Winterreifen-Special Achtung Autofahrer, der Winter kommt

Welcher Winterreifen ist der Beste? Wann sollten Autofahrer den Termin mit der Werkstatt machen? Und lohnt es sich, den Reifen selbst zu wechseln? Was Sie tun müssen, damit Ihr Fahrzeug auch bei Glätte rund läuft.

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Auch wenn der Schnee noch einige Zeit auf sich warten lässt, sollten sich Autofahrer frühzeitig um den Reifenwechsel kümmern. Quelle: Presse

Die Tage werden kürzer und die Lebkuchen liegen schon im Supermarktregal. Die Zeichen sind eindeutig: Der Winter kommt. Für Autobesitzer bedeutet das vor allem, dass der Reifenwechsel vor der Tür steht. Von „Ostern bis Oktober“, sagt der Volksmund, tun die Sommerreifen ihren Dienst. Auf gefrorenen Straßen und glitschigem Schneematsch werden sie jedoch zur Gefahrenquelle. Daher sollten Autofahrer sich langsam um die Winterstiefel für ihr Fahrzeug kümmern.

Die 15 wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Reifenwechsel:

1. Müssen die Reifen wirklich gewechselt werden?

Nicht, wenn der Wagen in der Garage stehen bleibt. Für alle, die bei Wind und Wetter auf die Straße müssen, gilt seit dem 4. Dezember 2010 die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Danach müssen alle Kraftfahrzeuge, die bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis oder Reifglätte unterwegs sind, Winterreifen aufgezogen haben. Zu erkennen sind diese an der M+S-Kennzeichnungen auf dem Gummi.

Und das gilt nicht nur für in Deutschland, sondern auch für im Ausland zugelassene Autos. „Wer sich darüber hinwegsetzt und auf glatten Straßen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 40 bis 80 Euro sowie einen Punkt im Verkehrszentralregister in Flensburg“, sagt Ruprecht Müller vom Bereich Fahrzeugtechnik beim ADAC.

Kommt es bei Winterwetter zu einem Unfall, schauen auch die Versicherungen genau hin. Hätte das Aufziehen von Winterreifen den entstandenen Schaden vermeiden können, kann der Autofahrer mitverantwortlich gemacht werden. Allerdings muss der Versicherer den Zusammenhang zwischen Unfall und fehlenden Winterreifen erst einmal nachweisen.

Die Geschichte des Reifens

2. Was bringen Winterreifen eigentlich?

Winterreifen übernehmen vor allem zwei Funktionen: Sie sorgen zum einen dafür, dass das Auto auch bei Kälte besser auf glatten Straßen haftet. Dabei hilft eine besondere Gummimischung, die auch bei sehr kalten Temperaturen geschmeidig bleibt. Bei Sommerreifen härtet das Gummi bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt schnell aus. „Zum anderen nehmen die tiefen Rillen im Profil Matsch und Feuchtigkeit besser auf, so dass ein guter Bodenkontakt zustande kommt“, sagt der ADAC-Experte.

3. Wann ist der Reifenwechsel am sinnvollsten?

Bewährt hat sich die "O-bis-O-Regel" - also von Ostern bis Oktober. Dennoch müssen die Reifen nicht sofort zum 1. Oktober ausgetauscht werden. „Letztendlich kommt es auf das Wetter an“, sagt Ruprecht Müller. Ab 0 Grad Celsius, also sobald Wasser gefriert, sollten die Reifen allerdings angebracht sein.

4. Drängt der Termin in der Werkstatt?

Durchaus, denn sobald es kalt wird, werden die Termine in den Werkstätten knapp und die Nutzer müssen mit langen Wartezeiten rechnen. Mehr als 80 Prozent der über 42,6 Millionen deutschen Autobesitzer wechselten laut einer Umfrage des Portals auto.de vom vergangenen Jahr ihre Reifen. Ein Großteil kümmerte sich in der Zeit von Oktober bis November darum. Wer auf das Auto angewiesen ist, sollte sich also schnell um einen Termin bemühen.

Reifenpreise und Qualität

So macht man das Fahrzeug winterfest
Seit Einführung der  Winterreifenpflicht im vorigen Jahr gilt, bei Schnee, Matsch und Glatteis müssen Winter- oder zumindest Ganzjahresreifen aufgezogen sein. Auch schon jetzt im Herbst, bei nassem Laub oder Raureif auf der Straße, sind Fahrer mit  Winterreifen  wegen der besseren Haftung und des kürzeren Bremsweges auf der sicheren Seite.Link: Mehr über die aktuellen Reifentest-Ergebnisse lesen Sie hier. Quelle: Presse
Kratzer und Dellen sollten vor dem Winter ausgebessert werden, denn besonders durch Streusalz können Lackschäden rasch weiter voranschreiten und Rost ansetzen. Quelle: Presse
Scheiben innen gründlich von Schmutz befreien. Das sorgt für gute Sicht und mindert die Beschlagneigung. Verschmutzte Scheiben erhöhen die Blendgefahr durch entgegenkommende Fahrzeuge bei Dunkelheit. Quelle: Presse
Bei den Scheibenwischern sollten die Wischblätter überprüft und schon bei kleinen Rissen ausgetauscht werden. So lassen sich Schlieren auf der Frontscheibe vermeiden. Gerade wenn die Sonne tief steht, wird man leichter geblendet. Quelle: Presse
Ältere Autobatterien versagen beim ersten Frost häufig ihren Dienst, insbesondere dann, wenn die Kraftspender älter als vier Jahre sind. Deshalb sollte die Batterie überprüft und gegebenenfalls eine neue gekauft werden. Die rechtzeitige Anschaffung eines "intelligenten" Ladegeräts kann die preiswertere Alternative sein. Quelle: Presse
Eis im Kühlsystem führt zu Motorschäden. Am besten in der Werkstatt oder an der Tankstelle prüfen lassen, ob der Frostschutz noch ausreicht. Das Kühlwasser benötigt einen Frostschutz, der auch bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius das Auto fahrtüchtig hält. Der Zusatz schützt nicht nur das Wasser vor dem Gefrieren – Kalkablagerungen und Korrosion werden ebenso verhindert. Quelle: Presse
Darüber hinaus empfehlen die Autoclubs jetzt schon für alle Fälle einen Eiskratzer, Handschuhe und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe ins Auto zu legen. Sinnvoll kann auch ein Spray sein, das die Scheiben in wenigen Sekunden vom Eis befreit sowie ein Anti-Beschlag-Mittel für die Anwendung im Fahrzeuginnern. Quelle: Presse

5. Worauf sollte beim Reifenkauf geachtet werden?

Wie beim Termin in der Autowerkstatt gilt auch hier: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die meisten Reifen werden im Oktober und November verkauft. In der Regel sind die Premium-Marken als erste vergriffen.

Wer bares Geld sparen will, sollte die Winterreifen antizyklisch schon im Sommer kaufen. Denn im Herbst geben die großen Institute die Ergebnisse ihrer Reifentests ab. „Danach erhöhen die Einzelhändler erfahrungsgemäß ihre Preise“, sagt Ruprecht Müller.

„Neue Reifen sollten beim Kauf nicht älter als zwei Jahre sein“, empfiehlt der Experte. Bei älteren Reifen fangen die Weichmacher im Reifengummi an sich zu entmischen oder sogar zu entweichen. dadurch lässt die Geschmeidigkeit und automatisch auch die Griffigkeit auf der Straße nach. „Händler geben auch mal fünf Jahre für das maximale Alter von Neureifen an, doch davon sollten sich Kunden nicht beirren lassen“, so Müller.

6. Wie alt ist ein gebrauchter Reifen wirklich?

Wie alt das gebrauchte Rad wirklich ist, lässt sich leicht kontrollieren. Seit dem Jahr 2000 wird das Herstellungsdatum meist am Ende der sogenannten DOT-Kennung auf dem Reifen angegeben, die den Lieferweg des Produktes aufzeigt. In einem ovalen Ring stehen die ersten beiden Ziffern für die Produktionswoche, die dritte und die vierte Zahl geben das Jahr an. Die Kombination 2611 steht also für die 26. Kalenderwoche im Jahr 2011.

7. Ab wann müssen neue Winterreifen her?

Wenn die Profiltiefe der Winterreifen vier Millimeter unterschreitet, werden neue fällig. „Besonders auf Schnee können sich die kleiner werdenden Profilrillen und Lamelle nicht mehr so gut mit dem Untergrund verzahnen“, sagt Experte Müller. Dann kann es schneller zu Aquaplaning kommen. Auch der Bremsweg verlängert sich. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern. Der ADAC empfiehlt, die Reifen nach acht Jahren auszutauschen.

8. Wer hat die besten Reifen?

Der Hersteller Continental aus Hannover schneidet in den gängigen Reifentests des ADAC, der Auto Bild, der Auto Motor Sport und anderen Fachblättern regelmäßig am besten ab. Aber auch die Marken Michelin, Continental, Pirelli, Dunlop, Goodyear und Bridgestone gelten als zuverlässig. 

Die aktuellen Testergebnisse des ADAC finden Sie in der folgenden Bildergalerie:

Welche Reifen Sie sicher durch Schnee und Eis bringen
Das Netzwerk der europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net) hat eine Vergleichsstudie durchgeführt, welche Wintervorschriften in den 28 EU-Staaten sowie in Norwegen und Island gelten. Generell kann man die Länder in vier Kategorien aufteilen, die in der Vergleichsstudie dargestellt sind. a) Länder, in denen die Winterreifenpflicht für einen bestimmten Zeitraum gilt; b) Länder, in denen die Winterreifenpflicht von den klimatischen Bedingungen abhängt; c) Länder, in denen die Winterreifenpflicht nur auf bestimmten, speziell gekennzeichneten Straßen gilt und d) Länder, in denen es überhaupt keine Winterreifenregelung gibt. Quelle: dpa
Zur Kategorie eins - Winterreifen-Pflicht in einem bestimmten Zeitraum - gehören Estland, Finnland, Slowenien, Lettland und Schweden. In Finnland und Estland sind Winterreifen zwischen dem 1. Dezember und Ende Februar Pflicht, in Schweden brauchen Autos zwischen dem 1. Dezember und dem 31. März Winterschuhe. Für Slowenien gilt die Pflicht zwischen dem 15. November und dem 15. März und darüber hinaus bei Schneefall und Glatteis. Während dieses Zeitraums muss die Mindestprofiltiefe 3 Millimeter betragen. Quelle: dpa/dpaweb
Winterreifen-Pflicht bei entsprechenden klimatischen Bedingungen, sprich: bei Schnee und Eis gilt in Deutschland, Österreich, Rumänien, Tschechien, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, und der Slowakei. Hierzulande beträgt die Mindestprofiltiefe bei Winterreifen 1,6mm. Quelle: dpa
Ganz anders hingegen ist die Situation in Spanien, Frankreich und Italien. Hier gilt generell keine Winterreifenpflicht, außer auf entsprechend gekennzeichneten Straßen im Hoch- oder Mittelgebirge. Quelle: dpa/dpaweb
Allerdings taugt nicht jeder Reifen bei Schnee und Eis: Vier Modelle fallen im ADAC-Winterreifentest glatt durch und erhalten die Note „mangelhaft“. Andere überzeugten im 18 Kategorien umfassenden Praxistest. Die besten und schlechtesten Reifen für Mittelklasse- und Kleinwagen. Quelle: ZB
Für die Mittelklasse (Testfahrzeug Skoda Octavia): Reifengröße 225/45 R 17 (bis 210 km/h)Sailun Ice Blazer WSL-2Besonders gut greift der Reifen auf Schnee und Eis. Auch der Verschleiß ist laut ADAC relativ gering. Sehr schwach ist allerdings die Haftung auf Nässe. Daher fällt das Gesamturteil mit 5,5 für diese Fahrzeugklasse am schlechtesten aus.Preis: 75 Euro Quelle: Presse
Interstate Winter IWT-2Auch dieser Reifen schnitt im ADAC-Test mit der Endnote 5,1 schlecht ab. Vor allem auf Nässe und Schnee sei der Reifen schnell weggerutscht, so die Tester. Und auch auf trockener und vereister Fahrbahn lief der Reifen schlechter als die anderen getesteten Modelle.Preis: 109 Euro Quelle: Interstate Tires

 

9. Reichen auch Ganzjahresreifen?

Auch Ganzjahresreifen mit einer M+S-Kennzeichnung sind für das Winterwetter zugelassen. Dennoch rät der ADAC besonders Vielfahrern von ihnen ab. „Die Produkte sind in der Regel nicht günstiger, können mit den spezifischen Eigenschaften echter Winterreifen aber nicht mithalten“, sagt Ruprecht Müller. Schließlich würden die speziellen Anforderungen an Sommer- und Winterreifen immer besser austariert. „Wer diese Entwicklungssprünge auch nutzen möchte, sollte auf die angepassten Reifen setzen.“

Wie teuer wird der Reifenwechsel?

Wie viel ein Auto im Jahr kostet
Mercedes S-Klasse19.092 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: dpa-tmn
Porsche 91117.460 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: dapd
Ford Focus 4356 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: obs
Jaguar XF12.804 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: dpa
Audi A4 Avant11.424 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: AP
Volkswagen Golf5367 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: dpa
Toyota Yaris4120 Euro Wertverlust, Fix-, betriebs- und Wartungskosten bei vier Jahren Haltedauer und 15000 Kilometern pro Jahr Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms

10. Was bringen die Label rund um den Winterreifen?

Winterreifen werden seit Anfang der 50er Jahre überwiegend mit „M&S“ oder „M+S“ gekennzeichnet, das für „Mud and Snow“ oder „Matsch und Schnee“ steht. Die Buchstaben zeichnen zwar grundsätzlich alle Winterreifen aus, allerdings unterliegt die Angabe keinen offiziellen Prüfungen. Daher warnen Experten schon seit Jahren davor, der Bezeichnung blind zu vertrauen. „Moderne Winterreifen tragen daher zusätzlich das Schneeflocken-Symbol“, sagt Ruprecht Müller.

Außerdem hat die EU im vergangenen Jahr ein Ampelsystem eingeführt, wie es schon bei Kühlschränken oder Fernsehern im Einsatz ist. Anders als die Energieeffizienz geben die Farben Rot, Grün und Gelb mit ihren jeweiligen Abstufungen Auskunft über drei Schlüsseleigenschaften: den Rollwiderstand, das Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn und die Geräuschentfaltung beim Abrollen auf dem Asphalt.

11. Wie teuer wird der Reifenwechsel?

Die Kosten für Winterreifen und deren Montage variieren von Werkstatt zu Werkstatt deutlich. „Daher empfehlen wir, sich mindestens fünf Angebote in der Region einzuholen, und danach zu entscheiden“, sagt Ruprecht Müller. Ideal sei ein Querschnitt von kleinen ortsansässigen Werkstätten, Autohäusern und Reifendienst-Ketten.

Durchschnittlich verlangen die Mechaniker für den Reifenwechsel zwischen 10 und 58 Euro. Dabei hängt der Preis auch von der Größe der Reifen ab. SUV-Fahrer zahlen mehr als Kleinwagen-Besitzer. Etwa die Hälfte der Betriebe in Deutschland verlangt außerdem einen Aufschlag von 4 bis 14 Euro für die Arbeit mit Leichtmetallrädern.

Müssen die Reifen auch noch gewuchtet werden, belaufen sich die Preise laut ADAC auf 27 bis knapp 100 Euro. Beim Wuchten werden die Reifen mit kleinen Gewichten so austariert, dass sie genau gleich schwer sind und somit das Auto gleichmäßiger über die Fahrbahn rollen kann. Passiert das nicht, kann eine Unwucht die Stoßdämpfer stark belasten und das ganze Fahrzeug instabil werden.

12. Worauf muss beim Selberwechseln geachtet werden?

Die meisten Fehler passieren schon ganz einfach dadurch, dass die Schrauber daheim nicht in die Bedienungsanleitung schauen. „Jedes Auto ist anders. Ein Blick in die Bedienungsanleitung lohnt sich also“, sagt Müller. „Vor dem Anheben sollte der erste Gang eingelegt und die Handbremse angezogen sein.“ Der Wagenheber dürfe dann nur dort angesetzt werden, wo der Hersteller es angegeben hat. Sobald die Schrauben gelöst wurden und der alte Reifen abgenommen ist, sollte die Auflagefläche mit einer Stahlbürste von Rost gereinigt werden. Wichtig ist auch, die für das jeweilige Rad passende Schraube zu verwenden. Die Radschrauben selbst mit dem vorgeschrieben Drehmoment anziehen.

Beim Aufziehen der Reifen muss die Laufrichtung eingehalten werden, damit Wasser und Matsch auch über die Rillen richtig abgeleitet werden kann. Dann die Schrauben fest anziehen, und nach 20 Kilometern Fahrt noch einmal nachziehen.

Tipps zum Einlagern der Reifen

Warum wir unser Auto lieben
Die Deutschen haben ein besonderes Verhältnis zu ihrem Auto - und das hat das Sozialforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der CosmosDirekt untersucht: Was lieben die Deutschen, Männer wie Frauen, Alt und Jung, Ost- und Westdeutsche an ihrem Auto? Ist es noch Statussymbol? Was nervt an anderen Autofahrern? Wer kümmert sich um die Pflege und wie finanzieren die Deutschen Porsche, Golf und Co.? Dazu haben die Wissenschaftler 1253 Menschen ab 18 Jahren befragt. Quelle: dpa - picture-alliance
Der Legende nach haben die Deutschen eine besondere Bindung zu ihrem Auto: Dabei gründen nicht alle, wie hier zu sehen, einen Fanclub für das Gefährt ihrer Wahl. Gefragt, ob sie sich ein Leben ohne Auto vorstellen könnten, antworteten 73 Prozent der Deutschen mit Nein. Nur 21 Prozent könnten auch ohne fahrbaren Untersatz gut auskommen, ergab die Forsa-Umfrage. Quelle: dpa - picture-alliance
Wie sehr sich die Einstellungen zum eigenen Auto ändern, zeigt ein Blick in die Gruppe der jüngeren Fahrer: Unter den 18- bis 29-Jährigen können sich immerhin 27 Prozent ein Leben ohne Auto vorstellen. Bei Befragten mit niedrigerem Bildungsniveau fällt der Anteil allerdings deutlich geringer aus. Interessant: Zwischen Männern und Frauen gibt es fast keinen Unterschied. Auch Frauen lieben eben ihr Auto. Quelle: dpa - picture-alliance
Für 87 Prozent der befragten Autonutzer ist das Fahrzeug ein Symbol für „Unabhängigkeit“. Gleichzeitig sehen es mehr als drei Viertel pragmatisch als „Mittel zum Zweck“ (77 %). Immerhin knapp die Hälfte assoziieren mit dem Autofahren emotionalere Aspekte wie „Freiheit“ (50 %), „Herumkommen“ (45 %) und „Fahrspaß“ (38 %). Quelle: pr
Für jüngere Autofahrer haben offenbar ein deutlich emotionaleres Verhältnis zu ihrem Auto: Sie empfinden es überdurchschnittlich häufig als Symbol für „Freiheit“ (73 Prozent), für „Fahrspaß“ (69 Prozent) und Mittel zum „Herumkommen“ (59 Prozent). Auch sieht immerhin jeder Vierte in dieser Altersgruppe das Auto als „Statussymbol“. Der Fahrspaß steht bei Männern insgesamt deutlich im Vordergrund: Immerhin assoziiert knapp die Hälfte der Männer Freude am Fahren, nur 32 Prozent der Frauen äußern sich ähnlich. Quelle: gms
Nicht nur Oldtimer-Besitzer hegen ein besonderes Verhältnis zu ihrem Auto: Knapp ein Drittel der Deutschen gibt an, stolz auf das eigene Auto zu sein. Für sie ist es „mehr als ein reines Fortbewegungsmittel“. Eine kleine Gruppe spricht mit ihm (19 Prozent), andere schimpfen (13 Prozent) und jeder Zehnte gibt seinem fahrbaren Untersatz auch Namen (9 Prozent). Quelle: dpa - picture-alliance
Mehr Männer als Frauen sehen in ihrem Auto „mehr als ein reines Fortbewegungsmittel“, andererseits sprechen mehr Frauen öfter mit ihrem Auto (23 Prozent der Frauen) und geben ihm häufiger einen Namen (13 Prozent). „Mein Auto ist mir so wichtig wie ein Familienmitglied “ gaben insgesamt nur fünf Prozent der Fahrer an. Quelle: dpa - picture-alliance

13. Was ist beim Einlagern wichtig?

Beim Lagern in der eigenen Garage oder dem Keller sollte auf ein paar Kleinigkeiten geachtet werden. Reifen mögen es kühl, trocken und dunkel. Da sie häufig in der Nähe des Autos stehen, sollte der Besitzer darauf achten, dass sie nicht mit Öl, Fett oder Lösungsmitteln in Berührung kommen. Auch ein Fensterplatz sollte vermieden werden – vor allem, weil dort gerne die tief stehende Wintersonne hinein scheint.

Vor dem Einlagern ist es sinnvoll, den Luftdruck an der Tankstelle um 0,5 bar gegenüber den Herstellerangaben zu erhöhen, da der Reifen im Laufe der Zeit Druck verliert. Außerdem ist es wichtig, die einzelnen Reifen mit „VR“ für vorne rechts oder „HL“ für hinten links zu markieren, damit sie nach sechs Monaten auch wieder an der richtigen Stelle montiert werden, rät der ADAC.

Kompletträder, also Reifen auf Felgen sollten ebenfalls mit erhöhtem Luftdruck übereinander liegend gestapelt lagern, empfiehlt der Automobilclub. Alle anderen Reifen überstehen den Winter, beziehungsweise Sommer, am besten senkrecht auf einem trockenen Boden. Idealerweise werden sie alle paar Monate ein wenig gedreht.

Auch Autowerkstätten und Reifendienste bieten das Einlagern von Reifen gegen eine Jahresgebühr an. Auch hier gilt es, sich die Angebote genau anzuschauen, da die Preise stark variieren können.

14. Wie schnell darf man mit Winterreifen fahren?

Weil das Reifenprofil weicher ist als bei Sommerreifen, müssen Autofahrer mit Winterreifen etwas langsamer fahren. Auskunft über das neue Tempolimit gibt der sogenannte Geschwindigkeitsindex. Er wird mit einem Buchstaben hinter der Größenbezeichnung auf dem Reifen angegeben. „S“ steht dabei für ein Maximaltempo von 180 Stundenkilometern, „H“ für 210 Stundenkilometer.

15. Müssen entsprechende Regelungen auch im Ausland beachtet werden?

Ja und nein. In den Niederlanden, Polen, Kroatien, der Türkei, Irland und Großbritannien hat der Gesetzgeber keine Regelungen aufgestellt.

In Italien müssen Autofahrer in manchen Regionen wie Mailand oder Südtirol von November bis April mit Winterreifen fahren. In den Gegenden sind entsprechende Hinweisschilder aufgestellt. In Tschechien hingegen gilt von Anfang November bis Ende März für alle Straßen eine generelle Winterreifenpflicht. Gleiches gilt in Slowenien von Mitte November bis Mitte März – und darüber hinaus jederzeit bei winterlichem Wetter.

In Österreich gibt es keinerlei Einschränkung – mit Ausnahme von Lkw über 3,5 Tonnen. Auf eine Pflicht verzichten auch die Schweizer. Allerdings werden hier sehr hohe Bußgelder fällig, wenn es mit Sommerreifen zu einem Unfall kommt oder der Verkehr behindert wird. Auch für entstehenden Schaden muss eventuell mit gehaftet werden.

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