Cortana, Siri, Google Now Sprachassistenten verändern unser Leben

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Enorme Rechenpower sorgt für tatsächliches Verständnis

Das erscheint fast spielerisch und ist doch alles andere als trivial. Vor allem geht es weit über die Spracherkennungsprogramme hinaus, mit denen Mediziner oder Juristen seit Langem Arztbriefe oder Protokolle diktieren. Da reicht es, Klänge sinnvoll in Wortfolgen zu übersetzen. Die digitalen Gesprächshilfen von heute hingegen können mithilfe hochkomplexer semantischer Verfahren und enormer Rechenpower Inhalt und Intention von Fragen und Kommandos tatsächlich verstehen.

Windows 10 wird bereits verteilt
Microsoft hat früher als erwartet mit der Verteilung von Windows 10 begonnen. Eigentlich war die Auslieferung für den 29. Juli 2015 geplant. Die Teilnehmer des Windows-Insider Programms Quelle: dpa
Mit Windows 10 stellt Microsoft auf das automatische Einspielen von Funktions-Updates um. Die Updates werden zukünftig ausgeliefert, sobald sie fertig entwickelt sind. Quelle: Screenshot
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Erst der Mix ganz unterschiedlicher Technologien in jüngster Zeit führt dazu, „dass wir jetzt die Demokratisierung der Sprachsteuerung von Maschinen erleben“, erläutert Michael Bruss. Der 38-jährige Linguist und Phonetiker arbeitet beim Saarbrücker Spracherkennungsspezialisten Semvox. Dessen Software kann ähnlich wie die Systeme hinter Siri, Cortana und Co. aus den Sprachbefehlen destillieren, wonach der Nutzer sucht, respektive, welchen Auftrag er der Maschine erteilen will.

Das erfordert eine Rechenleistung, die weder die schnellsten Smartphones noch PCs bisher liefern können. Kaum weniger anspruchsvoll ist – nach der Inhaltsanalyse – die Suche nach den gewünschten Informationen.

Sprechende Handys

Alle Assistenten lösen das Dilemma durch ein Zusammenspiel aus Software auf dem Gerät des Nutzers und IT-Systemen im Netz: PC oder Handy zeichnen das Kommando auf, schicken es in die Rechenzentren von Apple, Google oder Microsoft. Deren Spracherkennungs- und -analysesysteme werten die Anfrage aus, recherchieren die Antwort und senden die zurück zum Nutzer. Dessen Gerät gibt das Ergebnis schließlich per Textanzeige oder Sprache wieder. „Ohne das schnelle mobile Internet einerseits und den Boom des Cloud Computing andererseits“, sagt Semvox-Experte Bruss, „wäre der Erfolg der digitalen Assistenten gar nicht denkbar.“

Zumal sich Sprachsteuerung schon bald nicht mehr auf Smartphones, Tablets, Laptop-Computer oder Schreibtisch-PCs beschränken wird: „In dem Maße, in dem wir uns daran gewöhnen, Telefonen und Rechnern Aufträge zu erteilen, werden wir das auch mit anderen technischen Geräten tun“, sagt DGI-Präsident Karger.

Auch die Heizung gehorcht aufs Wort

Die Technik steht schon bereit. Google etwa hat seine Nest-Thermostate bereits mit Sprachbedienung via Google Now aufgerüstet. Das Unternehmen Enertex aus dem fränkischen Forchheim vertreibt mit dem Home-Controller Synohr eine per Sprache steuerbare Schaltstelle fürs smarte Heim. Apple hat das Softwaremodul HomeKit in seine Software integriert. Ob schaltbare Steckdose oder Dimmer für die Lampe – wer das Gerät mit dem iPhone gekoppelt hat, kann Siri auch Haushaltsjobs übertragen.

Die Entwicklungsstufen Künstlicher Intelligenz

Auch hinterm Autosteuer ersetzen Sprachbefehle den Druck auf Schalter oder Touch-Bildschirme. Alle Premiumhersteller bauen bereits auf Wunsch Technik zur Sprachsteuerung in die aktuellen Fahrzeuge ein. Der Softwarehersteller Nuance – mit seiner Technik Teil der Intelligenz von Siri und Google Now – wird im Herbst auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt (IAA) einen eigenen persönlichen Assistenten vorstellen.

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