Cebit-Chef Oliver Frese „Big Data nutzt den Menschen“

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„Nichts ersetzt den persönlichen Kontakt“

IT-Sicherheit wird immer wichtiger. Ausgerechnet jetzt will G Data nicht kommen. Was ist da los?
Ich mache schon viele Jahre Messen – es passiert immer wieder, dass ein Unternehmen mal eine Messe aussetzt. Grundsätzlich wird IT-Sicherheit auf der Cebit immer wichtiger und ist in diesem Jahr so groß wie noch nie. Es sind mehr als 500 Anbieter von IT-Sicherheitslösungen auf der Messe, auch sieben der weltweiten Top-10-Anbieter.

IT-Fachleute werden dringend gesucht. Was tut die Cebit, um der Wirtschaft zu helfen?
Wir machen die Cebit jünger. Wir tun mehr, um Start-ups zu gewinnen, mehr als 300 sind dieses Jahr da, mehr als je zuvor. Zudem gibt es eine Jobbörse, wo sich Absolventen und Personaler treffen können – nicht nur aus IT-Unternehmen, auch die Deutsche Bahn, Volkswagen und Rossmann sind da. Aber wir setzen in diesem Jahr noch früher an. In dem Format Tec2You, das wir schon auf der Hannover Messe erfolgreich eingeführt haben, führen wir Schüler und Studenten an Technologie und IT heran. Sie können sich ein Bild von den Berufsfeldern machen. Tec2You ist auch sehr international, selbst aus Portugal reisen Schulklassen an.

Wie viele junge Besucher erwarten Sie in diesem Jahr?
Im vergangenen Jahr waren es rund 30.000, in diesem Jahr wird die Zahl weiter wachsen. Die Cebit ist eine Jobbörse – übrigens auch für Fachbesucher, die sich verändern wollen.

Auf der Cebit geht es um viele virtuelle Produkte. Macht da eine Messe noch Sinn?
Kein Medium ersetzt den persönlichen Kontakt. Messen wird es auch in Zukunft geben, im Marketing-Mix spielen sie eine immer größere Rolle. Die Cebit ist auch immer eine Bühne, um internationale Netzwerke auszubauen – gerade für Unternehmen aus Asien. Und niemand kauft eine Cloud-Lösung für sein Unternehmen im Netz. Die Konvergenz der Technologien erfordert immer mehr persönliche Beratung - und das geht auf einer Messe am besten.

In den letzten Jahren kamen allerdings immer weniger Besucher. Wie wollen Sie den Schwund stoppen?
Wir haben Formate für die jungen Leute, und wir sprechen gezielter die „Business-Entscheider“, also etwa Marketing- und Personalchefs an. IT-Entscheidungen werden ja immer stärker aus den Fachbereichen der Unternehmen getrieben. Außerdem haben wir mehr C-Level-Formate, also Veranstaltungen für die Chefetage. Schon heute haben wir mehr Anmeldungen von IT-Chefs an einem Tag als im vergangenen Jahr über die gesamte Messelaufzeit. Unser Ziel für 2013: 230.000 Fachbesucher.

Danke für das Gespräch.

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