Wikipedia & Co. Welchen Netzmarken die Generation 50+ vertraut

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Wie die Generation Ü50 das Internet nutzt

Die Lieblingsmarken der Generation 50 plus
Platz 5: Die SparkasseSieben Prozent der Nennungen entfielen auf die Geldinstitute. Mit zunehmenden Alter nimmt die Präferenz für eine bestimmte Marke allerdings immer weiter ab. Bei der Generation 50plus gaben 19 Prozent an, gar keine Lieblingsmarke zu haben. "Für Unternehmen wird es daher zunehmend schwerer, insbesondere ältere Kunden langfristig an eine bestimmte Marke zu binden", sagt Hans Meier-Kortwig, geschäftsführender Gesellschafter der GMK Markenberatung. Quelle: dpa
Platz 4: SamsungDenn koreanischen Elektronikkonzern nannten 8 Prozent der befragten über 50-Jährige als Lieblingsmarke. Die Kaufkraft dieser Altersgruppe liegt überigens bei über 90 Milliarden Euro pro Jahr. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung zählt die Generation 50 plus zu den anspruchsvollsten Käuferschichten. Quelle: dpa
Platz 3: BMWDer bayerische Autobauer ist für 11 Prozent der Befragten die persönliche Lieblingsmarke. Die Akzeptanz bei den über 50-Jährigen wird für Autobauer zunehmend wichtiger. So liegt das Durchschnittsalter von Käufern eines Neuwagens nach einer Untersuchung des CAR Center Automotive Research mittlerweile bei 51,3 Jahren. Heute sind bereits mehr als 30 Millionen Deutsche über 50 Jahre alt; bis 2050 soll ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung auf 50 Prozent ansteigen. Quelle: dpa
Platz 2: VolkswagenNoch beliebter als die Münchener sind allerdings die Wolfsburger bei der Generation 50 plus. 19 Prozent wählten VW zur ihrer Lieblingsmarke. In der Gruppe der 14- bis29-Jährigen schaffte es übrigens keine einzige Automarke unter die Top 3. Stattdessen steht der Sportartikelproduzent Adidas auf Rang 3 und iPhone-Erfinder Apple auf Rang 2. Quelle: dpa
Platz 1: MercedesDer schwäbische Premiumautobauer ist und bleibt die Lieblingsmarke der über 50-Jährigen. Mit 20 Prozent der Nennungen fährt Mercedes aufs Siegertreppchen. Die Bemühungen, die Marke auch bei der Generation der unter 30-Jährigen beliebter zu machen - etwa durch die neue A-Klasse - fruchten noch nicht. Die Lieblingsmarke der 14- bis 29-Jährigen ist Samsung mit 28 Prozent der Nennungen. Quelle: REUTERS

Dass gerade die älteren Semester treue Wikipedia-Fans sind, mag mit der unterschiedlichen Internetnutzung der Generationen zusammenhängen. "Wer kein Social Media nutzt, findet Wikipedia besser als Facebook-Nutzer", hat Geißler beobachtet. "Das hat etwas damit zu tun, wie die Menschen im Netz an Informationen gelangen: Wer sich nicht über Netzwerke informiert, ist auf Wikipedia angewiesen." Oder auf den bereits erwähnten Brockhaus. Doch nur ein viertel der über 50-Jährigen nehmen an sozialen Netzwerke teil, wie eine Erhebung des statistischen Bundesamtes zeigt:

Angebot

Männer (50 bis 87 Jahre)

Frauen (50 bis 87 Jahre)

Gesamt

Onlineshopping

66 Prozent

71 Prozent

68 Prozent

Online-Banking

65 Prozent

58 Prozent

61 Prozent

Vergleichsportale

59 Prozent

47 Prozent

52 Prozent

Auktionshäuser wie Ebay

40 Prozent

54 Prozent

47 Prozent

Private Angebote wie Autoscout24

37 Prozent

47 Prozent

42 Prozent

Soziale Netzwerke

17 Prozent

32 Prozent

25 Prozent

Keines dieser Angebote

13 Prozent

14 Prozent

14 Prozent

Insgesamt sind 71,8 Prozent der 50- bis 59-Jährigen online, bei den 60- bis 69-Jährigen fällt dieser Wert bereits auf 54,0 Prozent und bei den über 70-Jährigen nutzt nur noch knapp jeder Vierte (23,3 Prozent) das Internet.
Positiv ist zu werten, dass die 60- bis 69-Jährigen mit 5,5 Prozentpunkten den größten Anstieg bei der Internetnutzung aller Altersdekaden zu verzeichnen haben. Auch bei den über 70-Jährigen stieg der Onliner-Anteil mit 4,4 Prozentpunkten weit überdurchschnittlich.

Für die Mehrheit ist das Netz jedoch kein Kommunikationsmittel, sondern ein Wissensvermittler. Immerhin nutzen knapp 30 Prozent der Befragten im Alter von über 65 Jahren das Internet zum Schreiben von E-Mails an Familie, Freunde und Bekannte, wie eine Statistik zeigt.

Die Hauptgründe, warum die von den Marketingabteilungen als "Silver Surfer" bezeichnete Generation (50 bis 87) online geht, sind:

  • Zur allgemeinen Informationssuche (71,4 Prozent, bei den über 65-jährigen sind es 32,1 Prozent)
  • Um Nachrichtenportale zu besuchen (62,5 Prozent, bei den über 65-jährigen sind es 30,4 Prozent)
  • Um E-Mails zu versenden (62,5 Prozent, bei den über 65-jährigen sind es 29,2 Prozent)
  • Für Preisvergleiche (54,4 Prozent, bei den über 65-jährigen sind es 24,4 Prozent)
  • Für Bestellungen (31 Prozent, bei den über 65-jährigen sind es 14,3 Prozent)

Damit ist Wikipedia gerade für die ältere Generation eine gute Anlaufstelle zur Beschaffung von Informationen. So gab es im April 2013 auf den Seiten von Wikipedia weltweit rund 26,4 Millionen Artikel, 1,6 Millionen davon waren deutschsprachig. Täglich kommen etwa 400 neue Artikel hinzu, 100 bis 150 davon werden allerdings aus Relevanzgründen wieder gelöscht.

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