Compex SP 8.0 im Test Traumfigur aus der Steckdose?

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Kleine Stromstöße, große Wirkung



Allen Bedienungsanleitungsvermeidern (wie ich es bin) wird aber auch nochmal im Farbdisplay des handgroßen Gerätes via Piktogramm angezeigt, wo die Elektroden im Idealfall hingehören. Natürlich kann man die sich die kleinen Teilchen auch überall woanders ankleben, wo es gerade zwickt oder verspannt ist. Ich habe das im Test sehr oft und immer dort gemacht, wo es sich für mich angenehm angefühlt hat (im Regenerations- oder Massagemodus), muss aber an der Stelle erwähnen, dass das von Compex nicht so gerne gesehen ist, da eine „optimale Stimulation sonst nicht gewährleistet werden kann.“

Apropos optimale Stimulation. Ob nun in einem speziellen EMS-Studio oder mit dem Compex SP 8.0: Das Training ist deswegen so effektiv, weil der Strom die Muskelkontraktionen verstärkt und man so auch die Tiefenmuskulatur erreicht, die bei einem normalen Krafttraining gar nicht aktiviert wird. Nun bin ich selbst keine Sportwissenschaftlerin und kann zum Wahrheitsgehalt keine qualifizierte Aussage machen. Aber es gibt u.a. Studien der Kölner Sporthochschule, der Uni Bayreuth und der Uni Nürnberg, die übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen sind, dass das EMS-Training tatsächlich positiv für den schnellen Muskelaufbau ist, gut gegen Rückenschmerzen und auch Krankheiten vorbeugen kann.

Auf der anderen Seite gibt es - das sei hier nicht unerwähnt - nach einem anfänglichen Hype aber auch kritische Stimmen, die vor einem Übertraining und daraus resultierenden Gesundheitsgefahren durch EMS-Training warnen (ich empfehle Ihnen dazu einen guten Bericht meiner Kollegen vom NDR).

Um dem Fazit kurz vorzugreifen: Generell sehr wichtig sind daher ausreichende Erholungsphasen zwischen den Einheiten und ich würde mich auch denjenigen Experten anschließen, die von einem reinen EMS-Training abraten. Auf Dauer sollten Ausdauersport und Krafttraining damit nicht ersetzt werden. Oder kurz und frei nach Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.

Die Schmerzen sind wie weggeblasen

Persönlich habe ich zu Beginn der Testphase den beinahe täglich im Einsatz gehabt - allerdings nicht zum Muskelaufbau, sondern entweder mit einem Programm zur Erholung oder zur Schmerzlinderung (Compex bietet beim 8.0 insgesamt vierzig verschiedene Programme in den Kategorien Konditionstraining, Fitness, Rehabilitation, Erholungsmassagen und Schmerzbehandlung).

Als chronische Schmerzpatientin wurde ich schon vor Jahren mit einem einfachen Tens-Gerät (Transkutane Elektrische Nervenstimulation, bei der Schmerzen ebenfalls mit Strom bekämpft werden) von meinem Arzt ausgestattet, das mir an besonders schmerzintensiven Tagen etwas Linderung (der Rücken, ich bin eine Schreibtischnomadin!) verschafft hat. Doch was ich nach der ersten Anwendung mit dem Compex erlebte, machte mich wirklich sprachlos.

Sie kennen die fiesen, dumpfen, ziehenden und elenden Schmerzen im unteren Rücken, im Bereich der Lendenwirbelsäule? Willkommen im Club. Am nächsten Morgen nach meiner ersten Compex-Einheit war meine Schmerzen wie weggeblasen. Wie kann das sein? So ein krasser Gegensatz zum Vortag! So eine schnelle Linderung - mit dem normalen Tens-Gerät dauerte es meist Tage, bis es wieder besser wurde! Ich war wirklich baff.

Da meine Schmerzen sonst eigentlich immer latent vorhanden sind, freute ich mich unglaublich über einen ganzen beschwerdefreien Tag. Als sich die Schmerzen am übernächsten Tag wieder angekrochen kamen, war Compex wieder im Einsatz (Programm: „Akuter Schmerz“) und erneut wurde ich nach schön-kribbeligen 20 Minuten für etliche Stunden von meiner Pein befreit.

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