Dabei gilt: Je mehr Speicherplatz, je größer der Funktionsumfang und je leistungsstärker der Prozessor, desto teurer werden die Systeme. So gibt es etwa das Modell WD My Cloud TB mit zwei Terabyte Speicherplatz von Western Digital bereits für rund 120 Euro. Dafür empfängt und sendet die Platte die Daten nur mittelmäßig schnell ins Heimnetz und kann zudem unter anderem nicht als Druck-Server für verbundene Geräte dienen.
Die deutlich umfassender ausgestattete Synology DiskStation DS214se dagegen kostet um die 340 Euro, bringt dafür aber – neben sechs Terabyte Speicher auf zwei integrierten Laufwerken – unter anderem Software zur Kontrolle von privaten Überwachungskameras oder auch die Möglichkeit zur Synchronisation mit Online-Speichern wie Evernote, Box oder Dropbox mit. Einen Überblick über aktuelle Netzwerk-Festplatten bieten unter anderem die Computer-Fachmagazine Chip und PC-Welt.
Neben fertig konfigurierten Systemen bieten fast alle Hersteller auch NAS-Gehäuse mit der kompletten Technik aber ohne eingebaute Festplatte an. Je nach Konstruktionstyp kann der Käufer dann selbst eine oder mehrere Speicherplatten in die Gehäuse einschieben und so den benötigten Platz für die Dateien einrichten.
Speziell die Mehrplattensysteme bieten dabei die Möglichkeit einer Spiegelung der Daten in Form eines sogenannten RAID-Systems. Dabei liegen alle Daten auf zwei (oder mehr) getrennten Platten und sind dabei gegen einen möglichen Speicher-Crash gleich mehrfach abgesichert.
Anwendung
Den bei vielen der NAS-Systeme möglichen Weg ins (beziehungsweise den Zugriff aus dem Netz) führt über den Anschluss der Festplatten per Netzwerkkabel an den heimische Router – also beispielsweise die bekannten Fritzboxen oder auch die Internet-Boxen von Telekom, 1&1 oder den Kabelanbietern. Vorausgesetzt, der Nutzer schaltet diese Zugriffsoptionen auf NAS und Router frei.
Parallel dazu sollte der Anwender sowohl im Router als auch auf dem Netzwerkspeicher die Firewall-Funktionen und einen ausreichenden Passwortschutz aktivieren, um zu verhindern, dass Unbefugte übers Netz im privaten Datensafe herumstöbern.
Wer sich nicht zum heimischen IT-Administrator berufen fühlt, sei beruhigt. Die Installation des Speichers und in der Regel auch die Einrichtung von Nutzerprofilen, Netzwerk-Anwendungen und Online-Zugriffen funktioniert bei fast allen NAS-Systemen für Privatanwender und Kleinunternehmen inzwischen über Software-Assistenten. Die führen auch Laien Schritt für Schritt durch die Installation und richten dabei mindestens die wichtigen Grundfunktionen ein.
Fazit: NAS-Server oder externe Festplatte?
Rein technisch steht der Wolke unterm heimischen Dach also wenig im Wege. Klar ist aber auch: Wer nicht mehr als einen Rechner daheim betreibt, keinen Datenzugriff aus dem Netz braucht und nur den Inhalt seiner regulären Computer-Festplatte gegen einen kapitalen Rechnerschaden sichern will, der ist – pro Terabyte Speicherplatz ungefähr zum halben Preis – auch mit einer simplen mobilen Festplatte zum Anschluss an den USB-Stecker des PC gut bedient.
Denn, egal ob die Technik nun „Cloud“, „Netzwerkspeicher“ oder „USB-Disk“ heißt, viel entscheidender als der coole Name fürs Speichersystem ist, dass der Nutzer seine Daten überhaupt auf einem externen Datenträger sichert. Bevor der Rechner crasht.