsvariante namens Mustang Fastback rollt hierzulande mit einem 2,3-Liter-Vierzylinder (314 PS) vom Hof. Die volle Dröhnung mit V8-Motor (418 PS) im Mustang GT gibt es für immer noch preiswerte 40.000 Euro. Quelle: obs
Damit liegt der V8-Mustang exakt auf dem Niveau des Chevrolet Camaro, der trotz des Chevy-Rückzugs aus Deutschland weiterhin angeboten wird – vom Europa-Importeuer in der Schweiz. Ab Werk werden die beiden Mustangs mit einem Sechs-Gang-Handschaltgetriebe ausgeliefert, ein Automatikgetriebe kostet 2000 Euro mehr. Für 4000 Euro extra macht Ford aus den Fastback-Coupés ein Cabrio. Mit dem "Premium-Sound-Paket" (1200 Euro) und dem "Premium-Paket" (2500 Euro) bleibt die Aufpreisliste angenehm kurz. Quelle: AP
In der Geschichte der US-Sportwagenikone Mustang konnte Ford über 9,2 Millionen Exemplare seines Muscle Cars verkaufen. Im August 2014 feierten die Arbeiter im Werk Flat Rock den Produktionsstart der sechsten Generation des Mustang, welche die Baureihe zu neuem Erfolg führen soll. Quelle: Reuters
Um den Wagen international auf den Markt zu bringen, musste das Management um US-Chef Joe Hinrichs weitreichende Entscheidungen treffen. So wird es vom Mustang VI auch erstmals eine Rechtslenker-Version geben, um etwa in Großbritannien, Japan oder Australien verkauft werden zu können. 3000 Mitarbeiter fertigen den Mustang im Zwei-Schicht-Betrieb auf modernisierten Produktionslinien, für die Ford 555 Millionen Dollar ausgegeben hat. Quelle: Reuters
Wie die neue Generation bei der eingeschworenen Mustang-Fangemeinde ankommt, bleibt abzuwarten – schließlich ist die V8-Ikone aus Spritspargründen jetzt auch mit einem Vierzylinder erhältlich. Vierzylinder hin oder her, vor allem die älteren Versionen gehören laut einer Umfrage zu den Traumautos der Deutschen. Wir werfen einen Blick zurück auf die Anfänge des Mustangs und seine bewegte Historie: Quelle: Reuters
Mit dem Mustang begründete Ford eine Fahrzeugklasse, bei der günstige Mobilität mit sportlichen Ambitionen im Vordergrund stand. Bevor der Ford Mustang zum Rabauken, Muscle Car und stets leicht prolligen Rebell unter den Sportwagen wurde, fand das Auto 1964 den Weg auf die Straße als seriöses, sportliches Coupé, dessen Erfolg die Ford Motor Company zu Beginn allerdings überrollte. Eigentlich wollte Ford anfangs 100.000 Autos pro Jahr verkaufen – daraus wurden allein in den ersten zwölf Monaten 417.000. Quelle: dpa
Für Puristen war das Jahr 1971 das schlimmste Jahr in der Mustang-Historie. Dass die Mustangs von Jahr zu Jahr immer schwerer und größer wurden, war ja schön und gut. Aber das Modell von 1971 bis 1973 war vielen Fans schlicht mehr als eine Spur zu wuchtig geraten. Großes Problem dabei: Je größer desto schwerer – und desto höher eben auch der Spritverbrauch. Das konnte Ford in der Ölkrise im Jahr 1973 aber gar nicht gebrauchen. Mit dem 71er Mustang endete die erste Modellreihe. Quelle: PR
Die Konsequenz fiel bei Ford drastisch aus. Die zweite Generation von 1974 hat auf den ersten Blick nur noch wenig mit einem Muscle Car zu tun. Kein Wunder, stand der Mustang doch auf der Plattform des Kompaktwagens Pinto. Neben den hohen Ölpreisen war der Mustang auch mit Blick auf Abgasgrenzwerte und Versicherungskosten auf Radikalkur gesetzt worden. Und das traf offenbar den Nerv der Zeit. In einem Jahr verkaufte Ford 386.000 Exemplare – eine stolze Zahl. Ganz besonders deshalb, weil die Gegner des Mustangs nun nicht mehr schwere Dodge Charger, sondern ökonomische Celicas von Toyota waren. Die Zeiten hatten sich geändert. Quelle: PR
Die nächste Zäsur stand im Jahr 1979 mit der dritten Generation des Mustangs an. Das Muscle Car konnte nun im Innenraum vier Personen Platz bieten. Praktischer und vernünftiger war dies zweifellos. Ob es aber wirklich zum ursprünglichen Charakter des Fahrzeugs passte, sei dahingestellt. Aber: Der Mustang III war technisch auch ein echter Fortschritt. Größer, aber gleichzeitig auch leichter. Im ersten Jahr verkaufte Ford 370.000 Exemplare. Und: Der Wagen wurde als Pace Car beim renommiertesten Autorennen der USA eingesetzt: dem Indy 500. Quelle: PR
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Der Mustang Ende der 80er Jahre war kein komplett neues Modell. Stattdessen hatte Ford den Mustang einem umfangreichen Facelift unterzogen. Das Design wurde stromlinienförmiger, die Front erinnert an einen Ford Sierra. Quelle: PR
1994 rollte dann die vierte Generation auf die Straße. Chefdesigner Patrick Schiavone, der vor allem mit dem Design des Pick-ups F-150 in den USA für Furore sorgte, wollte in seinem Entwurf Elemente früherer Mustangs aufnehmen. Herausgekommen ist aber ein Auto im typischen Look der 90er Jahre. Quelle: PR
2005 feierte schließlich das Ursprungsdesign des ersten Mustangs seine Wiederkehr. Niemand geringeres als Bill Ford persönlich, Urenkel von Henry Ford, fuhr den Wagen im Retro-Design bei seiner Präsentation auf die Bühne. Anders als die Vorgänger wird die neue Generation nicht mehr von Ford, sondern von der AutoAlliance International in Flat Rock produziert. Quelle: PR
Mit dem Mustang ist über all die Jahre auch ein Name eng verbunden: Carroll Shelby. Der amerikanische Rennfahrer machte nicht nur mit seiner Eigenkonstruktion Shelby Cobra auf sich aufmerksam, sondern auch mit Umbauten diverser Mustangs – bis Ford Shelby an Bord holte und mit dem Namen seine stärksten Mustang-Modelle zierte. Als der legendäre Sportwagen-Konstrukteur im Mai 2012 starb, widmete Ford dem verstorbenen Shelby ein über 850 PS starkes Unikat. Quelle: PR
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