E-Books "Die Nachfrage wächst sprunghaft"

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Die Zukunft von E-Books

eBücher ohne Blättern
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Wann ist es soweit?

Wir werten den demographischen Wandel der E-Book-Erstkäufer gerade aus. Unabhängig von den exakten Zahlen halte ich das Nerd-Potenzial für E-Reader aber für bereits erschlossen. Das aktuelle Wachstum im Markt kommt aus weniger technisch getriebenen Kundengruppen, die Bücher lieben – und das sind insbesondere auch Frauen.

Noch allerdings gibt es im elektronischen Bücher-Angebot deutliche Lücken.

Aber das ändert sich. Die in der Vergangenheit spürbare Zurückhaltung der Verlage hat sich speziell bei den großen internationalen Verlagen eindeutig ins Gegenteil gekehrt. Inzwischen machen die Großen der Branche in den USA oder in Großbritannien schon bis zu 20 Prozent des Umsatzes mit E-Books. Eine solche Entwicklung erwarten wir für die kommenden Jahre auch bei uns – und das sollte insbesondere die kleineren Verlage dazu animieren, ebenfalls stark in das E-Book Format zu investieren.

Mancher deutsche Online-Buchladen wirbt schon jetzt mit rund 150.000 lieferbaren deutschen Titeln …

… was aber mehr Marketing als relevantes Angebot ist, weil es von Büchern ohne nennenswerte Reichweite bis zu Diplomarbeiten einfach alles mitzählt, was digitalisiert ist.

Und wie sieht es realistisch aus?

Aktuell umfasst das Angebot marktrelevanter Titel in Deutschland etwa 50.000. Das ist bereits rund ein Viertel mehr als noch im Herbst vergangenen Jahres. Aber es ist eben auch noch weit weg von jenen rund 400.000 gedruckten Titeln, mit denen man das physische Buchgeschäft fast zur Gänze abdecken kann. International ist das englischsprachige Titelangebot schon wesentlich größer, so stehen zum Beispiel bei uns 170.000 deutschsprachigen E-Books 330.000 englischsprachige Titel gegenüber.

Lohnt sich denn die Digitalisierung deutschsprachiger Bücher für die Verlage schon – bei einem noch recht überschaubaren Absatzpotenzial?

Die Frage mangelnder Rentabilität der E-Books ist heute nicht mehr relevant. Erst recht angesichts der beschriebenen Marktentwicklung. Natürlich würde ich mir wünschen, dass das Angebot rascher wächst. Aber wenn wirklich interessante Titel absehbar nicht als E-Book verfügbar sind, dann liegt das in der Regel nicht mehr daran, dass die Verlage die Bücher nicht elektronisch auf den Markt bringen wollen. Ursache ist vielmehr, dass sie sich nicht früh genug die digitalen Vertriebsrechte gesichert haben.

Wie entwickelt sich der Absatz von verkauften E-Books und gedruckten Büchern bei Libri.de?

Sehen sie es mir nach, dass ich aus Wettbewerbsgründen keine absoluten Zahlen nennen möchte. Aber auch bei uns steigen die digitalen Verkäufe weiter exponentiell. Insofern überraschen mich die genannten Relationen aus den englischsprachigen Märkten nicht.

Wann also zieht der deutsche Buchmarkt mit der Entwicklung in den USA gleich?

Ganz so weit sind wir noch nicht. Aber ich denke, wir stehen vor einem massiven Sprung, wie ihn die USA vor ungefähr zwei Jahren erlebt haben. Darauf deuten nicht nur die zu den USA vergleichbaren Zahlen hin, die auf der Londoner Buchmesse für den britischen Markt diskutiert wurden. Über den massiven Anstieg der E-Reader Verkäufe, den wir im kommenden Weihnachtsgeschäft erwarten, wird auch die daraus resultierende Nachfrage nach E-Books sprunghaft ansteigen.

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