Was ist los bei DVB-T?
"Wenn Sie diesen Text sehen, müssen Sie rasch handeln." Sätze wie dieser flimmerten zuletzt über viele deutsche Bildschirme. Sie zeigten, dass in den Haushalten noch Fernsehen über DVB-T-Antenne empfangen wurde – und ab jetzt der Blackout droht. Die Zeit von DVB-T (kurz für Digital Video Broadcast Terrestrial) ist vorbei, die Übertragung wird eingestellt. Nun kommt der schärfere Bruder: DVB-T2 HD.
Am 29. März erfolgt in vielen Regionen die vollständige Umstellung. Um 12 Uhr mittags sollen in weiten Teilen der Republik über das neue Fernsehsignal Hunderte Sender in HD empfangbar sein. In der Übergangszeit kann der Empfang für einige Stunden ausfallen. Weitere Standorte sollen bis Mitte 2019 folgen. Eine Übersicht finden Sie auf der offiziellen Betreiber-Seite www.dvbt2hd.de. Einen Empfangs-Check nach Postleitzahl finden Sie unter www.dvb-t2hd.de/empfangscheck.
Entwarnung: Zuschauer, die ihr TV-Signal über Kabel, Satellit und Internet empfangen, sind nicht betroffen.
Wie die Deutschen ihr TV-Signal empfangen
Satellit
Im Jahr 2016 empfingen rund 17,69 Millionen Haushalte in Deutschland über Satellit.
Kabel-TV
Im Jahr 2016 besaßen rund 17,47 Millionen Haushalte in Deutschland einen Kabel-TV-Anschluss.
Quelle: ALM / Statista
Terrestik (DVB-T)
Im Jahr 2016 nutzen rund 3,43 Millionen Haushalte in Deutschland DVB-T.
DSL-TV (IP-TV)
Im Jahr 2016 nutzten rund 2,35 Millionen Haushalte in Deutschland DSL-TV beziehungsweise IP-TV.
Was ist bei DVB-T2 HD anders?
DVB-T2 HD ist die Weiterentwicklung des digitalen Antennenfernsehens DVB-T. Entscheidend sind die Buchstaben "HD" – kurz für High Definition. Bilder werden in höherer Auflösung übertragen, Filme und Serien sehen schärfer aus. Bei Zuschauern, die auf etwa Satellit oder Kabelempfang setzen, ist HD-Qualität längst möglich.
Im Hintergrund werden außerdem die Frequenzen neu verteilt. Viele der bisherigen DVB-T-Frequenzen sollen genutzt werden, um den Ausbau des schnellen mobilen Internets voranzutreiben.
Was bedeutet die DVB-T-Umstellung für mich?
Nach der Umstellung können – je nach Region – etwa 40 Programme empfangen werden, darunter die öffentlich-rechtlichen Sender und die großen Privatsender wie ProSieben und RTL.
Was viele Zuschauer auf die Palme bringen dürfte: Auf Dauer kostenlos bleiben nur die öffentlich-rechtlichen Programme. Privatsender sind künftig kostenpflichtig. Dazu muss man beim Pay-TV Anbieter "Freenet TV" eine Freischaltung für 69 Euro kaufen. Die Freischaltung gilt für ein Jahr und pro Gerät – macht 5,75 Euro monatlich.
Warum kostet der Empfang plötzlich?
Die privaten Sender begründen sie mit gestiegenen Kosten – sowohl für Produktion und Bereitstellung von HD-Inhalten als auch für deren Ausstrahlung.