Datenschutz Wer Ihre Daten hat und was Sie dagegen tun können

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Wenn Unternehmen Daten sammeln

Die digitalen Superstars
TelekommunikationDie Telekommunikationsunternehmen spielen ihre Stärken im Mobilfunkbereich voll aus. Die Branche erreicht erreicht den höchsten Durchschnittswert bei mobilen Aktivitäten. So nutzt Vodafone zum Beispiel eine App zur direkten Kundenkommunikation. Die T-Mobile-App bietet den Kunden an, jederzeit auf ihre Datenzugreifen zu können. Auch O2 bemüht sich, den Kundenkontakt über soziale Netzwerke zu verbessern. Quelle: dpa
Sport FashionAdidas liegt bei den Unternehmen im Sport Fashion-Segment ganz vorne. Der Branchen-Primus verfolgt eine beispielhafte Mobile-Strategie und hat zudem viele serviceorientierte Apps im Angebot. Damit können User zum Beispiel persönliche Trainingsfortschritte messen oder über Outfits abstimmen. Auf ihren Webseiten nutzen die bekannten Marken bisher nur wenige interaktive Tools, um die Kundenanbindung zu stärken. Um so stärker konzentrieren sie sich auf die Social-Media-Kanäle. Quelle: dpa/dpaweb
VerbrauchsgüterindustrieDie Verbrauchsgüterindustrie kennt die Bedeutung starker Marken sehr gut. Im Digital Activity Index 2012 spielt sich diese Branchenerfahrung allerdings nicht wider. Nur wenige Unternehmen stechen positiv hervor. Darunter auch Coca Cola und Pampers. Beide Unternehmen setzen auf eine Mischung aus App-Angeboten und sind in den sozialen Netzwerken stark vertreten. Die nationalen und regionalen Player sind deutlich weniger im Internet aktiv und senken den Durchschnitt drastisch. Somit landet die Verbrauchsgüterindustrie auf dem letzten Platz des Index in der Branchensicht. Quelle: REUTERS
RetailSehr uneinheitlich ist das Bild im Retail-Bereich. Lidl erreicht im Social-Media-Segment sehr gute Werte. bei den Webseiten wiederum liegt Tchibo mit einer langen Verweildauer der Kunden auf der Seite vorne. Mobil sind vor allem Aldi, Ikea und Edeka aktiv, die solide Apps für iOS und Android anbieten. Quelle: ZB
BaugewerbeVerglichen mit den reinen Verbrauchermarken erreicht der Bau- und die Zuliefererindustrie gute Werte für ihre Webseiten. So bieten etwa Grohe und Hansgrohe Interaktionsfeatures an, die die Kundenbetreuung beschleunigen. Die Apps in dieser Branche sind vor allem Prospekt-Apps, in denen die eigenen Produkte beworben werden. Quelle: dpa
FashionDie Fashion-Unternehmen punkten vor allem mit ihren Webseiten. Einzelfälle, wie Hugo Boss oder New Yorker, tummeln sich auch im Bereich Social Media. Hugo Boss präsentiert sich vor allem mit Videos von Fashion-Shows auf der Plattform YouTube. Bei den mobilen Anwendungen liegt s.Oliver vorne. Das Unternehmen bietet eine App mit Fashion-Memory-Spiel an. Street One und Gerry Weber vernachlässigen die sozialen Netzwerke und die Möglichkeit, sich mit mobilen Anwendungen zu positionieren. Quelle: dpa
Hotels und TouristikUnter den Hotels gibt es keine "digitalen Stars", obwohl Unternehmen wie Best Western, Marriott und NH Hotels mit mobilen Anwendungen erfolgreich auf dem Markt sind. Eigene Apps zeigen an, wie viele Zimmer noch frei sind und leiten Reservierungen weiter. Die Nutzer honorieren das und bewerten gerade diese Apps als sehr nützlich. Quelle: dpa

Ebenso sieht es bei Unternehmen aus. Allerdings wurden hier die meisten Daten über Online-Bestellformulare oder Gewinnspiele freiwillig angegeben. Wer ein Buch, Musik, Kleidung, Flug- oder Bahntickets im Netz kaufen möchte, muss dafür in der Regel seine Adresse sowie Konto- oder Kreditkarteninformationen hinterlegen. Schließlich soll die bestellte Ware ja auch im richtigen Haushalt landen.
Diese Pflichtangaben sind für die meisten Kunden nachvollziehbar. Der Handel „Daten gegen Dienstleistung“ ist inzwischen so verbreitet, dass 79 Prozent der Online-Käufer bereitwillig ihre Daten offen legen, um den Zugang zu einem Online-Dienst zu bekommen. Auch das hat das Eurobarometer des vergangenen Jahres ergeben.

Diese Cyber-Gefahren gilt es zu entschärfen

Sehr viel tiefer gehende Informationen geben Social Media-Nutzer über ihre Profile im Internet preis. Jeder Kommentar, der positiv bewertet wurde, jedes Posting und jede Google-Suche verraten Details über eine Person, die sich Unternehmen bei gründlicher Analyse zu Nutze machen können. So lässt sich Werbung für den Kunden haargenau anpassen. Extra programmierte Algorithmen automatisieren diesen Prozess. Wer gestern noch Informationen zu einem Fitnessprogramm im Internet gesucht hat, bekommt morgen Diättipps auf den Facebook-Werbeflächen präsentiert. Und wer einen Urlaub in Bordeaux bucht, dem werden kurz darauf Weine aus dem Médoc angeboten. Unheimlich genau scheint das Internet zu wissen, wer die Person vor dem Rechner ist.
Dabei ist nicht nur entscheidend, welche Formulare ausgefüllt oder Dinge angeklickt wurden. Auch die Webseite auf der man vorher unterwegs war oder mit welchem Browser gesurft wurde, fließt in die elektronische Kundenanalyse mit ein. Sogar die Sprache auf die der PC eingestellt ist, kann erfasst werden.

Das Geschäft mit den Daten
Informationen über Kunden sind bares Geld wert. Entsprechend haben sich Auskunfteien als Dienstleister für dieses Geschäft entwickelt. Am bekanntesten ist hier die Schufa. Die Schuldenauskunftsstelle lebt davon herauszufinden, wie kreditwürdig eine Person ist. Entsprechend verraten zum Beispiel Banken und Kreditinstitute schon aus Eigeninteresse der Schufa, wann Konten eröffnet und Kredite aufgenommen wurden. Auch wie zuverlässig Schulden bezahlt und ob Konten gedeckt waren, erfährt die Auskunftei. Nicht berücksichtigt werden der Wohnort, das Geschlecht oder das Alter bei der Berechnung.

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