92,233,720,368,547,800 Dollar Der reichste Mann der Welt – für einen Augenblick

PayPal, ein echter Freund: Der Online-Zahlungsservice hat am Wochenende einen Mann in den USA zu einem Mehrfach-Billiardär gemacht. Chris Reynolds wollte gleich den US-Staatsschulden ein Ende setzen.

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Während der Überweisung eingeschlafen: Die spektakulärsten Bankenpannen
Citigroup Quelle: dpa
Fehlerquelle „Kopieren und Einfügen“: Die stolze Summe von 4.632.124.357.000.001 Euro hat die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See in Essen von einer Frau aus dem Schwarzwald 2015 gefordert. In einem Brief von Anfang März hatte die Minijob-Zentrale angekündigt, den 16-stelligen Betrag erneut von ihrem Konto einzuziehen. Der erste Abbuchungsversuch sei aus nicht ersichtlichen Gründen gescheitert. „Das Schreiben ging tatsächlich so raus“, bestätigte ein Sprecher. Zu dem Fehler sei es gekommen, weil eine Mitarbeiterin statt der zu zahlenden Summe eine Kundennummer in das Formular kopiert hatte. Tatsächlich sei es um einen niedrigen dreistelligen Betrag gegangen. Die Billiarden seien allerdings nie abgebucht worden, weil das Missgeschick zeitig aufgefallen sei. Bei einer Sozialversicherung mit 26.000 Mitarbeitern kämen natürlich Fehler vor, erklärte der Sprecher. „Dass aber jemand zu solch einer hohen, falschen Zahlung aufgefordert wird, ist nach meinem Wissen einmalig“, sagte Buschfort. Bei Banken kommen solche Pannen dagegen offenbar häufiger vor... Quelle: dpa
Weil ein Angestellter der Frankfurter Volksbank bei der Arbeit kurz einschlief, wäre ein Rentner beinahe um 222.222.222,22 Euro reicher gewesen, berichtete Spiegel Online 2013. Der Mann blieb mit dem Finger auf der "2" hängen und wies so statt 62,40 Euro mehr als 222 Millionen Euro an. Selbst bei einer Prüfung, die für alle Überweisungen jenseits von 100.000 Euro fällig ist, fiel der Fehler nicht auf. Erst ein dritter Mitarbeiter bemerkte, dass da irgendwas nicht stimmen kann, und stoppte die Überweisung. Pech für den Rentner, Glück für die Bank - denn die wäre im Zweifelsfall auf dem Schaden sitzen geblieben. Und die Geschichte wird noch kurioser: Denn der Mann, dem der Vertipper unterlief, war gar nicht befugt, die Beträge zu ändern. Er sollte lediglich die Bankleitzahl prüfen. Die Mitarbeiterin, die die Überweisung nicht genau genug prüfte, verlor ihren Job - konnte sich aber mittlerweile erfolgreich zurück ins Unternehmen klagen. Quelle: imago images
2012 wurde ein indischer Oberschullehrer über Nacht zum Milliardär. Grund war eine Fehlbuchung seiner Bank. Statt der erwarteten Zinszahlung von umgerechnet 150 Euro sah er plötzlich ein Guthaben von 496 Milliarden Rupien (7,5 Milliarden Euro) auf seinem Konto. Die betroffene Bank erklärte, es sei unklar, wie es zu dem Irrtum kam. Quelle: imago images
Während sich der Inder für einen Tag als Milliardär fühlen konnte, traf den dänischen Elektriker Dennis Pallesgaard bei der Kontrolle seiner Kontoauszüge fast der Schlag: Statt der erwarteten Abbuchung von 3200 Kronen für eine Hypothek wies die Bank einen Fehlbetrag von rund 63 Milliarden dänischer Kronen aus (etwa 8,5 Milliarden Euro). Der Grund für die Panne war schnell gefunden: Statt der Abbuchungssumme war die Kontonummer von seinem Konto abgezogen worden. Quelle: dpa
KfW Quelle: dpa
Bank of America Quelle: REUTERS

Chris Reynolds, ein 56-jähriger Vater von drei Kindern, nutzt den Online-Zahlungsservice PayPal seit zehn Jahren – hauptsächlich, um Auto-Ersatzteile auf EBay zu kaufen und zu verkaufen. Doch dieses Wochenende konnte er sich über größere Ausgaben Gedanken machen: 92,233,720,368,547,800 Dollar habe er auf seinem Konto, ließ PayPal in einem E-Mail wissen. Das sind über 92 Billiarden Dollar, 1300 Mal das globale BIP, wie der Blog Gizmodo ausgerechnet hat.

Selten war der Blick in den E-Mail-Posteingang so erfreulich – doch natürlich handelte es sich um einen Fehler. Trotzdem: „Es war eine ziemlich große Überraschung“, sagte Reynolds aus dem US-Bundesstaat Delaware einem lokalen Blatt. Als er sich später auf seinem PayPal-Konto einloggte, war der Stand wieder bei null.

Ebay-Tochter PayPal wollte sich wegen Privatsphäre-Regeln nicht zum Fall äußern.

Mit 90 Billiarden Dollar an Vermögen hätte Reynolds die reichsten Männer der Welt hinter sich gelassen – und zwar abgeschlagen: 70 Milliarden Dollar – und damit etwa eine Million mal kleiner - ist das Vermögen des laut Forbes reichsten Mannes der Welt, der mexikanische Unternehmer Carlos Slim.

Trotz des Ausmaßes seines Reichtums, wäre Reynolds mit den Billiarden vorsichtig umgegangen. „Ich bin ein ziemlich verantwortungsbewusster Typ“, sagte er. „Als erstes hätte ich die Staatsschulden der USA abgezahlt. Dann hätte ich die ‚Phillies‘ gekauft, wenn sie mir einen guten Preis gemacht hätten“ – „Phillies“ nennt sich ein Baseball-Team in Philadelphia.

Kurz nachdem er die E-Mail gelesen hatte, kam eine andere PayPal-Benachrichtigung: „Sie wollten, dass ich die Kreditkarteninformationen in meinem Konto aktualisiere“, sagte Reynolds mit einem Grinsen. „Obwohl ich als 90 Billiarden Dollar habe, vertrauen die mir immer noch nicht.“

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